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Volvo GaiaX: Design-Konzept für elektrischen Kurzheck-Bagger


Bauforum24

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Auf der CONEXPO 2014 in Las Vegas hat Volvo Construction Equipment sein neues Design-Konzept GaiaX vorgestellt. Es handelt sich um einen vollelektrischen Kurzheck-Kettenbagger, dessen Einführung erst für das Jahr 2030 geplant ist. Das innovative Bedienkonzept per Tablet-PC könnte allerdings schon wesentlich früher Anwendung in der Praxis finden. Bauforum24 zeigt Fotos und Videos zum bislang streng geheimen Volvo-Projekt.

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Bauforum24 TV Video und Web TV Inhalt Bauforum24 TV präsentiert: Video: Volvo CE Werk und Museum in Eskilstuna
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Volvo_GaiaX_Bagger.jpg



Volvo plant mit seinem Design-Konzept GaiaX den Kurzheckbagger der Zukunft. Gemäß der Tradition früherer Volvo-Konzeptmaschinen ? SfinX (Bagger), Centaur (Dumper), Gryphin (Radlader) und Fenix (Straßenfertiger) ? schöpft auch GaiaX aus der griechischen Mythologie: Diesmal diente die Gottheit Gaia, die Schöpferin der Erde und des Universums, als Inspirationsquelle.

Stina Nilimaa Wickström arbeitet als Designdirektorin bei Volvo CE. Das GaiaX-Projekt gab ihr und ihrem Team die Möglichkeit, den Ideen freien Lauf zu lassen: "Die Figur der Mutter Erde verkörpert viele Eigenschaften des Konzept-Kurzheckbaggers ? seine natürliche Verbundenheit mit der Erde, seine Kraft, Stärke, die alles sehende Steuerung sowie seine schützenden Eigenschaften", erklärt die Designdirektorin. Und weiter: "Die Maschine soll in Harmonie mit der Natur arbeiten und minimale Auswirkungen auf die Umwelt haben. Zugleich kümmert sie sich um den Fahrer und die Leute vor Ort und bewahrt diese vor Schaden."

Es sei relativ einfach, so Wickström, hübsche Hightech-Lösungen fern jeder Praxis zu entwickeln. Die wahre Herausforderung für jeden Designer bestünde darin, etwas zu konzipieren, das gleichzeitig schön und nutzbar ist.


Stina Nilimaa Wickström und Sidney Levy sprechen über ihre Zusammenarbeit mit der schwedischen Möbel-Designerin Monica Förster bei der Entwicklung von GaiaX

Der GaiaX sei bewusst minimalistisch gestaltet und komme mit einem luftigen Design daher. Die herkömmliche Kabine werde durch eine leichte Stahlführungsschiene ersetzt, während allein die Batterie als Gegengewicht zu Arm und Ausleger fungiert. Damit verwandele Volvo CE den üblichen Nachteil der schweren Energiespeicher zu einem Vorteil. Vier elektrisch angetriebene Ketten sorgten für Bodenkontakt und gewährleisteten auch in steilem Gelände Stabilität und Manövrierbarkeit.

Die wiederaufladbaren Batterien sind für einen ganzen Arbeitstag konzipiert, aber GaiaX kann auch eingesetzt werden, während er an eine externe Stromquelle angeschlossen ist. "Wir planen den Einsatz des GaiaX in der Stadtumgebung, auf der Straße oder sogar innerhalb von Gebäuden, wo er leicht an eine Stromquelle angeschlossen werden könnte", meint Sidney Levy, Chefdesigner Volvo Produktdesign.


Das Video zeigt die wichtigsten Merkmale des GaiaX: Bodenscanner, Fernsteuerung per Tablet-PC, Schutzvorrichtungen für den Baggerfahrer, Erste-Hilfe-Ausrüstung, Position der Batterie, den Holzsitz und die kleinen Elektromotoren

Null Emissionen und der leise Betrieb des GaiaX seien beim Einsatz in bebauten Gebieten von Vorteil. "Wir haben viel gelernt, als wir versuchten, den GaiaX so einfach und effizient wie möglich zu gestalten ? einige Elemente davon werden auch in Zukunft an unseren Maschinen angewendet werden?, berichtet Levy. Passanten würden durch Warnsensoren geschützt, die den Fahrer auf sie aufmerksam machen, während sich ein Airbag ? nach dem Vorbild der Seiten-Airbags in Volvo-Fahrzeugen ? aus dem Sitz aufbauen soll, um den Fahrer im Fall von Zusammenstößen, Überschlägen oder herunterfallenden Gegenständen zu schützen. Darüber hinaus soll die Maschine mit einem integrierten Erste-Hilfe-Kasten im vorderen Kettenlaufwerk ausgestattet sein.

Die orangefarbenen Führungsschienen lenkten die Aufmerksam der am Arbeitsplatz befindlichen Personen auf sich und sorgten so für deren Sicherheit. Sie sollen mit echtem Leder beschichtet sein, das sich besonders angenehmen anfühlen soll. Zugleich fördere der dreidimensional geformte Holzsitz eine "symbiotische Beziehung" zwischen Fahrer und Maschine, so Volvo. Die natürliche Biegsamkeit von Holz trage zusätzlich zum Abfangen von Stößen oder Vibrationen bei.

Volvo_GaiaX_Concept.jpg



Spätestens an dieser Stelle wird deutlich, dass dieses Konzept wohl niemals Eins-zu-Eins in der Praxis umgesetzt wird. Das sechsköpfige Designteam selbst gibt als erste Inbetriebnahme von GaiaX das Jahr 2030 an. Umso interessanter wird es allerdings in Sachen Bedienung - denn hier will Volvo mit der Fahrer-Maschinen-Schnittstelle (MMS) bereits wesentlich früher neue Bedien-Akzente setzen.

Der Fahrer kann zwar immer noch in der heute üblichen Weise auf dem Bagger sitzen, was für präzise Bewegungen und Beförderung erforderlich sein könnte, aber die meisten Anwendungen sollen künftig auch per Fernsteuerung mit einem Tablet-PC ausgeführt werden können. Der größte Vorteil dieses transparenten Bedienelements besteht darin, dass für den Einsatz der Maschine nur eine Person erforderlich ist ? der Bediener kann graben und gleichzeitig die Umgebung im Auge behalten. Durch die Fernsteuerung kann die Maschine auch in potenziell gefährlichen Situationen eingesetzt werden, während sich der Bediener in sicherer Entfernung befindet.

Volvo_GaiaX_Controller.jpg



Das Tablet mit erweiterter Realität kann etwa mit einer Karte des städtischen Versorgungssystems ausgestattet werden, die den genauen Standort von Wasserrohren und Stromkabeln auf dem Bildschirm anzeigt und es dem Bediener ermöglicht, die Arbeit vor ihrer Ausführung zu visualisieren. Ein Bodenscanner liefert genaue Informationen zu Hindernissen und zeigt sichere und unsichere Bereiche für den Bediener und Passanten an. Das Tablet wird auch mit anderen Maschinen in der Flotte verbunden sein, um eine effizientere Arbeitsweise zu ermöglichen.


Auf der CONEXPO 2014 in Las Vegas zeigt Sidney Levy die künftige Baggersteuerung per Apple iPad

Die MMS soll stets die wirtschaftlichste und sicherste Arbeitsweise vorschlagen. So kann es beispielsweise erforderlich sein, Material aus einem bestimmten Bereich zu entfernen, damit andere Fahrzeuge sicher passieren können, oder es mag ein größerer Aushubbereich notwendig sein, um für bessere Sichtbarkeit zu sorgen.

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(© Fotos: Volvo Construction Equipment)

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Generell finde ich solche Studien super. Schafft Raum für kreative Ideen und neue Ansätze.
Ich finde aber schade das hier oft doch zu weit von der Realität ausprobiert wird.
Was bringt eine Kabine mit super Rundumsicht wenn ein Serieneinsatz aufgrund ROPS/FOPS nahezu ausgeschlossen ist? Und ein "symbiotischer Gartenstuhl aus Holz" (dessen Name das Design Department vermutlich erstmal getanzt hat...) ist doch nicht ernsthaft eine Alternative zu einem luftgedämpften und klimatisierten Schwingsitz.

Im KFZ Bereich gibt es ja auch Studien, die sind aber teilweise dann später schon recht ähnlich verwirklicht, siehe z.B. Smart oder BMW i3.

Was meint ihr dazu?
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Was für "creative Ansätze" siehst du denn hier bitteschön????


Ja hoffendlich denken die Entwickler dann auch drann die Heckklappe aus Aluminium und nicht wie aktuell aus Plastik zu gießen. Auf der Bauma war beim 2,5 Tonner die Halterung schon hinüber,als wir in Angeschaut haben.,Total Massiv hald,wie man es sich für einen Minibagger,der preislich fast wie die Weiß Rote Fraktion aus Japan liegt erwartet.
Auch auf Nachfrage,ob man das irgendwie verstärken könnte,bekam man danach nie wieder was zu hören.

Selbst als Schutzdach is das ne Frechheit weils dir immer auf die Knie regnet.
Und warum sollte man die Hechscheibe noch zum Umschauen nutzen? Jeder der auf Baustellen arbeitet weiß dass da jeder hinter dir rummkriecht. Der Fahrersessel erinnert mich eher an einen,dens beim Frauenarzt gibt.

Die Sitzposition ist etwas ungünstig wenn man immer in den Graben runter schaun muss


Hoffendlich haben die Drehantriebe beim Minibagger dann mehr Leistung und weniger Spiel als der Drehantrieb vom Powertilt,sonst wirds ein kurzes Spiel hihihi.gif hihihi.gif

Was ist mit Einsätzen wo man Baustellenbedingt 1,30 Durchfahrt hat,dann schräg zum Hang,1,70m Tief graben muss?

Und sagt mir ja keiner dass des niemand macht.

Zum Tablett Pc: hat man uns auch schon mal gesagt,dass das kommt. Ganz ernst nehmen kann man das aber nicht,weils noch eine Firma gibt,die ihre ganzen Pläne Jahr für Jahr nur auf dem Papier übereinanderkopiert....

Ein kreativer Ansatz wäre es,wenn es einen 1,7 Tonner mit der Grabtiefe eines 3,5 tonners gibt.

bearbeitet von johannes
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Guten Morgen,

stellen wir uns erst mal die Frage was eine solche Studie eigentlich soll?

In der Regel dient eine Studie dazu etwas auszuprobieren bzw. zu testen ob ein Design oder eine Technologie angenommen wird. Kommt eine Studie beim Markt nicht an wird auch nichts davon in den Zukünftigen Produkten zu finden sein.
Des Weiteren soll eine Studie das technologische Potential einer Firma dem Kunden vor Augen führen.
Dieses Potential ist bei Volvo sicherlich vorhanden.

Im Bereich der größeren Bagger hat Volvo vor mehr als 6 Jahren die Studie SfhinX vorgestellt. Wenn ihr euch heute das Design der neuen E-Serie anseht werdet ihr feststellen, dass nach und nach einige Elemente in das Design eingeflossen sind.
Auch wird von "drive-by-wire" im Sfinx- Prospekt gesprochen welches in meinen Augen schon bald kommen wird. Es wird immer mehr Hybrid Bagger geben und die elektrische Energierückgewinnung wird immer besser.
Ziel wird sein eine Maschine in Zukunft elektrisch zu steuern, da die hydraulische Steuerung zu viel Energie verbrennt, da ständig ein Steuerdruck aufrechterhalten werden muss.

Also eine Studie hat nichts mit der Realität zu tun und wird mit Sicherheit nicht so gebaut werden.
Elemente einer Studie werden wir aber schon sehr bald in den Maschinen wiederfinden.


wink.gif
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Es ist immer besser, sich mit Möglichkeiten und Visionen zu beschäftigen, als ständig alten Wein in neuen Schläuchen zu bieten. Natürlich sind die Praktiker von derartigen "Spinnereien" nie überzeugt, da Sie ja meist glauben, deren Designer haben ohnehin keine Ahnung. Das stimmt aber nicht. Und der Rest ist oft eine Diskussion über Geschmack. Das will man an dieser Stelle ja gar nicht wissen.

Hier finde ich die Ansätze der Fachwerk-Konstruktion des Auslegers auf jeden Fall geeignet, um auf einer der nächsten BAUMAs einen Serienbagger damit zu zeigen. Auch der elektrische Antrieb scheint mir auch bei größeren Baggern möglich zu sein um Energie zu sparen.

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