Bauforum24 1.381 Geschrieben 5. Juni 2007 Geschrieben 5. Juni 2007 24. März 2007, eine lautstarke Detonation erschüttert das stillgelegte Heizkraftwerk in Berlin-Rudow. Bruchstücke fliegen durch die Luft und beschädigen naheliegende Wohnhäuser. Verletzte gibt es zum Glück nicht. Wenig später stürzt das Betontreppenhaus der DENOX-Entstickungsanlage in sich zusammen. Mehr passiert nicht, das eigentlich zu sprengende Heizkraftwerk bleibt stehen. Zwei Tage später, wieder eine Detonation. Ergebnis: Ein Treppenturm der Rauchgas-Entschwefelungs-Anlage (REA) gibt nach. Auch diesmal hält das Heizkraftwerk den entfesselten Kräften stand. Erst am 3. Mai geht es in die Knie, denn jetzt legen erfahrene Experten Hand und Sprengstoff an die alten Kraftwerksstützen: Die Thüringer Sprenggesellschaft bringt das Heizkraftwerk mit seinem 100 Meter hohen Stahlbetonschornstein planmäßig zum Einsturz. Was war passiert? Mit dem richtigen Einsatz der Schneidladung fiel das REA-Gebäude präzise in sich zusammen. Der DENOX-Komplex ging dank einer Vollraumsprengung in die Knie.Dem Sprengberechtigten des ausführenden Unternehmens der ersten beiden Sprengungen fehlte neben einem ausgereiften Sprengkonzept die nötige Erfahrung, sowohl mit der Sprengung komplexer Industrieanlagen als auch im Umgang mit modernen Schneidladungen. ?Der Gebäudekomplex wurde nicht genügend vorgeschwächt und die Schneidladung fast horizontal anstatt mit einer Neigung von 45 Grad angebracht", konstatiert der zuständige Gutachter Dr. Peter Lichte die genauen Ursachen der ersten beiden Fehlsprengungen. ?Die falsch angebrachte Ladung hat die Stahlkonstruktion zwar stark zum Schwingen gebracht, allerdings sind lediglich Instabilitäten in der Konstruktion entstanden." Um die notwendige Sicherheit für die dritte Sprengung wieder herzustellen, wurden diese Beschädigungen unter den Augen eines erfahrenen Statikers wieder zugeschweißt. Die dritte Sprengung klappte perfekt. Mit einer größeren Vorschwächung und dem richtigen Einsatz der Schneidladung fiel das REA-Gebäude präzise in sich zusammen. ?Beim benachbarten DENOX-Komplex entschieden wir uns für eine Vollraumsprengung, bei der die Stahlstützen mit Wasser gefüllt wurden und die Sprengschnur mittig in das Wasser eingebracht wurde", erklärt Martin Hopfe, verantwortlicher Sprengmeister und Vorsitzender des Sprengausschusses im Deutschen Abbruchverband. Um das Kippen des Komplexes sicherzustellen, lösten die Mitarbeiter des Abbruchunternehmens die Ankerschrauben an den der Kipprichtung entgegengesetzten Fundamenten, sodass der Komplex kontrolliert kollabieren konnte. Der Schornstein fiel schließlich dank einer Fallrichtungssprengung mit Kippgelenk.?Damit in Zukunft Fehlsprengungen vermieden werden, müssen Auftraggeber qualitative Sprengunternehmen von unerfahrenen Wettbewerbern unterscheiden können", erklärt Hopfe. ?Ein etabliertes Instrument im klassischen Abbruch ist das markenrechtlich geschützte RAL-Gütezeichen. Für die Einführung einer Güteklasse ?Abbruchsprengarbeiten' hat der Sprengausschuss Prüfungskriterien erarbeitet, die der RAL-Gütegemeinschaft zur Entscheidung vorliegen. Werden sie zugelassen, können alle Sprengunternehmen die Zertifizierung beantragen." Der Vorteil für die Firmen liegt klar auf der Hand: Sie können eindeutig und von neutraler Stelle bestätigt ihre Fachkompetenz belegen. Im Gegenzug erhalten Auftraggeber dank dem RAL Gütezeichen ein nachvollziehbares Kriterium für die Entscheidung, mit welchem Abbruch- oder Sprengunternehmen sie künftig zusammenarbeiten. Eine Fallrichtungssprengung mit Kippgelenk brachte schließlich auch den 100 Meter hohen Schornstein zum Einsturz.(Fotos: Michael T. Böhme, Mobiler Bild- und Messedienst) Zitieren
long-long 1 Geschrieben 5. Juni 2007 Geschrieben 5. Juni 2007 (bearbeitet) Da sieht man es wieder, Billig und noch Billiger .Hätten die Verantwortlichen von vornherein sich für das Richtige Abbruch+Sprengunternehmen entschieden, wäre so etwas nicht Passiert, Oder??? Gruß long-long bearbeitet 5. Juni 2007 von long-long Zitieren
MaMu 42 Geschrieben 6. Juni 2007 Geschrieben 6. Juni 2007 Da sieht man es wieder, Billig und noch Billiger .Hätten die Verantwortlichen von vornherein sich für das Richtige Abbruch+Sprengunternehmen entschieden, wäre so etwas nicht Passiert, Oder??? Gruß long-long Es soll Firmen geben, die mit dieser Mentalität Werbung machen und durchaus erfolgreich sind. Zitieren
maulwurf 65 Geschrieben 6. Juni 2007 Geschrieben 6. Juni 2007 persönlich handele ich nach folgenden satzwir sind kein geil markt wir sind kein geiz markt wir sind ein fachhandel glück auf maulwurf Zitieren
unimogthorsten 0 Geschrieben 8. Juni 2007 Geschrieben 8. Juni 2007 in Wuppertal soll es da so eine "Profifirma" geben die öfter mal was nicht zu Fall bringt, mir fällt nur der Name nicht ein..... Ein Billigmöbelhaus der Metro-Gruppe heißt auch so, eine Gruppe von Leichtkrafträdern wird auch so genannt, man was war das noch gleich?? Zitieren
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