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hat da jemand etwas mitbekommen???


Alex7879

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Bis zum 6. Dezember dachten Amerikaner an Boeing, Seen, Dauerregen, die Space Needle und, die Eingeweihten, an Jimi Hendrix' Geburtsstätte, Grab und Museum, wenn sie an Seattle dachten. An jenem Tag aber bemächtigte sich eine 30 Meter dicke Stahlraupe in Zigarrenform ihrer Fantasie. Der größte Tunnelbohrer des Planeten, blind wie ein Maulwurf in 25 Meter Tiefe, von einer 20-Mann-Crew geführt und auf den Namen "Bertha" getauft, hörte an jenem Tag einfach auf, sich zu drehen.

Ein mysteriöses, extrem hartes Hindernis widerstand seither der gefräßigen Bertha. Im Nu wetteiferten Spekulanten miteinander: Lokomotive, Meteorit, Raumschiff, Bootlegger-Bunker aus der Prohibitions-Ära, geheimer Atombunker, Schatz aus dem Goldrausch: Vor allem das Unmögliche wird von Einheimischen wie Touristen gern für möglich gehalten. Einfach weil Spekulation Spaß macht und nichts kostet. Am wenigsten genannt wird die wahrscheinliche, langweilige Variante: Bertha ging kaputt.

Das würde das schon heute auf drei Milliarden Dollar Kosten angelegte Bauprojekt des neuen Highway 99 verzögern und noch teurer machen. Der in die Jahre gekommene, zwei Spuren schmale Highway soll auf einer Strecke von 3,2 Kilometern entlang der Küste unter Seattle hindurchgeführt werden.



Wissenschaftliche Erklärung zu langweilig


An der Stelle, die Bertha ins Stocken brachte, verläuft der Tunnel nur in etwa 15 Meter Tiefe. Das "Objekt", wie das geheimnisvolle Ding einstweilen genannt wird, könnte nach Meinung von Geologen ein gigantischer Gesteinsbrocken aus einem Gletscher sein. Mehrere Kanäle liefen dort vor etwa 17.000 Jahren zusammen. Es versteht sich, dass das wissenschaftlich Treffende zu langweilig ist für den Volksmund.

Jimmy Hoffas Grab: Das ist der Tipp von Witzbolden, die den im Sommer 1975 verschwundenen, mutmaßlich ermordeten Boss der Transportarbeiter-Gewerkschaft überall wähnen, wo in Amerika gegraben wird. Hoffa war mit der Mafia im Bund und galt zu Lebzeiten als harter Bursche. Für Bertha ? benannt nach Seattles einziger weiblicher Bürgermeisterin Bertha Knight Landes ? wären seine Gebeine samt Betonsarg so wenig ein Hindernis wie ein Segelschiffswrack, das ein Historiker ins Spiel brachte.

Wahr ist, dass der Boden unter Seattle eher einem Pudding aus Sand, Kies und Ton gleicht. Der Tunnel verläuft zudem in einem dem Meer abgerungenen Grund. Ein Kutter könnte dort gesunken, eine Lokomotive ins Wasser gestürzt sein. Es waren wilde Pionierzeiten damals. "Ich glaube bis zum Beweis des Gegenteils, dass es ein Stück Geschichte von Seattle ist", erklärte Ann Ferguson der "New York Times". Die Kuratorin der "Seattle-Sammlung" in der Stadtbibliothek hofft auf ein Artefakt aus der Zeit des Klondike-Goldrauschs.

Bohrung setzt Seattles Stadtgeschichte fort


Damals, um 1890, war Seattle das Tor Amerikas zu den Goldgruben in Kanada und Alaska. Um der Sache auf den Grund zu gehen, werden zurzeit zehn Brunnen gebohrt; riesige Mengen Bohrwassers müssen aus dem Grund um Berthas Spitze abgepumpt werden. Der Druck im Boden wird einem Tauchgang gleichen, wenn Ingenieure durch Berthas Bauch zu einer Kammer hinter ihrer Spitze vordringen. Wenn es wirklich ein gewaltiger Solitär ist, müsste er wie im 19. Jahrhundert mit Muskelkraft und Vorschlaghammer zerschlagen werden.

Im schlimmsten Fall, falls das "Objekt" nicht zu zerkleinern ist, muss es durch einen Schacht vom Straßenniveau her gehoben werden. Alles nicht annähernd so romantisch, wie sich Ufos oder U-Boot-Wracks vorzustellen. Für den Geologen David Williams, Autor von "Zu hoch und zu steil: Die Neuschöpfung von Seattles Topografie", ist die Bohrung wie die Blockade Berthas nur die Fortsetzung der Stadtgeschichte. Hügel um Hügel, die bis ins Meer reichten, trugen die frühen Städtebauer in Seattle ab und schütteten die Erde zur Landgewinnung ins Meer: "Es ist unglaublich, wie sehr wir die Landschaft Seattles verändert haben."

David Williams hofft auf die Entdeckung der 1875 vor der Küste gesunkenen "Windward". Allerdings wäre verfaultes Holz für die dicke Bertha etwa so schwer zu überwinden wie eine japanische Papiertür. Er hofft, dass es nicht einfach ein Felsen ist. "Es wäre großartig, ein neues Geheimnis zu entdecken". Frühestens am Freitag soll es Neuigkeiten vom "Objekt" geben. Man hört, die Leute wollten es eigentlich gar nicht wissen. Das Geheimnis und der Klatsch darüber sind spannender als jede Lösung. bearbeitet von Alex7879
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