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Caterpillar Dortmund wird geschlossen


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RN+ Caterpillar Dortmund: Werksschließung ist „beschlossene Sache“

 

Thomas Thiel

 

Mit einem Aushang zerstörte der Betriebsrat von Caterpillar am Mittwoch die letzten Hoffnungen der Belegschaft auf eine Zukunft des Werkes in Dorstfeld. Die Geschäftsleitung habe den Betriebsrat offiziell informiert, „dass die Schließung des Werkes durch Cat. Inc bereits beschlossene Sache“ sei, stand auf ihm zu lesen.

 

Und weiter: „Diese Schließung ist eine strategische Entscheidung, die aufgrund von Kapitalanlageinteressen von Cat Inc. in den USA getroffen wurde und auch durch alternative Vorschläge nicht mehr beeinflussbar ist.“

 

Anfang März hatte Caterpillar angekündigt, seine Werke in Dortmund und Lünen sowie jenes in Wuppertal schließen zu wollen. Der Betriebsrat und große Teile der Belegschaft hatten aber gehofft, die Geschäftsführung noch von den Plänen abbringen zu können. Auch die Dortmunder Stadtspitze hatte daraufhin versprochen, für den Erhalt der 650 Arbeitsplätze in Dortmund zu kämpfen. Offensichtlich waren die Bemühungen ohne Erfolg.

 

Bei der IG Metall zeigte man sich enttäuscht von der mangelnden Gesprächsbereitschaft von Caterpillar: „Wir halten die Schließung von wirtschaftlicher Sicht für nicht notwendig“, sagte Gewerkschaftssekretär Olaf Kamhöfer auf Anfrage.

 

Caterpillar will näher an asiatischen Markt

 

Das Aus des traditionsreichen Werkes in Dorstfeld begründete die Geschäftsführung damit, dass Caterpillar in Zukunft näher am Hauptmarkt Asien produzieren wolle, so Kamhöfer. Daher soll die die Großbaggerproduktion von Dortmund in ein Werk in Indonesien verlagert werden. „Ich glaube nicht, dass wir die noch umdrehen werden“, so Kamhöfer.

 

In der Belegschaft ist der Frust über die Entscheidung groß: „Man hatte sich schon irgendwie damit abgefunden, aber doch noch etwas gehofft“, sagte ein Mitarbeiter unserer Redaktion. Er ist überzeugt, dass durch die Produktionsverlagerung nach Asien die Qualität der Bagger leiden werde: „Ich glaube, dass die sich selbst ins Knie schießen.“

 

Da im Aushang davon die Rede ist, dass die Verlagerung „möglichst schnell“ stattfinden solle, macht in der Belegschaft das Gerücht die Runde, dass bereits zum Ende des Jahres im Dorstfelder Werk die Lichter ausgehen. Laut Gewerkschaftssekretär Kamhöfer gibt es jedoch noch keinen konkreten Schließungstermin. Dazu müsse man erst die Verhandlungen über einen Sozialplan und einen Interessenausgleich abwarten.

 

Dass Caterpillar den angekündigten Rahmen, man werde die Werke in den nächsten zwei Jahren schließen, ausreizt, glaubt jedoch auch Kamhöfer nicht: „Die wollen das Werk möglichst zügig zu machen.“ Ein Ende der Produktion im Laufe des kommenden Jahres hält er für realistischer.

 

Politiker äußern Enttäuschung und Bedauern

 

Die Politik erreichte die Schließungsnachricht während der Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses. SPD-Ratsherr Franz sagte: „Ich hoffe, das ist noch keine endgültige Entscheidung. Es wäre sehr bedauerlich, weil wir ja gerade die Industriearbeitsplätze in Dortmund nicht im Übermaß haben.“

 

Der CDU-Politiker Uwe Waßmann reagierte ebenfalls entsetzt und sprach von einem „Schlag ins Kontor“. Die Entscheidung sei unverständlich. „Die hohen Investitionen in den Standort, waren doch eigentlich ein klares Signal, die Arbeitsplätze für Dortmund zu sichern“, so Waßmann.

 

Wirtschaftsförderer Thomas Westphal betonte, dass der Standort in Dorstfeld profitabel sei. „Es handelt sich um eine übergreifende, strategische Entscheidung des US-Konzerns.“ Die Bemühungen zur Rettung des Werkes will Westphal noch nicht einstellen: „Wir werden da in den USA nochmal nachsetzen.“

 

Eine Anfrage dieser Redaktion bei Caterpillar läuft, die Antworten standen aber bei Redaktionsschluss dieses Artikels (29.4., 18 Uhr) noch aus.

 

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Ich glaube, da kann die Redaktion lange warten. Für die Amerikaner liegt Dortmund ziemlich weit entfernt. So ein Standort Dortmund ist für die Caterpillarführung nur eine Position auf einen Exelsheet. Wenn Sie einmal die Schließung beschlossen haben, wird das knallhart durchgezogen. Ich habe selbst viele Jahre für ein amerikanisches Unternehmen geabeitet und Betriebsschließungen in Deutschland miterlebt. Es gibt in den USA eine Führungsebene, die mögen einfach keine deutsche Standorte. Donald Trump ist ein gutes Beispiel. Für Sie gilt Deutschland nur als Land mit hohen Fertigungskosten und zu hohen Sozialstandarts für die Mitarbeiter (z.B. Kündigungsschutz). Deshalb wollen Sie die Deutschen Standorte los werden. Überleben sollen dann nur Vertrieb und Service, weil verkaufen wollen Sie schon....   

bearbeitet von Schelsie
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