Flughafen Toulouse-Blagnac: Höchste Sichtbetonanforderungen

[Bauforum24 1.370]

Der Flughafen Toulouse-Blagnac im Süden Frankreichs ist mit sechs Millionen Fluggästen der viertgrößte Airport des Landes ? hier sitzt auch die Zentrale des europäischen Airbus-Konzerns. In Toulouse findet letztlich die Endmontage des neuen Großraumflugzeugs A380 statt, das im April 2005 vom Flughafen Toulouse-Blagnac zum Jungfernflug abhob.

Aufgrund steigender Passagierzahlen investiert die Flughafengesellschaft knapp 200 Millionen Euro in eine umfassende Erweiterung und Modernisierung. Eines der wichtigsten Bestandteile der Baumaßnahmen, das neue Abfertigungsgebäude D, ist seit Mai 2006 im Bau und soll bereits Anfang 2009 in Betrieb gehen. Der etwa 40.000 m² große Komplex weist 24 Check-in-Schalter und 13 Abfluggates mit acht direkten Zusteigemöglichkeiten auf. Diese so genannten Docks sind halbkreisförmig am Ende des Terminals angeordnet.

Das neue Terminal D soll ab 2009 die Leistungsfähigkeit des französischen Flughafens
Toulouse-Blagnac deutlich erhöhen.

Der Schalungs- und Gerüstspezialist PERI beliefert die Baustelle, eine Arbeitsgemeinschaft dreier französischer Baufirmen, mit Schalungs-Know-how und Systemgeräten. Zusätzlich zur Trio Rahmenschalung für Wände ohne besondere Sichtbetonanforderungen soll insbesondere das variable Vario GT 24 Träger-Wandschalungssystem die Basis für alle anspruchsvollen Geometrie- und Oberflächenbeschaffenheiten bieten.

Der Architektenentwurf sieht für die sichtbar bleibenden Stahlbetonwände ein spezielles Fugen- und Ankerraster vor. Hierfür werden einsatzfertig vormontierte Vario Schalungseinheiten eingesetzt, bei denen die Schalungsplattenstöße vom PERI Abbundbetrieb bereits maßgenau abgeschrägt und die Ankerkonen sowie zusätzliche Blindkonen exakt positioniert sind. So sollen sich mit der PERI Schalungslösung im Zusammenspiel mit einer optimalen Betonqualität und -verarbeitung beste Ergebnisse erzielen lassen: architektonisch gestaltete Sichtbetonwände mit feinen Lisenen in Dreiecksform und einem gleichmäßigen Ankerbild.

Um die bis zu 9,72 m hohen und 70 cm starken Wandscheiben ankerlos herstellen zu können, werden die Wandschalungselemente mithilfe mietbarer Systemgeräte wirkungsvoll verstärkt. Universell einsetzbare RCS Kletterschienen als Vertikalriegel und tragfähige HDT Jochträger als Querriegel sorgen hierbei für eine sichere Lastverteilung in die seitlichen, außerhalb der bis zu 5,44 m langen Betonwand positionierten Verankerungspunkte. RCS und HD sind variable Baukastensysteme für unterschiedlichste Anwendungen ? PERI RCS (Rail Climbing System) ist das neue, modulare Schienenklettersystem und HDT Jochträger bilden im Verkehrswegebau zusammen mit HD 200 Schwerlaststützen stabile Jochscheiben.

Die halbkreisförmig platzierten Stahlbetonsäulen im Verteilgebäude der Zusteigedocks weisen eine dreieckige Grundrissform mit 1,30 m Schenkellänge auf. Das PERI Konzept auf der Grundlage der Vario GT 24 Wandschalung erlaubt die Herstellung der Säulen in einem Guss über die gesamte Höhe von knapp zwölf Metern ? und das ebenfalls ohne sichtbare Ankerstellen. Jeder der beiden verwendeten Schalsätze besteht aus lediglich zwei Einzelelementen, so dass sowohl das Ein- und Ausschalen als auch das Umsetzen mit dem Kran effizient vorgenommen werden kann. Dadurch soll die Baustelle in der Lage sein, jeden Tag eine Säule wirtschaftlich und in hoher Sichtbetonqualität herzustellen.

Hohe Wände und Säulen sollen mit bester
Sichtbetonqualität hergestellt werden.

Aufgrund der Last verteilenden PERI RCS Kletterschienen und HDT Jochträger an den
Wandschalungselementen können die bis zu 5,44 m langen und 9,72 m hohen Wandscheiben
ohne sichtbare Ankerstellen betoniert werden.

Baustellendaten

Bauunternehmen
G.B.M.P., Tournefeuille
Socotrap, Roques-Sur-Garonne
G.C.C., Toulouse

Projektbetreuung
PERI Ste Livrade und Meaux, Frankreich

(Fotos: PERI GmbH)