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Komatsu PC1250SP-8 am österreichischen Erzberg im Einsatz


Bauforum24

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Seit Sommer 2012 verrichtet ein Komatsu PC1250SP-8 ihren Dienst am steirischen Erzberg. Eine Teilumstellung der Abbautätigkeiten veranlasste die VA Erzberg GmbH zur Anschaffung des neuen Tieflöffelhydraulikbaggers der 125-t-Klasse.

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542209] Bauforum24 TV: Raupenbagger Fertigung im Komatsu UK Werk


Bis Mitte letzten Jahres wurde das hereingeschossene Material am Erzberg (mit einer Sprengung werden rund 40.000 ? 60.000 t Gestein gewonnen) von zehn SLKW, sechs Komatsu HD985-5 sowie vier Komatsu HD785-7 und vier Komatsu-Radlader WA800-3 mit 11 m³ bzw. 30 t Schaufelinhalt gefördert. Die HD985-5 mit ihren 1.064 PS sind laut Kuhn die größten in Betrieb stehenden Schwerlastkraftwagen Mitteleuropas, mit einer Nutzlast von 120 t und einem Gesamtgewicht von knapp 200 t.

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VA Erzberg betreibt einen Teil seiner Abbautätigkeit mit dem Tieflöffelbagger PC1250SP-8
von Komatsu.


Da man aber auf einigen Etagen mit dem Abbau in Bereiche der Endböschung gekommen ist und diese mit schmaleren Etagenbreiten gefahren wird, war eine Umstellung der Abbautätigkeit auf einen Tieflöffelhydraulikbagger naheliegend. Mit den großen Radladern wäre ein vernünftiges wie auch produktives Ladespiel nicht mehr gegeben und in puncto Sicherheit, durch Reversieren oder längeres Zurücksetzen auf den Etagen, nicht mehr vertretbar gewesen. Besser für diese Einsätze geeignet sein soll der bei Kuhn Baumaschinen angeschaffte Komatsu PC1250SP-8, mit seinen 125 t Einsatzgewicht und einem Löffelinhalt von 7 m³ bzw. 20 t. Außerdem entschied sich die VA Erzberg GmbH für einen Tieflöffelhydraulikbagger,da mit ihm auf dem hereingesprengten Gestein gearbeitet werden kann. Nach Angaben von Kuhn können dabei Etagenhöhen von bis zu 20 m problemlos mit dem Bagger von oben nach unten komplett geräumt werden und es bietet sich gleichzeitig die Möglichkeit der Etagenabsicherung. Aufgabe des neuen Tieflöffelhydraulikbaggers ist es also, vom Hauwerk aus die SLKW zu beladen und dabei rechtzeitig die Bruchwand von losem Gestein zu sichern.

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Der Komatsu PC1250SP-8 gehört laut Kuhn zu den größten Baugeräten Österreichs.

Ein ganz wichtiger Punkt im Zuge der Baggeranschaffung war die Wahl der richtigen Tonnenklasse. Aus Qualitätsgründen wird am Erzberg an mindestens drei Betriebspunkten gleichzeitig abgebaut. Dabei geben die zehn Schwerlastkraftwagen eine Engpasskapazität vor. Sie müssen immer zu 100% eingesetzt bzw. ausgelastet sein und je nach Förderstrecke sind dabei die Radlader bzw. der Tieflöffelbagger entweder sehr gut oder auch manches Mal ein bisschen weniger ausgelastet. Somit ergeben sich unterschiedliche Ladeleistungen, die im Durchschnitt bei 5.000 ? 7.000 t je Ladegerät und Stunde liegen und in einer Schicht gesamt an die 15.000 t gefördertes Gestein bedeuten. Die maximale Ladeleistung der Ladegeräte wird nicht immer gefordert und daher ist der Komatsu PC1250SP-8 in der 125-t-Klasse für die VA Erzberg GmbH gut geeignet. Mit seiner Größe und seiner 7 m³/20 t Schaufel soll er für ein vernünftiges und noch wirtschaftliches Ladespiel sorgen. Zwar benötigt der Tieflöffelbagger gegenüber dem Radlader mehr Ladespiele, ist dafür aber laut Kuhn aufgrund der Kinematik etwas schneller beim Beladevorgang der SLKW. Nach Herstellerangaben verfügt der Komatsu PC1250SP-8 mit seinem Betriebsgewicht von 125 t über eine Motorleistung von 515 kW/700 PS bei einer Nenndrehzahl von 1.800 U/min ? Losbrechkraft 579 kN und Reißkraft 608 kN.

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Übergabe des neuen 125 t Tieflöffelhydraulikbaggers: Peter Aflenzer, Leiter Instandhaltung
VA Erzberg; Koji Ito, Senior Application Engineer Komatsu Europe; Maschinist Joachim Hirschbichler, Kuhn-Verkaufsleiter Prok. Herbert Kreiseder, Maschinist Ronald Fasching, Maschinist Mario Gsodam
und DI Josef Pappenreiter, Geschäftsführer Technik VA Erzberg (v. l.)


Bis zur Auslieferung des Komatsu PC1250SP-8 wurde die Zeit von Kuhn Baumaschinen mit einem Mietgerät überbrückt und gleichzeitig auch dazu genutzt, die Fahrer auf das neue Abbaugerät zu schulen. Gemeinsam mit Komatsu Europe hat Kuhn Baumaschinen die insgesamt 12 Fahrer des PC1250SP-8 am Erzberg entsprechend in Theorie und Praxis instruiert. Neben dem richtigen und sicheren Einsatz, geht es vor allem um einen möglichst effizienten und natürlich wirtschaftlichen Betrieb des Tieflöffelbaggers. Dabei müssen vom Befahren des Hauwerks, über die richtige Positionierung auf diesem, bis hin zu den Ladetaktzeiten alle Abläufe reibungslos in sich greifen.

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DI Josef Pappenreiter, Geschäftsführer Technik VA Erzberg (links)
und Kuhn-Verkaufsleiter Prok. Herbert Kreiseder im Größen-
vergleich mit der 7 m³ bzw. 20 t fassenden Baggerschaufel.


Geschult werden musste die Erzberg-Mannschaft auch auf das Sleipner-Transportsystem für Kettenbagger. Es erlaubt eine sehr flexible Umstellung und lohnt sich vor allem für Betriebe wie die VA Erzberg GmbH, wo der Großbagger häufig und über größere Strecken umzusetzen ist. Bei aktuell 20 in Betrieb stehenden Etagen und sich schichtweise wie auch qualitätsbedingt immer wieder ändernden Betriebspunkten, können dabei lange Wege entstehen. Mit einem Muldenkipper und dem Sleipner-System wird jedoch der PC1250SP-8 ganz einfach auf Achse, sicher und zudem schnell versetzt bzw. transportiert.

?Erzberg-Löffel" von Wimmer

Seit fast drei Jahrzehnten baut Wimmer Hartstahl aus Thalgau Baggerlöffel, die auch extremen Anforderungen standhalten. Dafür wurde in Zusammenarbeit mit Lieferanten auch der Sonderverschleißstahl WHD450 entwickelt. Im Jahr 2004 hat man erstmals einen Speziallöffel für einen Komatsu PC1250 in einem Schweizer Steinbruch gefertigt. In den Folgejahren wurden bei Wimmer Hartstahl immer wieder Steinbruchlöffel für diesen Baggertyp produziert, zuletzt jener, der am Erzberg im Einsatz ist. Die Anforderungen an das 7 m³ Arbeitsgerät waren vielfältig: Materialien unterschiedlicher Dichte müssen effizient zu verladen sein, konstruktive Merkmale des Löffels schlagen zum Beispiel auch auf die zeitlichen Abläufe im Abbau, mit maximal acht Ladespielen bei der Beladung eines SLKW, durch.

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Weitere Informationen: Kuhn Baumaschinen Webseite

(Fotos: Baublatt Österreich/VA Erzberg)


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Bauforum24 Artikel (27.11.2012): Haider setzt auf Komatsu PC210LC-8

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