Neuer Cat Muldenkipper 793F

[Bauforum24 1.151]

Mit einem neuen Motor, mehreren Optionen beim Antriebsstrang, unterschiedlichen Muldensystemen und einem vollständig neu gestalteten Fahrerhaus baut der neue Cat Muldenkipper 793F ? bereits die 5. Generation der Modellreihe 793 ? auf der 20-jährigen Erfahrung mit dessen Vorgängern auf. Damit besitzt der 793F jetzt 2.650 PS (1.976 kW), eine Ladekapazität von 226,8 t und soll Verbesserungen bei Produktivität, Lebensdauer, einfacher Bedienung, Höhentauglichkeit, Kraftstoffeinsparung und geringer Abgasemission aufweisen.

Der 793F zeichnet sich dank Wartungsstellen auf Bodenniveau und einem Service-Intervall von 1.000 Stunden für Hydraulikfilter durch eine verbesserte Wartungsfreundlichkeit aus. Andere Veränderungen wie breitere Laufstege, flaches Oberdeck, hintere Zugangsleiter und eine auf dem Stoßfänger montierte 3-Wege-Verriegelungs-/Kennzeichnungsbox fördern die Fahrersicherheit und erleichtern Mechanikern den Zugang.

Jeder Zylinder des 16-Zylinder-Dieselmotors Cat C175-16 mit 2.650 PS Bruttoleistung hat einen Hubraum von 5.300 cm³, insgesamt hat der Motor also 85 Liter Hubraum. Der 793F leistet 235 PS mehr als sein Vorgänger, der 793D, ein 16-Zylinder-Motor Cat 3516B mit einem Hubraum von 78 Litern.

Beim Querstrom-Zylinderkopfsystem kommen vier Turbolader, ein luftgekühlter Ladeluftkühler und ein elektronisch geregeltes Common-Rail-Einspritzsystem zum Einsatz, das Veränderungen in den Betriebszuständen erfasst und zur Optimierung des Kraftstoffverbrauchs die Kraftstoffeinspritzung regelt. Die Motoremissionen erfüllen die EPA-Vorschriften nach Tier 2. Dank der Drehmomentsteigerung um 20 Prozent beim Motor C175-16 kann der 793F auch steile Hänge und schlechte Bodenbedingungen bewältigen. Das elektronisch geregelte Kühlsystem weist einen MESABI-Kühler mit einem flexiblen, extrem haltbaren und leicht zu wartenden Kern auf.

Optionen beim Antriebsstrang
Das elektronisch geregelte 6-Gang-Planetengetriebe 793F samt integriertem Drehmomentwandler mit Überbrückungskupplung treibt ein massives Hinterachsdifferential und doppelt untersetzte Seitenantriebe an. Zusammen ergibt das ein Untersetzungsverhältnis von 29:1.

Das Standardbremssystem des 793F kombiniert drei Bremsfunktionen (Primär-, Sekundär- und Feststellbremse) mit einem hydraulisch betätigten automatischen Retarder, der auf alle vier Ecken des Lkw wirkt. Bei diesen abgedichteten ölgekühlten Baugruppen sind mehrere Reibscheiben mit einem Durchmesser von 34,5 Zoll (87,45 cm) abwechselnd mit Stahlscheiben gleichen Durchmessers zu einem Stapel nebeneinander angeordnet. Der Lkw wird verzögert und angehalten, wenn diese Baugruppe durch einen hydraulisch betätigten Kolben (Primärbremse/Verzögerung) oder über Federdruck (Sekundär-/Feststellbremse) zusammengedrückt wird.

Für lange, steile Bergabfahrten bietet der 793F weiterhin die Option ?Additional Retarding" (zusätzliche Dauerbremsleistung). In dieser Option ist auch das Paket ?Extended Life Wheel Stations" (Radstationen für verlängerte Lebensdauer) enthalten. Ebenso umfasst sie einen Öl-Wasser-Kühler für das Bremsöl, eine zweite Wasserpumpe im Bremskühlsystem sowie Kühlleitungen mit größerem Durchmesser. Ein mit der zusätzlichen Dauerbremsleistungsoption ausgestatteter 793F kann Gefälle im Vergleich zu Lkw mit Brems-/Retarderstandardausstattung meist in einem um eine Stufe höheren Gang bewältigen. Der höhere Gang erlaubt normalerweise eine 25%ige Steigerung der möglichen Geschwindigkeit.

Muldensysteme
Der 793F wird mit drei Muldensystemen angeboten: X-Body, MSD II (Steinbruchspezifische Mulde) und Heckklappenlose Kohlenmulde. Die Mulde X-Body ist eine besonders hoch belastbare Ausführung und bewältigt ein höheres Volumen als die früheren zweifach abgeschrägten Mulden oder Flachboden-Mulden. Durch den verbesserten Aufbau bleibt das Gewicht der neuen Mulde unverändert. Die Mulde X-Body ist hauptsächlich für neue Abbaustellen konzipiert, wo häufig Material unterschiedlicher Dichte transportiert werden muss.

Die Mulde MSD II ist auf der Basis der Auswertungsergebnisse von Parametern an bestimmten Abbauorten wie Materialdichte, Materialabriebwirkung, Stoßpotenzial, Art des Ladegeräts, Bedingungen auf der Transportstraße und Bedingungen an der Lade- und Entladestelle konfiguriert. Die Ausführung der Mulde MSD II wird dann speziell auf das optimale Gleichgewicht zwischen Nutzlast und Haltbarkeit beim Einsatz an bestehenden Abbauorten abgestimmt, an denen eine einheitliche Materialdichte wahrscheinlich ist.

Wenn die Hauptaufgabe aus dem Transport von Kohle besteht, wird durch den Einsatz der heckklappenlosen Kohlenmulde eine durchgängig hohe Nutzlast erzielt. Die Mulde ist für den verlustfreien Transport voller Ladungen ohne das Extragewicht und den zusätzlichen konstruktiven Aufwand einer Heckklappe konzipiert. Die heckklappenlose Kohlenmulde ist für den Einsatz ohne Muldenverstärkung ausgelegt.

Fahrerhaus, Maschinenmanagement und Sicherheit
Das neue Fahrerhaus der Baureihe F ist mit einer geneigten, mittig montierten Instrumententafel und einer Zentralkonsole ausgestattet. Im Vergleich zum Vormodell ist das Sichtfeld des neuen Fahrerhauses größer. Messinstrumente im analogen Stil lassen sich rasch ablesen, ohne dass die Transportstraße aus dem Blickfeld gerät, während das ?Vital Information Management System" (eine Konfiguration der 3. Generation) Daten über Maschinenzustand und Nutzlast liefert und den problemlosen Zugriff auf Diagnose- und Maschinenmanagementdaten im Fahrzeug oder außerhalb über einen internetbasierten Zugang erlaubt.

Die Hebel und Schalter der Konsole sind für höheren Komfort unmittelbar vor der rechten Armlehne positioniert. Die neu gestalteten Vorder- und Seitenfenster sollen eine uneingeschränkte Sicht auf die Transportstraße und die Arbeitsbereiche erlauben. Eine Treppe und ein Laufsteg mit 600 mm Breite sollen für einen sicheren Ein- und Ausstieg sorgen. Weitwinkelspiegel, Anzeige für gehobene Mulde, doppelte Muldensicherungsseile und Rückwärtsneutralisierung (während des Kippvorgangs) sind weitere Beiträge zum sicheren Betrieb.

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Herstellerlink: www.cat.com

(Fotos: Caterpillar)

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