Australisches Gericht entzieht Betriebserlaubnis für Carmichael-Mine

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Australien. Breaking News aus Down Under: Das australische Bundesgericht ("Federal Court") hat heute der indischen Adani-Gruppe die Betriebserlaubnis für die Carmichael-Kohlemine entzogen. Das 16,5 Milliarden Dollar schwere Mammut-Projekt droht aus Umweltschutzgründen zu scheitern.


Bauforum24 Artikel (03.07.2015): Komatsu 960E-2 und 930E-4SE für australisches Kohlebergwerk

Jeyakumar Janakaraj (links), CEO von Adani Mining, und Tetsuji Ohashi, Präsident und CEO von Komatsu Ltd.

Es war eine der spektakulärsten Vertriebsmeldungen des laufenden Jahres: "Komatsu Ltd. unter Leitung von Präsident und CEO Tetsuji Ohashi erhält den Auftrag zur Lieferung von 55 Großmuldenkippern der Typen 960E-2 und 930E-4SE. Auftraggeber ist das australische Bergbauunternehmen Adani Mining Pty. Ltd. unter der Führung von Jeyakumar Janakaraj (CEO) und Samir Vora (COO). Geliefert werden sollen die Muldenkipper ab Mitte 2016 für den Einsatz im Kohlebergwerk Carmichael im australischen Bundesstaat Queensland. Es wird erwartet, dass sich Carmichael zu einem der weltweit größten Kohlebergwerke entwickeln wird."

Doch nun stehen die Zeichen erst einmal auf Stillstand: Wie australische Fachmedien berichten, hat das Bundesgericht der Klage der Umweltschutzorganisation "Mackay Conservation Group" stattgegeben und der Adani-Gruppe die Betriebserlaubnis entzogen. Das berichten unter anderem Queensland Mining & Energy und The Age.

Der Betrieb der Mine soll unter anderem den Fortbestand des Yakka-Skinks (Egernia rugosa) und des Ornament-Bänderotters (Denisonia maculata) gefährden; und diese Gefährdung soll in der ursprünglichen Genehmigung nicht berücksichtigt worden sein.

Die geplante Carmichael-Kohlemine in Queensland könnte sich zur größten Mine Australiens entwickeln und wichtige Wirtschaftsimpulse in eine rückständig entwickelte Region bringen - sagen die Befürworter des Minenprojekts. Vor allem das Thema Arbeitsplätze wird von ihnen stark betont. Rund 60 Millionen Tonnen Kohle sollen aus Carmichael gewonnen und über den Hafen in Abbot Point exportiert werden.

Doch das Minen-Projekt ist in Australien stark umstritten.

Die Gegner verweisen auf die gigantischen CO2-Emissionen des Minenbetriebs und der späteren Kohleverbrennung. Sie fürchten außerdem Nachteile bei der Wasserversorgung, Schäden an Ackerland und an der Umwelt. Laut ihren Angaben soll die Mine zudem deutlich weniger Arbeitsplätze in die Region bringen als bislang geplant: Anstelle der prognostizierten 10.000 Jobs soll die Mine nur rund 1.464 Arbeitsplätze pro Jahr bringen.

Bereits Ende Juni stoppte Adani alle Arbeiten an der Carmichael-Mine, um das Budget zu überprüfen. Zu dem Zeitpunkt war sogar noch geplant, dass die Mine bereits 2017 in Betrieb gehen soll. Wenige Tage später hies es, Adani soll hoch verschuldet sein.

Wie es mit der Adani-Mine weiter geht, ist derzeit noch unklar. Es wird erwartet, dass die nächste Entscheidung zu diesem Fall mehrere Wochen dauern könnte.


Weitere Informationen: Adani Mining

(© Fotos: Adani/Komatsu)

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Als Reaktion auf die Gerichtsentscheidung beendet die Adani-Gruppe die Zusammenarbeit mit der British Standard Chartered Bank, die bislang in beratender Funktion tätig war, berichtet "Queensland Mining & Energy Bulleting" heute.

Außerdem haben wir unseren Beitrag oben mit neuen Informationen ergänzt.