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Erdgas-Trasse Russland - dokumentarischer Bericht


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Hallo Mario,

ein ganz großes Danke auch von meiner Seite. Klasse, was Du alles an Fotos gemacht hast - "Fotografieren war eigentlich verboten"... toll sind aber auch deine beschreibungen, die ein umfassendes Bild vermitteln. Ich brauch zwar meine Zeit - und ein paar Becher Kaffe-, um mir das alles durchzulesen. Aber es lohnt sich! klatsch.gif

Da sind schon krasse Bilder dabei. Der Rohrleger, der da abhebt, ach Du dickes Ei! Man kann ja nicht immer die Winde freigeben, wenn merkt, dass die Gleichgewicht der Raupe nachlässt...

Die schwarz-weiß Aufnahmen von den Kameraden gefallen mi auch gut. Da erkenne ich viel von der Entbehrung, aber auch von der Kameradschaft bei einem solchen Projekt wieder.

Es ist schon krass, dass die meisten Menschen, die eine Brücke, einen Tunnel nutzen, 's Licht anmachen oder die Gasheizung andrehen, einfach nicht realisieren, was diese Errungenschaften gekostet haben.

Letztes Jahr z. bsp. habe ich in Zürich an der Eidgenössischen Technischen Hochschule eine wirklich prima gemachte Ausstellung zum neuen Gotthardttunnel angeschaut. man konnte Felssplitter, die die TBM geschnitten hat, mitnehmen, sich veglühte Meisel anschauen und und und...aber kein Wort über Verletzungen, Unfälle oder gar Todesfälle (sind nicht beim Eurotunnelbau 3 ums Leben gekommen?).

Mag sein, dass das alles nicht zum Marketing und zur Öffentlichkeitsarbeit solcher Projekte passt. Aber ich finde das respektlos gegenüber denjenigen, die das Risiko eingehen.

Naja, so läuft das eben. Du hast von sehr hohen wie auch tiefen Temperaturen geschrieben (Mir fallen hier viele lange Haare und bärtige Geichter auf - Kälteschutz?) - Kannst du die Wetterbedingungen etwas näher erläutern?
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bei den vorstreckern..

.ist eine D155A im nassen gelände abgesoffen..

.eine D355C wollte hilfe leisten....^^aber sie war auch ganz schnell festgefahren...

gute maschinsten schauten sich zumeist die vegetation genau an, aber selbst diese vorsicht war nicht immer eine garantie nicht doch plötzlich wegzusacken...

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hallo Max schön wenn du gefallen an dem einen oder anderen bild gefunden hast...über die wetter und klimabedingung habe ich aber weiter vorn schon geschrieben...es gab schon fälle von grenzwertigen erfrierung..z.b.über tage kein gefühl in den händen oder füßen...oder weiße flecken im gesicht...selber erlebt und gesehen! auch finger erfrohren...

auch einige die sturzbetrunken waren und sich verlaufen haben im suff...da sind mir drei fälle bekannt!

der hat sich zwar noch mit einer bauwagenleiter zugedeckt...aber frühs war der steifgefrohren...bei ca -30°C

ein weiterer mit dem spitznamen"schegel" der war anschläger beim RT auf der Sb karamorka eigentlich ein gelernter restorator, ist im winter besoffen auf dem heimweg in ein entwässerungsgraben gefallen, der hat sich ein paar finger erfrohren! der wurde dann sofort gekündigt(rote karte)

ein anderer hat besoffen bei -38°C umbedingt bei offnen fenster schlafen wollen, der hat am morgen dann mit zwei stühlen als gehhilfe seine steifen knochen wieder in schwung gebracht...er hatte glück! der hatte den spitznamen Pariser.( J.Müller )

ab ende september regnetes es im ural fast ununterbrochen 4 wochen lang. der regen ging dann ende oktober in schneefall über mit temeraturen von -10°C bis in den spitzen zu -50°C.
im schnitte pendelte es so zwischen -10°C und -35°C, und wenn eben der wind von norden-oder nord-ost gekommen ist war es über -35°C. das was aber selten der fall. ab -40°C wurde in der regel das arbeiten eingestellt, nach leidvollen erfahrungen. so haben die vorstecker die rohre einmal weiter zusammengeschweisst bei unter -40°C, mit dem resultat das die isolierungen aller schweisskabel alle ein paar centimeter gebrochen sind, zum anderen hatte man dann in den oberen kreisen angst das die teure technik schaden nimmt.

der winter ist hauptbauzeit gewesen, da endlich der russische schlamm nicht mehr so hinderlich war!
ie russen haben für die schlammzeit im frühlung und den herbst ja sogar ein eigenes wort. (rasputniza)
in dieser zeit ist das befahren der unbefestigten "strassen" für fahrzeuge über vier tonnen nicht gestattet.
das ist heute im norden kanadas auch nicht anders!

in dieser zeit wurden viel in den urlaub geschicht und die technik überholt.

wenn man erstmal einige tage mit-25 bis so-35°C mitgemacht hatte empfand man -10°C regelrecht als warm. der körper trainiert sich ja auch, man härtet ein klein wenig ab. der wind kann es sehr kalt machen wenn man draussen zu tun hat, das ist hier in mitteleuropa nicht anders.

die maschinen und LKW,s sind zumeist durchgelaufen! unterhalb von -15°C wurden nur bei wartungsarbeiten oder schäden abgestellt. da der dieselrücklauf den angewärmten diesel zurück führt in den haupttank, war die gefahr des gefürchteten "gelieren" des selben etwas minimiert.

der russische diesel hatte einen sehr hohen anteil an wasser, er war zumeist von den russen schon mit benzin versetzt damit er nicht "geliert", wir selber mixten zum teil nochmal benzin hinzu, besonders bei den dieseltanks der zusatzheizungen-und wärmekanonen von der firma sirokko, über die fast jedes fahrzeug verfügte.

ausser der meisten westtechnik, die hatten ordentliche heizungen!

und zum anderen konnte man die windflügelblätter drehen.die russen hatten sogar noch bessere sachen ich habe mir mal ne D355A betrachdet, die hatte doppelverglasung, zwei-statt einem heizungskühler-vier statt zwei heizungsgebläsen plus vorwärmanlage+anlassmotor.

warum die sirokko zusatzheizung umbedingt mit kälteempfindlichen diesel betrieben werden musste, bleibt mir ein ewiges rätsel.
denn zumeist wenn es kalt war versagte sie ihren dienst. zum anderen hatten diese heizungen die unangenehme gabe immer ihre abgase anzusaugen oder die klühkerze zu zerstören.
man wurde regelrecht aus dem fahrerhaus geräuchert.

die sirokko-heizung wollte eigentlich kein diesel-benzingemisch, sie spuckte dann am auspuff einen ca30-50centimeter langen feuerstrahl über einen längeren zeitraum aus, ab und an bis der tank leer war.
gelegentlich brannte auch mal ein fahrzeug ab dadurch.

unser bär hat ja unseren SEB krass255b auch versucht mit schnee zu löschen!^^ aber der auspufffeuerstrahl von der geliebten sirokkoheizung hatte schon das ersatzrad hinter dem fahrerhaus in flammen gesetzt. eusa_think.gif

zurück zur kälte, das zwiebelprinzip beim bekleiden stösst ab der bewegungsunfähigkeit an seine grenzen, bei kälte hatten die schweisser am trakt und ihre kameraden schon sehr schwer. die leder schweissanzüge waren von zu geringer kleidergrösse, man könnte einfach zu wenig warme wäsche darunter tragen!

und zum anderen, man bewegt sich nicht wirklich viel als schweisser, im gegenteil die hand sollte nicht vor kälte schlottern.

die beiden kamerden zum beispiel sind völlig ""abgelitert"", die haben nicht nur den durchblick, sondern auch den anschluss verpasst! das konnte einem schon zum verhängniss werden.

oft wurde man dann von völlig fremden durch das wohnlager geschleift, die mit hilfe des zimmerschlüssels die richtige haustür ermittelten und ein ablegten. aber dafür gab es keine garantie!

der frauenmangel (so ca 1zu10 im verhältniss) und die geschickten überredungskünste der montage-berufstrinker ließ so manchen an die grenzen seiner leberbelastbarkeit gehen!

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bearbeitet von thor38
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