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160m Förderung von Betonagen für Burg Hohenneuffen


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Ungewöhnliche Baustellen erfordern angepasste Lösungen. Mit dieser Einstellung übernahm der Ludwigsburger Pumpendienst UNIONBETON mehrere Betonagen auf der Burg Hohenneuffen. Dabei waren die zu pumpende Betonmengen jedes Mal gering, die Förderweite jedoch beachtlich.

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Vor der Burganlage Hohenneuffen findet die Putzmeister SANIMA von
UNION-BETON einen geeigneten Stellplatz.



Die Ruine der Burganlage Hohenneuffen (Baden-Württemberg) liegt in 743 m Höhe wie ein Horst am Rande der Schwäbischen Alb. In einem Teil der Burg ist ein gepflegtes Restaurant untergebracht, das vor allem in den Sommermonaten als Ausflugsziel sehr beliebt ist. Der Besucherandrang ist inzwischen so groß, dass unter strengen Auflagen des Denkmalschutzes ein zweigeschossiger Anbau für zusätzliche Sanitärräume sowie eine moderne Heizungsanlage errichtet wird. Für den Bau der Wände und Decken sind jedes Mal nur kleine Betonmengen zwischen 9 und 20 m³ erforderlich. Die im Rohbau zunächst sichtbaren Betonflächen werden später mit Natursteinen verblendet.

Schwer zugänglich

Die Burg Hohenneuffen ist lediglich über einen unbefestigten Waldweg zu erreichen. Als Fahrmischer kommen deshalb nur 3-Achs-Fahrzeuge in Frage. Seit dem 13. Jahrhundert sichert ein massives Mauerwerk den äußeren Bereich der Burganlage. Durch zwei enge Torbögen verläuft die einzige Zufahrt. Fußgänger und auch PKW können die niedrige Einfahrt noch passieren, für LKW ist hier eine Durchfahrt unmöglich. Wie jedoch bringt man unter diesen Bedingungen die Betonchargen zur Baustelle im Innenhof?

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Weil die Durchfahrt für Betonpumpe und Fahrmischer zu niedrig ist,
wird über eine bergauf verlegte Schlauchleitung betoniert.



Da der Pumpendienst UNIONBETON zwei Saniermobile in seiner Flotte führt, die u.a. auch zahlreiche Förderrohre und Schläuche an Bord haben, war das Problem relativ schnell gelöst. Vor dem ersten Einsatz verlegten Pumpenfahrer Thomas Gross und sein Kollege Ralf Blawert insgesamt 32 Förderschläuche à 5 m, die auf 160 m Leitungslänge aneinandergekoppelt wurden. Angeschlossen wurde die Leitung über eine Reduzierung unmittelbar am Druckstutzen des Putzmeister-Saniermobils. Am anderen Ende der Schlauchleitung hatten die Arbeiter des Rohbau-Unternehmers zwischen den beiden letzten Förderschläuchen zwei 90°-Bögen halbkreisförmig in die Leitung eingesetzt. Mit Ketten wurden die beiden Bögen von einem kleinen Baukran gehalten und über der Bewehrung verschwenkt. Dank dieser einfachen Methode konnte so ? der engen und niedrigen Zufahrt zum Trotz ? auch im schwer zugänglichen Burgbereich die jeweilige Betonmenge mechanisch verteilt werden.

Schlauchleitung kann liegen bleiben

Betoniert wurde in der Regel nur einmal pro Woche. Doch der Zeitaufwand für ein wiederholtes Ankoppeln und Abschlagen der Leitung hätte in keinem Verhältnis gestanden zu den tatsächlich zu pumpenden Betonmengen. Deshalb verständigten sich die Mitarbeiter von UNION-BETON und die Baufirma darauf, zwischen den einzelnen Betonagen den größten Teil der Schlauchleitung nach der Reinigung entlang der Burgauffahrt einfach liegen zu lassen. Weder die Passanten, noch die vorbei fahrenden Versorgungsfahrzeuge wurden durch die seitlich liegenden Schläuche beeinträchtigt.

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Zum vereinfachten Betonverteilen hängt die 65 mm Schlauchleitung am Kranhacken. Dabei ist zu beachten, dass die Länge des frei hängenden Endschlauchs max. 4 m betragen darf.


Das Saniermobil des Typs SANIMA BSF 16.09 rüstet Putzmeister serienmäßig mit 1.400 mm Hub und 230 mm Förderzylinder-Durchmesser aus. Damit erreicht die Maschine eine Förderleistung bis 90 m³/h und einen maximalen Betondruck von 78 bar. Trotz 160 m Leitungsverlängerung, ca. 30 m Höhenunterschied und 65 mm Schlauch-Durchmesser reichte der Förderdruck bei den Arbeiten auf der Burg Hohenneuffen völlig aus. Der 3-fach unterteilte 16-Meter-Mast wurde bei diesem Einsatz übrigens nicht verwendet. Sonst setzt ihn Maschinist Gross gern als Schlauchbrücke ein, wenn Hindernisse wie Mauern zu überwinden sind.

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Die Maschinisten von UNION-BETON Ralf Blawert und Thomas Gross (rechts).


Praxis-Tipp: Druckprüfung von Förderschläuchen

Auf Baustellen kann man oft eine ausgesprochen stiefmütterliche Behandlung von Förderschläuchen beobachten. Sie werden beispielsweise geknickt oder scheuern mit ihrem Gummimantel auf der Armierung. Häufig sind bleibende Schäden am Gewebe bzw. an der Drahteinlage die Folge. Bei oberflächlicher Betrachtung fällt dies gar nicht einmal auf. Damit besteht die Gefahr, dass diese Förderschläuche platzen, sobald sie unter Druck stehen. Erfahrene Maschinisten schließen deshalb nur neuwertige Schläuche direkt hinter dem Druckstutzen bzw. nach der Reduzierung an. Die älteren, ?unsicheren Kandidaten? hingegen verlegt ein routinierter Pumpenfahrer lieber ans Ende des Leitungsstrang, nämlich dorthin, wo der Betondruck am geringsten ist.

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Mit dem Prüfgerät HPP 160 und dem Putzmeister Hochdruckreiniger
und DYNAJET 350 plus läßt sich die Druckfestigkeit von Betonförderschläuchen
bis 100 bar überprüfen.



Um das Risiko von Schlauchplatzern auf der Baustelle und die damit verbundenen Ausfallzeiten auf ein Minimum zu reduzieren, hat der Putzmeister-Teileverkauf ein Druck-Prüfgerät für Förderschläuche in sein Programm aufgenommen. Damit lässt sich die Druckfestigkeit von Förderschläuche bis 100 bar überprüfen. Bei dem Prüfgerät handelt es sich um eine Kombination aus Hochdruckreiniger DYNAJET 350 plus und dem neu entwickelten Prüfadapter HPP 160. Nähere Informationen unter Tel. 07127 ? 599 175.

Weitere Infos: www.putzmeister.de
Fotos: Putzmeister AG
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