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Keller trocken legen im Altbau


Tomtetater

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Hallo zusammen,

ich habe ein paar Fragen zum Trockenlegen unseres Kellers.

Wir sind vor drei Jahren nach umfangreicher Sanierung in ein kleines Häuschen aus den 30er Jahren (letztes Jahrhundert) eingezogen.

Das einzige, was wir damals nicht saniert haben, war der Keller. Da hat einfach irgendwann die Zeit (und das Geld) nicht mehr gereicht, so dass wir das erst jetzt angehen wollen.

Der Keller besteht aus 3 Kellerräumen + Vorraum. Im Vorraum und einem Kellerraum (Waschküche) wurde vor Jahrzehnten Estrich eingebracht und die Wand von innen abgedichtet. Dort blättert der Putz langsam etwas, aber sonst ist es trocken.

In den beiden anderen Räumen ist das Mauerwerk direkt im Erdreich (ca. 1m tief) und der Boden besteht aus verdichtetem Erdreich mit Betonplatten (mit Spalten dazwischen). Daher gehen wir davon aus, dass es auch keine Bodenplatte gibt. Die Wände sind leicht feucht und auch Schimmel bzw. Salzausblühungen sind vorhanden.

Da wir die Räume gerne nutzen würden (Abstellfläche, Werkstatt), was aktuell nicht möglich ist, wollen wir die beiden bzw. am Besten den gesamten Keller trocken bekommen.

Die verschiedenen Möglichkeiten der Trockenlegung von außen sind uns bekannt. Worüber ich aber nichts finden konnte - ist das überhaupt sinnvoll / machbar, wenn es keine Bodenplatte gibt? Wenn außen das Mauerwerk und innen der Boden abgedichtet wurden steht das Mauerwerk ja immer noch direkt auf der Erde. Kann hier nicht weiterhin Feuchtigkeit nach oben steigen, die dann nicht mehr entweichen kann? Müsste dann von innen abgedichtet werden (Injektionen?)?

Ach ja, ab dem Erdgeschoss (ca. 1m über dem Boden) haben wir eine Außenisolierung, darunter haben wir das Mauerwerk sichtbar gelassen.

Wäre super, wenn uns jemand helfen könnte :-). Wenn ihr noch mehr Infos braucht, lasst mich einfach wissen, welche.

Viele Grüße,

Tomtetater

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Servusla,

also machbar ist erstmal eigentlich alles;)
Wir haben letztes Jahr auch ein Haus aus den 30er Jahren saniert.
Diese hatte auch keine Bodenplatte. nur eine ca. 5 cm starke "Mörtelschwarte". Wir haben den Mörtel ausgebaut dann haben wir ausgekoffert und eine Dämmung eingebaut( brauchst du jetzt wahrscheinlich nicht. Der hatte damals die KFW-Förderung bekommen.)
Aufjedenfall auskoffern und dann eine Bodenplatte rein. Kannst hier Stahlfaserbeton nehmen, dann musst du die Matten nicht ewig klein schneiden und hast viel Verschnitt. Stahlfaserbeton ist aber statisch nicht rechenbar bzw. nachweisbar, aber für deine Nutzung völlig ausreichend.Dann die Bodenplatte abdichten. 

Dann zu deinem Mauerwerk. Die beste Lösung ist, außen aufgraben und von außen abdichten.
Hier hast du dich ja schon bestimmt schlau gemacht, wie das funktioniert bzw. der Aufbau ist vermute ich mal.
Und zwecks der aufsteigenden Feuchtigkeit am Mauerwerk. Hier gibts von der Firma Remmers ein Produkt das sich Kiesol C nennt (Schleierinjektion).
Da bohrst du im Abstand von ca.10cm 12er bohrer Löcher in die Wände bis ca. 5cm vor Ende des Mauerwerks, also nicht durchbohren.
Dann die Löcher reinigen und dann wird diese Injektion mittels Gerät fast drucklos eingedrückt. Dies verteilt sich gleichmäßig ca. 10cm im Mauerwerk und wird Gelartig. Dies ist dann deine sozusagen Mauersperrbahn.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
 

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...die einzige Lösung, die da zuverlässig funktioniert ist die komplette Hütte... also Außen- und Innenmauern bevor man da eine Bopl. betoniert Meter für Meter entsprechend hoch (ca. 1m) rausstemmen, Meter für Meter einen Fundamentriegel rein betonieren, Meter für Meter zuschalen und so hoch betonieren, dass ca. 20 - 25cm offen bleiben. Auf diese Fläche dann eine horizontale Abdichtung z.B .Dichtungsschlämme mehrfach streichen und anschließend zuschalen und mit Quellbeton ausbetonieren, dass der Kraftschluß zur obedrhalb bestehenden Wand wieder hergestellt ist.

Evtl. kann man auch direkt auf den Fundamentriegel schon mal eine horizontale Abdichtung aufbringen.

Bei einem früheren Arbeitgeber haben wir den Spaß mal bei einem öffentlichen Auftrag gemacht... da wurde eine alte Hütte unter Denkmal-Ensembleschutz zu einer Kinderkrippe umgebaut.

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On 5.5.2022 at 21:18, Adri511 schrieb:

Servusla,

also machbar ist erstmal eigentlich alles;)
Wir haben letztes Jahr auch ein Haus aus den 30er Jahren saniert.
Diese hatte auch keine Bodenplatte. nur eine ca. 5 cm starke "Mörtelschwarte". Wir haben den Mörtel ausgebaut dann haben wir ausgekoffert und eine Dämmung eingebaut( brauchst du jetzt wahrscheinlich nicht. Der hatte damals die KFW-Förderung bekommen.)
Aufjedenfall auskoffern und dann eine Bodenplatte rein. Kannst hier Stahlfaserbeton nehmen, dann musst du die Matten nicht ewig klein schneiden und hast viel Verschnitt. Stahlfaserbeton ist aber statisch nicht rechenbar bzw. nachweisbar, aber für deine Nutzung völlig ausreichend.Dann die Bodenplatte abdichten. 

Dann zu deinem Mauerwerk. Die beste Lösung ist, außen aufgraben und von außen abdichten.
Hier hast du dich ja schon bestimmt schlau gemacht, wie das funktioniert bzw. der Aufbau ist vermute ich mal.
Und zwecks der aufsteigenden Feuchtigkeit am Mauerwerk. Hier gibts von der Firma Remmers ein Produkt das sich Kiesol C nennt (Schleierinjektion).
Da bohrst du im Abstand von ca.10cm 12er bohrer Löcher in die Wände bis ca. 5cm vor Ende des Mauerwerks, also nicht durchbohren.
Dann die Löcher reinigen und dann wird diese Injektion mittels Gerät fast drucklos eingedrückt. Dies verteilt sich gleichmäßig ca. 10cm im Mauerwerk und wird Gelartig. Dies ist dann deine sozusagen Mauersperrbahn.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
 

Vielen Dank erstmal für die Antwort. Leider hat mich das Forum nicht benachrichtigt, dass schon Antworten vorliegen, sonst hätte ich mich früher gemeldet :-(.

Mit dem Thema auskoffern hatte ich mich bisher nicht beschäftigt. War mir nicht bewusst, dass sich nachträglich noch eine Bodenplatte einbauen lässt.
Darf ich fragen, was das bei euch an Aufwand bedeutet hat? Sowohl zeitlich als auch kostentechnisch. Unser Haus eine Grundfläche von 10 x 6 m, also nicht riesig.
WIr haben keinen Zeitdruck, daher wollen wir alles, was "unkritisch" ist und selbst gemacht werden kann, auch selbst machen. Haben wir beim restlichen Haus auch so gemacht, viel selbst, aber z.B. von Leitungen lasse ich lieber die Finger - da geht es ja auch um Versicherungsfragen.

Wie von außen abgedichtet werden kann habe ich mich eingelesen. Ich denke, da werde ich auf jeden Fall nach dem ersten Aufgraben einen Profi holen, damit er prüft, ob z.B. eine Drainage notwendig ist (soweit ich das einschätze nicht, da wir kein stehendes Wasser haben).

Der Tipp mit dem Kiesol klingt gut. Bei unseren Sandsteinmauern sollte das gehen.

Hat mir auf jeden Fall schon mal geholfen!

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