CEMEX Readymix Beton für City-Tunnel Leipzig

[Bauforum24 1.124]

City-Tunnel Leipzig: Betonageauftakt nach Maß

Readymix Beton Saale liefert in den kommenden Monaten ca. 150.000 m³ Beton für den City-Tunnel, eines der größten innerstädtischen europäischen Infrastrukturprojekte

Das Tunnelbauwerk wird das Zentrum von Leipzig zwischen dem Bayerischen Bahnhof und dem Hauptbahnhof auf einer Länge von knapp vier Kilometer unterqueren und das Bahnsystem im gesamten Einzugsgebiet der Messestadt neu ordnen. Zwei neun Meter breite Röhren werden alle S-Bahnen und Regionalbahnlinien bündeln, auch Fernverkehrszüge bis hin zum ICE können sie aufnehmen. Die Inbetriebnahme des Tunnels ist für Ende 2009 angesetzt. Er ist das bedeutendste Verkehrsbauprojekt der Wirtschafts- und Tourismusregion um das Dreiländereck Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Finanzierung tragen der Freistaat Sachsen, die EU, der Bund, die Deutsche Bahn AG und die Stadt Leipzig.

Im Juli 2003 begannen mit der ersten Bohrung die Bauarbeiten. Zum Jahreswechsel 2005/2006 soll die Tunnelbohrmaschine ihre Schildfahrt antreten. Parallel startet der unterirdische Stationsbau am Bayerischen Bahnhof, am Wilhelm-Leuschner-Platz, am Markt und am Hauptbahnhof.

Die Gesamtlänge des Tunnelbauwerks wird einschließlich Rampen 3,9 km betragen, die der beiden
unterirdischen Trassen je etwa 6,2 km

Den Auftrag über die Betonlieferung für die bisher vergebenen Lose A und B erhielt überwiegend die Readymix Beton Saale GmbH & Co. KG. Die Beteiligungsgesellschaft der CEMEX Deutschland AG und der GP Günter Papenburg AG stellt die Hauptmenge von ca. 150.000 m³ Beton. Eingesetzt werden Unterwasserbetone, Bohrpfahlbetone, Schlitzwandbetone, Spritzbetone, Stahlfaserspritzbetone nach Faserbetonklassen, selbstverdichtender Architekturbeton Readymix aaton ultra sowie Konstruktionsbetone nach der ZTV-ING von C 20/25 bis C 50/60.

Zurzeit führt die ARGE Tunnel- und Ingenieurbau Leipzig Los B ? gebildet von der DYWIDAG Bau GmbH, der ALPINE BAU DEUTSCHLAND GmbH, der Oevermann GmbH & Co. KG und der STRABAG AG ? den Haltepunkt Hauptbahnhof aus. Dabei stand mit einer ca. 1,20 m starken Tunneldeckelplatte vom 11. auf den 12. Oktober 2005 die erste größere Betonage an. Aus ihrem Werk Leipzig, Brünner Straße, lieferte die Readymix Beton Saale ca. 1.000 m³. Zum Einsatz kamen Betone C 30/37 XC4 XF1 XA1 XD1 mit Größtkorn 16 mm und Konsistenz F2/F4 sowie mit Größtkorn 8 mm und Konsistenz F3/F4. Zementart: CEM III/A 32,5 N-NW-NA mit Flugasche. Die rechteckige, ca. 700 m² messende Tunneldeckelplatte hat mit 395 kg Stahl/m³ eine überdurchschnittliche Bewährung, was die Betontechnologen bei der Rezeptureinstellung berücksichtigten.

Astrid Fischer, Abteilungsleiterin Baustofftechnik und Produktmanagement der Readymix Beton Saale: ?Es wurden vier Betonierlagen frisch in frisch stufenweise verzögert eingebaut. Eine Herausforderung war auch der logistische Ablauf auf einer Großbaustelle mitten im Leipziger Zentrum.?

Für die etwa 15 Stunden dauernde Nachtbetonage sperrte die Verkehrsbehörde Leipzig ab 18 Uhr die linke Spur der südlichen Umfahrung des Willy-Brandt-Platzes für den öffentlichen Verkehr. Zwei 36-m-Pumpen der Readymix Beton Saale bezogen Aufstellflächen östlich und westlich der Baugruben. Ihre Pumpenausleger waren mit Drehkranzbegrenzern ausgestattet, um die Abspannungen und Straßenbahn-Oberleitungen der Leipziger Verkehrsbetriebe zu schützen.

Die logistische Abstimmung zwischen den städtischen Behörden, der ausführenden ARGE, den Mitarbeitern des Lieferwerks, dem Team von Andreas Günther, Leiter der technischen Abteilung der Readymix Beton Saale, und dem Leiter des Pumpendienstes Klaus-Dieter Himburg funktionierte auf einem hohen Niveau.

Die Nachtbetonage im Stadtzentrum erforderte eine enge Abstimmung zwischen der ausführenden ARGE,
den städtischen Behörden und dem Baustofflieferanten

Die Mitarbeiter der Prüfstelle E + W der Readymix Beton Saale GmbH & Co. KG um Astrid Fischer und Betontechnologe Egon Lange bereiteten die Betonagen des City-Tunnels betontechnologisch vor. Die Einbautechnologie sowie die Verzögerungszeiten wurden detailliert von Barbara Lindorf, BAUTEST GmbH, Niederlassung Dresden, erarbeitet. BAUTEST fungierte als Eigenüberwacher der Baustelle. Massenbetone ? wie der für die Tunneldeckelplatte am Haltepunkt Hauptbahnhof ? werden bei diesem Großprojekt zu allen Jahreszeiten eingebaut. Deshalb entwickelten die Mitarbeiter der Readymix Beton Saale gemeinsam mit der CEMEX OstZement GmbH und der CEMEX-Deutschland-Tochter ISOLA Bauchemie GmbH ein temperaturspezifisches Verzögerungskonzept. Es gewährleistet sowohl bei sommerlichen als auch bei winterlichen Temperaturen ein Vernadeln von frisch in frisch eingebauten Lagen.

Eine Reihe von Versuchen fand in den klimatisierten Laboren des Fachbereichs Bauingenieurwesen der FH Potsdam statt. Diesen Kontakt hatte Dr. Rolf Silbereisen vermittelt, Quality Manager Bereich Nordost der CEMEX Deutschland AG: ?Hier konnten die Kollegen die Verzögerungszeiten der Rezepturen bei verschiedenen Temperaturen einstellen. Es musste verhindert werden, dass sich innerhalb eines Bauteils von beispielsweise 1.000 m³ Spannung aufbaut. Das Bauteil muss als Ganzes gleichmäßig erhärten, und die Hydratationswärme muss gleichmäßig frei werden.?

Astrid Fischer: ?Die Vertreter der DEGES als Überwacher unseres Auftraggebers ließen sich am Tag der ersten Großbetonage unser Verzögererkonzept vor Ort erläutern und zeigten sich anschließend vom Ergebnis überzeugt.?

Seit dem Guss der Tunneldeckelplatte am Haltepunkt Hauptbahnhof ? für die Readymix Beton Saale der Auftakt zum Großprojekt City-Tunnel Leipzig ? versorgt das Unternehmen beinahe täglich umfangreiche Betonagen von 500 bis 1.000 m³ mit Baustoffen. Der Schwerpunkt der Lieferungen wird im kommenden Jahr liegen.

Weitere Infos unter www.cemex.de bearbeitet 10. November 2005 von Bauforum24