Alter Fassadenputz

[grasihuepfer 0]

Hi Leute,

Wir haben einen alten Bauernhof geerbt und ich möchte an bestimmten Teilen meine Fassade neu verputzen. Im Anhang findet Ihr 2 Fotos des Oberputzes.

1. Die Frage ist zum Einen, gibt es diese Art Putz als Fertig-Gemisch zu kaufen und zum Anderen (was mir auch preislich lieber wäre) Wie mischt man diesen Putz mit welchen Anteilen selbst. Die Körnung wäre da wichtig und außerdem welchen Kies, Sand, Bindemittel und Zuschläge man verwendet.

2. Wie ist die Putztechnik. Ich hatte mal etwas von "leihern" gehört, d.H. der Putz wird mit einer Art technischen Hilfsmittel an die Wand geschleudert. Oder kann man den Putz auch normal aufwerfen?

3. Braucht man einen Grundputz, wenn ja welchen? Kalk-Zement oder nur Zement? Das richtet sich ja wahrscheinlich auch nach der Zusammensetzung des Oberputzes.

 

Vielen Dank schon mal für Feedback

 

 

 

[Form 8A 230]

On 1.12.2017 at 15:04, grasihuepfer schrieb:

1. Die Frage ist zum Einen, gibt es diese Art Putz als Fertig-Gemisch zu kaufen und zum Anderen (was mir auch preislich lieber wäre) Wie mischt man diesen Putz mit welchen Anteilen selbst. Die Körnung wäre da wichtig und außerdem welchen Kies, Sand, Bindemittel und Zuschläge man verwendet.

Putze gibt es als Silo- oder Sackware, wobei letztere bei Kleinflächen oder Mörteln zum Einsatz kommen die sich während des Transportes nicht entmischen dürfen. Der Fachmann spricht hier auch von Werktrockenmörtel.

Die Körnung orientiert sich an den Gegebenheiten und optischen Anforderungen, Kies ist Zuschlagstoff bei Beton und hat im Putz nichts verloren. Bindemittel sind Kalk und Zement. Eigenmischungen ohne Herstellerunterstützung würde ich den Leuten überlassen die was von der Materie verstehen, also Restauratoren oder Stuckateuren die im Denkmalschutzbereich arbeiten.

On 1.12.2017 at 15:04, grasihuepfer schrieb:

2. Wie ist die Putztechnik. Ich hatte mal etwas von "leihern" gehört, d.H. der Putz wird mit einer Art technischen Hilfsmittel an die Wand geschleudert. Oder kann man den Putz auch normal aufwerfen?

Wieso willst du den Putz historisch aufleiern? Steht die Fassade unter Denkmalschutz? Üblicherweise wird heute der Putz mit der Pumpe aufgespritzt, auf Kornstärke abgezogen, abgescheibt oder verrieben, oder strukturiert.

On 1.12.2017 at 15:04, grasihuepfer schrieb:

3. Braucht man einen Grundputz, wenn ja welchen? Kalk-Zement oder nur Zement? Das richtet sich ja wahrscheinlich auch nach der Zusammensetzung des Oberputzes.

Wenn ich den Putz bis aufs Mauerwerk abschlage muss ich auch den Grundputz oder Unterputz erneuern. Vorher muss ggfs. - in Abhängigkeit von der Saugfähigkeit des Untergrundes - ein Spritzbewurf aufgebracht werden. Im Sockel- und unteren Fassdenbereich ist bei Schadstoffbelastung des Mauerwerkes ein Sanierputz erforderlich. Eine mögliche Schadstoffbelastung des Putzgrundes muss objektspezifisch ermittelt werden.

Zementputz wird üblicherweise in Feuchträumen verwendet, als Fassadenputz kommen Kalk-Zement-, Luftkalk- oder Kalkmörtel zum Einsatz, je nach Anforderung. Für Fassaden ohne Denkmalschutz werden üblicherweise Kalk-Zement Putze verwendet, die vom Werk objektspezifisch ausgerüstet werden können, z.B. mit einem Zusatz der die Feuchteaufnahme auf Wetterseiten verzögert.

 

[grasihuepfer 0]

Danke für Deine Antwort.

1. Deshalb hatte ich die Frage gestellt. Die Körnung dieses Putzes ist mindestens 6mm, wenn nicht sogar 8mm. Also muss ja eine Art grobkörniger Kies rein. Mit Sand bekommt man diese rauhe Struktur nicht hin. Diesen Putz gibt es nicht so häufig im Handel. Und wenn ist der sehr teuer. Die Putzarbeiter von früher  haben diese Putze selbst angemischt. Und diese mind. 50 Jahre alten Putze halten größtenteils auch immer noch gut an der Wand. Und das im ungestrichenen Zustand. Deswegen hatte ich gefragt, ob sich jemand mit dem Mischungsverhältnis auskennt.

2. Ich redete eben nicht von dem 3mm Kratzputz, der heutzutage weitverbreitet ist. Wir haben einen 4 Seiten Hof und an 2 Fassaden ist dieser Putz im guten Zustand vorhanden. Das würde jetzt optisch einfach nicht passen, wenn ich einen 3mm dünnen Scheibenputz aufziehe. Deshalb hatte ich nach der Methode gefragt, wie diese dicken Oberputze aufgebracht bzw. angeworfen werden.

3. Ich habe ein Mischmauerwerk mit blauen Bruchsteinen und rotem Ziegelmauerwerk. Welcher Putz käme da in Frage? Wie messe ich die Schadstoffbelastung? Gibt es da Geräte im Handel, die beispielsweise den Salzgehalt im Mauerwerk prüfen?

[SirDigger 2.069]

Nö das ist Sand, die Grobe struktur kommt dadurch, das du den Putz mit einer Putzschleuder, oder wie du sagst Leier aufträgst

 

Musst ein bischen mit der Konsistenz des Putzes experimentieren, ansonsten kannst den selbst anmischen. Und üb erstmal..

bzw bereite dich darauf vor, auch mal die Kelle zunehmen, und das Ergebniss nochmal runter zukratzen.

Die Machinchen dazu bekommst du günstig in der https://www.ebay.de/sch/sis.html?_itemId=261965848550&_nkw=Maurer+Hand+Putzmaschine+Putzhexe+Putzschleuder+Spritzputz+Handkurbel+DDR&_trksid=p2047675.m4099.l9146

Und wenn dir das Kurbeln zuviel wird... Akkuschrauber... aber nemm nen alten..

 

bearbeitet 20. Februar 2018 von SirDigger

[EX35 219]

Hier würde ich mal einen etwas älteren Maurer fragen,

der noch Putzmasse mischen und putzen mit einer Dreieckskelle noch beherscht.

Bei uns in der Gegend wird viel Maxit Putz genommen, z.B. Unterputz ip 18E  und da noch Kratzputz ip color 44 drauf.