Schäfer SMS 12.000 bei Straßensanierung mit DSK-Asphalt

[Bauforum24 1.122]

DSK steht für Dünne Asphaltschichten im Kalteinbau. Damit lässt sich die Straßenunterhaltung zu vergleichsweise moderaten Preisen bewerkstelligen. Beim Einbau von DSK-Asphalt in Lübeck setzte das ausführende Unternehmen, die Possehl Spezialbau GmbH, auf zwei Vorspritzeinrichtungen vom Typ Schäfer SMS 12.000.


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Die DSK-Verlegemaschine vom Typ Schäfer SMS 12.000 bei der Straßenunterhaltung in Lübeck

Jedes Frühjahr ist es die gleiche, alte Leier: Schlaglochbildung oder starke Absenkungen, bedingt durch das Eindringen von Oberflächenwasser und Frost-/Tauwechsel. Besonders betroffen sind Nahtstellen von nachträglich installierten Versorgungsanschlüssen. Die UV-Strahlen-Einwirkung tut ihr übriges hinzu. Am Ende stehen Netzrisse und Kornausbrüche: Eine Sanierung ist nun dringend notwendig, um spätere Folgen und gravierende Kostensteigerungen zu vermeiden.

Durch Ausmagerungen der alten Straßenoberfläche entstehen Netzrisse und Kornausbrüche

Typisches Schadensbild einer sanierungsbedürftigen Straße

Die Hansestadt Lübeck kennt das Problem nur zu gut - und setzt bei der Straßenunterhaltung auf DSK-Asphalt ("Dünne Asphaltschichten im Kalteinbau"). DSK eignen sich zur Instandsetzung von Verkehrsflächen aller Belastungsklassen und können unter fließendem Verkehr eingebaut werden. Der neue Straßenbelag wird durch die Verwendung von Polymerbitumenemulsionen in kaltem Zustand direkt auf der Verlegemaschine produziert und sofort als Asphaltmischgut auf die Verkehrsfläche appliziert. Dank der Kaltbauweise besteht nur ein geringer Energiebedarf und dadurch eine niedrige CO2-Belastung.

Der Einbau von DSK auf der Baustelle erfolgt in eigens dafür konzipierten, elektronisch gesteuerten Verlegemaschinen. In Abhängigkeit von der Beschaffenheit des alten Untergrunds wird die Korngröße des Mischgutes bestimmt und festgelegt, ob ein- oder zweilagig eingebaut werden muss. Letzteres ist meist dann erforderlich, wenn eine Vorprofilierung angeraten ist.

Die Einbaustärke von DSK-Asphalt beträgt durchschnittlich ca. einen Zentimeter. Somit entfallen meistens aufwendige Nebenarbeiten, wie zum Beispiel das Abfräsen der alten Deckschicht oder das Regulieren von Einbauten bei Kanalschächten. Dadurch werden Ressourcen geschont und ein Entsorgungsaufwand entfällt. Beides hilft, die Kosten zu minimieren.

Eine mit DSK-Asphalt sanierte Straße kann bereits nach einer halbe Stunde wieder für den Verkehr frei gegeben werden. Das senkt die Beeinträchtigungen für Anlieger und für den fließenden Verkehr

Die Stadt Lübeck beauftragte die Possehl Spezialbau GmbH mit Straßenerhaltungsmaßnahmen mittels DSK-Asphalt. Der Einbau wurde in folgenden Schritten vorgenommen:

1. Sichtprüfung der einzelnen Straßenabschnitte und gegebenenfalls vorab Behebung von größeren Straßenschäden
2. Reinigen der zu bearbeitenden Straßenoberfläche mit Kehrsaugmaschine und/oder Wasserhochdruckreiniger (pmax: 150 bar)
3. Markieren und Abkleben aller in dem Straßenabschnitt vorhandenen Einbauten, wie Kanaldeckel oder Gully
4. Einbau der ersten Lage DSK-Asphalt
5. Einbau einer zweiten Lage DSK-Asphalt

Zur Vorprofilierung der Straßenoberfläche wird als erstes eine DSK 8-Asphaltlage mit maximaler Korngröße von 8 mm aufgebracht. Bedingt durch die eingangs erwähnte Ausmagerung der vorhandenen Straßenoberfläche war es hier dringend erforderlich, eine Bitumenemulsion als sogenannten Haftverbesserer direkt vor dem DSK-Verteilerkasten vorzuspritzen. Dieses spezielle Verfahren ? DSK mit integriertem Vorspritzen - setzt modernste Maschinentechnologie voraus. Beide hier zum Einsatz gekommenen Maschinen waren mit einer Vorspritzeinrichtung von Schäfer-Technic ausgestattet.

Der Spritzbalken ist hinter der letzten Achse der DSK-Maschine positioniert

Der zum Vorspritzen erforderliche Spritzbalken befindet sich unterhalb des Bedienstandes und direkt vor der Einbaubohle. Das hat den Vorteil, dass vor dem Aufbringen des DSK-Asphaltes keinerlei Schmutz und Staub den Schichtenverbund beeinträchtigen kann. Die Dosierung der Emulsion ist, den Anforderungen entsprechend, variabel einstellbar. Bei Veränderung der Einbaubreite der Vario-Einbaubohle passt sich die Spritzbreite des Vorspritzbalkens automatisch an.

Die installierte Steuerung der Schäfer SMS 12.000 vom Typ Touch-Control 910-10 beinhaltet eine SPS-Steuerung nebst Bedienterminal mit Anzeige und Eingabe der Betriebsdaten. Durch sie ist eine zeitlich exakte Reihenfolge für Start und Stopp der verschiedenen Komponenten programmierbar. Die Eingabe der Rezeptur aller Komponenten erfolgt über Prozentwerte, bezogen auf die Menge des Minerals. Somit wird vom Start weg exakt dosiertes, homogenes Mischgut produziert.

Rund 45 Minuten nach Einbau der Vorprofilierung wird in gleichem Verfahren die zweite DSK-Asphaltlage mit einer maximalen Körnung von 5 mm eingebaut. Das Verlegen dieses homogenen DSK-Asphaltmischgutes erfolgt mittels Einbaubohle, die mit Verteilerschnecken ausgestattet ist.

Eine fertige Verkehrsoberfläche nach Sanierung mit DSK-Asphalt. Die Nutzungsdauer der DSK-Asphaltflächen liegt erfahrungsgemäß bei 8 bis 14 Jahren

Weitere Informationen: Possehl Spezialtiefbau über DSK Asphalt und Schäfer-Technic Maschinenprogramm

(© Fotos: Schäfer-Technic)

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