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Vögele am Flughafen Tromsø in Norwegen


Bauforum24

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Der Flughafen von Tromsø im Norden Norwegens ist Drehscheibe für zahlreiche Verkehrsverbindungen innerhalb des Landes und in die Nachbarstaaten. Ein stetiger, sehr salzhaltiger Wind vom Polarmeer setzt der Start- und Landebahn stark zu. Die Deckschicht muss deshalb regelmäßig erneuert werden. Zuletzt wurde dabei auch die Start- und Landebahn um 250 m verlängert. Für alle Asphaltarbeiten setzte das Team der Firma Lemminkäinen Norge AS einen SUPER 1800-2 mit SprayJet-Modul von Vögele ein. Die Steuerung übernahm zum ersten Mal in Norwegen die NAVITRONIC Plus.

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Erster Sprühfertiger-Einsatz mit NAVITRONIC Plus in Norwegen.Auch beim Bau großer Flächen ? wie hier beim Flughafen Tromsø ? ist dank NAVITRONIC Plus höchste Präzision garantiert

Die Asphaltprofis von Lemminkäinen kennen sich mit Projekten in polaren Regionen gut aus: Sie sanierten in den vergangenen Jahren bereits die norwegischen Zivilflughäfen Værnes, Skagen, Bodø und Longyearbyen sowie den Militärflugplatz Rygge. Bei der Sanierung der 2 km langen Start- und Landebahn am Flughafen Tromsø wurde nur in den Nachtstunden gearbeitet, denn der Betreiber Avinor wollte den Flughafen während des kurzen arktischen Sommers nicht schließen. Auf eine Baustellenbeleuchtung konnte dennoch getrost verzichtet werden. Für Helligkeit sorgte die Mitternachtssonne, die in Tromsø von Mitte Mai bis Ende Juli ununterbrochen am Himmel steht.

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Die Wirtgen Group Maschinentechnik sorgte für den präzisen und zuverlässigen Einbau. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war es 1:30 Uhr nachts, die Mitternachtssonne stand hoch am Himmel.

Das Projekt wurde im Juni und Juli 2010 realisiert. Jede Nacht zwischen 22 und 6 Uhr bekam ein Streifen von rund 650 m Länge und 4 m Breite eine neue Asphaltdeckschicht. Dafür nutzte Lemminkäinen einen SUPER 1800-2 mit SprayJet-Modul. Dieser Fertiger sprüht in einem Arbeitsgang Bitumenemulsion vor und baut direkt darauf die Deckschicht. Dieses Verfahren ist laut Vögele besonders schnell, sauber und wirtschaftlich und sorgt für einen optimalen, haltbaren Schichtenverbund. Die Verdichtung erledigten vier Hamm Walzen der DV-Serie mit Oszillation.

Premiere für SprayJet mit NAVITRONIC Plus

Zusätzlich zur Deckschichtsanierung wurde die Start- und Landebahn um 250 m verlängert. Dies war nötig geworden, weil Tromsø von immer größeren Passagierflugzeugen angeflogen wird. Beim Bau der 15.000 m2 großen neuen Fläche wurde der SUPER 1800-2 für zwei Tragschichten, zwei Binderschichten und eine Deckschicht verwendet, das bereits montierte SprayJet-Modul wurde je nach Bedarf zu- bzw. abgeschaltet. Außerdem nutzte die Bauleitung die hochmoderne digitale NAVITRONIC Plus®, das 3D-System zur vollautomatischen Steuerung von Nivellierung, Einbaulage und Fahrtrichtung des Fertigers. Damit sorgte Lemminkäinen für eine Premiere, denn das Projekt war der erste Sprühfertiger-Einsatz in Norwegen, bei dem diese Steuerung verwendet wurde.

Lemminkäinen hatte viele Gründe für den Einstieg in diese Technologie. Ein wichtiger Faktor: Auf dem Flughafen war während der Bauarbeiten Flugbetrieb. Dank der 3D-Steuerung konnte man auf störende Leitdrähte verzichten, die ein Sicherheitsrisiko für startende und landende Flugzeuge dargestellt hätten und zudem mit Kosten für das Setzen und Entfernen verbunden gewesen wären. Ein anderer Grund: Die digitalen Vermessungsdaten lagen bereits vor. Dieser Trend wird sich laut Hersteller in Zukunft noch verstärken und spricht ebenfalls für NAVITRONIC Plus.

Beim ersten Einsatz der NAVITRONIC Plus® wurde Lemminkäinen von den Spezialisten von Vögele aus Deutschland und Norwegen unterstützt. ?Die Bedienung des Systems ist vollkommen unkompliziert", berichtete Bauleiter Gunnar Unstad. ?Dennoch wollten wir sichergehen, dass wir alles richtig machen und die vielen Pluspunkte optimal nutzen. Deshalb waren wir sehr dankbar für die zuvorkommende Unterstützung durch Vögele." Dass das Team alles korrekt ausgeführt hatte, bewiesen die Ergebnisse: Nach der Fertigstellung haben Messungen über 4 m in Längs- und Querrichtung und der Vergleich mit den digitalen Sollwerten für Einbaudicke und Lage ergeben, dass die Abweichungen unter 3 mm lagen.

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Bauleiter Gunnar Unstad von Lemminkäinen zeigt, wo in dieser Nacht gearbeitet wird. Er war hochzufrieden mit dem Verlauf der Arbeiten: ?Die Bedienung der NAVITRONIC Plus® ist vollkommen unkompliziert."

Nur SprayJet ist erlaubt

Weil SprayJet-Baustellen und ihre Umgebung stets sauber bleiben, schreibt der norwegische Flughafenbetreiber Avinor die von Vögele entwickelte Technologie mittlerweile für den Neubau von Deckschichten auf seinen Start- und Landebahnen vor. Denn die Vorteile überzeugen: Die Sprühdüsen tragen die Bitumenemulsion mit einem Druck von maximal 3 bar so präzise auf, dass so gut wie keine Vernebelung entsteht. Sogar bei starkem Wind wird die Emulsion nicht verweht. Damit gehören auch Bitumenreste auf angrenzenden Bordsteinen oder Mauern der Vergangenheit an. Selbst beim Einbaustart oder -ende sorgt die Vögele Technik für Sauberkeit: Ein Knopfdruck genügt, um das Sprühen entlang einer Linie zu aktivieren bzw. zu stoppen.

Nicht nur für Deckschichten

Aber es sprechen noch zahlreiche andere Gründe für den Sprühfertiger von Vögele. Vor allem seine Flexibilität überzeugt: Die Maschine kann nicht nur Deckschichten, sondern auch alle anderen Asphaltschichten fertigen. Die Deckschichtsanierung war in Tromsø beispielsweise ein reiner SprayJet-Job. Bei der Erweiterung der Landebahn um 250 m wurden aber auch Trag- und Binderschicht mit dem SUPER 1800-2 mit SprayJet-Modul gebaut ? ganz klassisch ohne Ansprühen mit Bitumenemulsion, aber auch ohne Umrüstarbeiten. Die Maschine kann mit derselben Bohle alle Arbeiten erledigen, das SprayJet-Modul kann auf dem Fertiger montiert bleiben, auch wenn es nicht genutzt wird, und außer der NAVITRONIC Plus können auch mechanische, berührungslos akustische und berührungslos optische Sensoren zur Nivellierung montiert werden. ?Wegen dieser Flexibilität schätzen wir den Sprühfertiger ? ein wahres Multitalent", freut sich Gunnar Unstad über seine vielseitige Maschine.

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Die Bohlenbediener prüften regelmäßig die Temperatur des Mischguts direkt hinter der Bohle ? bei den kritischen Wetterverhältnissen ein Muss.

Zufriedener Bauleiter

Noch im Licht der Mitternachtssonne konnte Lemminkäinen die Start- und Landebahn komplett saniert an Avinor übergeben. Nach Abschluss des Projekts lobte Bauleiter Unstad die Zusammenarbeit mit der Wirtgen Group: ?Wir sind von Wirtgen Norway und den Spezialisten von Vögele aus dem Werk in Deutschland sehr gut unterstützt worden. Sie haben unsere Mannschaft gründlich in die NAVITRONIC Plus® eingewiesen und waren während der gesamten Bauzeit für uns da."

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Temperaturkontrolle einer frisch gebauten Schicht: Unmittelbar hinter dem Fertiger war der Asphalt etwas über 170 °C heiß.

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Herstellerlink: www.vogele.info

(Fotos: Vögele)
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