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Kuhn verkauft Komatsu Planierraupe D275AX-5


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In Molln soll Oberösterreichs erstes Pumpspeicherkraftwerk entstehen. Initiator und Projektpartner für das mit einer Leistung von 300 MW ausgelegte Wasserspeicherkraftwerk Pfaffenboden ist die Bernegger Gruppe. Ende letzten Jahres nahm eine neue Komatsu Planierraupe D275AX-5 die Arbeit am Speichersee auf.

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Bauforum24 TV Video und Web TV Inhalt Bauforum24 präsentiert: Video: Komatsu Planierraupe D65-16 - im Test
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Gebaut wird das Pumpspeicherkraftwerk Pfaffenboden auf dem Gelände des Kalkbergwerks Bernegger. Dabei stellt Bernegger den Grund zur Verfügung, wirkt mit beim Bau und wird künftig auch eine Beteiligung an der Betriebsgesellschaft halten. Neben vier Speichertunnel ? 1,5 km lang und 16 m im Durchmesser ? die ohne Umweltbeeinträchtigung hinter dem Steinbruch Pfaffenboden im Berg zur Ausführung kommen, entsteht neben einem Schachtkraftwerkshaus außerdem auf dem Areal der ehemaligen Kiesgrube noch ein 1,34 Mio. m³ fassender Speichersee.

Kuhn_02.jpg


Rund 1,4 Mio. m³ Material sind die nächsten vier Jahre im Zuge des Speicherseebaus für das
Pumpspeicherkraftwerk Pfaffenboden bei Bernegger in Molln, zu reißen bzw. aufzuschieben.


Für die Schaffung des rund 10 ha großen Speichersees braucht es schweres Gerät, welches Bernegger in Form einer neuen 50 t schweren und 337 kW/458 PS starken Komatsu Planierraupe D275AX-5 bei Kuhn Baumaschinen orderte. Blickt man kurz in die Vergangenheit, dann ist es mittlerweile die fünfte Komatsu-Raupe dieser Größenordnung, die bei Bernegger für Abbauzwecke und zur Rohstoff- bzw. Kiesgewinnung angeschafft wurde. Wie Kurt Bernegger, geschäftsführender Gesellschafter der Bernegger GmbH, berichtet, erwarb sein Vater im Jahr 1967 die erste Schubraupe bei Kuhn, die zugleich mit ihren 35 t Österreichs erste größere Komatsu-Schubraupe war. Um sie für ihren Einsatz weiter zu optimieren, hat man damals noch ein Dach eigenständig angeschweißt wie auch einen Aufreißer selbst hergestellt und frontseitig aufgebaut. Die letzte schwere Planierraupe wurde 2012 nach 15 Jahren und 30.000 Betriebsstunden außer Dienst gestellt und durch die neue D275AX-5 ersetzt.

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Offizielle Übergabe der Komatsu Planierraupe D275AX-5 an das Unternehmen Bernegger.

Nach Anlieferung der Maschinenkomponenten Mitte Oktober 2012, erfolgten die Komplettierung und der Planierraupenzusammenbau vor Ort durch das Kuhn-Serviceteam. Bereits von Anfang an dabei mit eingebunden war Bernegger-Maschinist Rainer Grünwald, der dadurch optimal auf das neue Arbeitsgerät eingeschult werden konnte. Seine Aufgabe wird es nun die nächsten vier Jahre sein, rund 1,4 Mio. m³ Material im Zuge des Speicherseebaus zu reißen und für den Weitertransport, mittels Radlader und Lkw, auf Halde zu schieben. Neben dem verstellbaren Einzahnaufreißer der D275AX-5 unterstützt das Betriebsgewicht von 49.850 kg zudem den Arbeitsvorgang. Denn beim Vor- und Zurücksetzen der Planierraupe wird mit dem Kettenlaufwerk das gelagerte Sand-Kies-Schotter-Konglomerat zerdrückt bzw. aufgebrochen, was so bereits schon vor Weiterverarbeitung einen halben Brechvorgang ausmacht.

K-Bogie Laufrollensystem

Das lange Komatsu-Laufwerk mit sieben Laufrollen und Heavy-Duty Ketten soll sehr widerstandsfähig sein und ausgezeichnete Planiereigenschaften und hohe Stabilität ? auch aufgrund eines sehr tiefen Gesamtschwerpunkts ? bieten. Dabei besteht das K-Laufrollensystem selbst aus einem geführten Leitrad mit Fahrbelastung und Laufrollen, die zur Verbesserung der Vertikalfahrt auf zwei Stützachsen pendelnd gelagert sind. Weil somit die Laufrollen unabhängig von der Bodenbeschaffenheit immer Kontakt zur Kette halten, reduziert sich auch die Last auf das gesamte Laufwerk. Eine optimale Übertragung der hohen Zugkraft durch das Laufwerk und eine effektiv immer gleichbleibende Laufwerkslänge am Boden, sind die Folge. Das heißt, die beweglichen Laufrollen sorgen für ein dem Gelände exakt angepasstes Kettenlaufwerk mit fast 100-prozentiger Traktion und folglich einer wesentlich besseren Reiß- und Schubleistung der Planierraupe. Mittels Kettenschlupfkontrolle wird dem Fahrer die Bedienung weiter erleichtert, indem er beim Reißen die Motordrehzahl im Falle durchdrehender Ketten nun nicht mehr reduzieren muss. Für ihn entfällt die Überwachung des Kettenschlupfs, das Laufwerk wird geschont und durch die automatische Anpassung der Motordrehzahl zudem Kraftstoff gespart.

Palm Command Control System


Über das von Komatsu entwickelte PCCS-System (Palm Command Control System) kann der Fahrer die Planierraupe kontrollieren. Palm-Command steht dabei für den elektronischen Fahrsteuerjoystick, der eine ermüdungsfreie und hochpräzise Steuerung der Maschine ermöglichen soll. Gänge werden dabei über die proportional arbeitende Lenksteuerung ganz einfach mit dem Daumen durchgeschaltet. Zudem überwacht die ?Shift-Down"-Funktion Motordrehzahl, Gang und Fahrgeschwindigkeit. Wenn unter Last die Fahrgeschwindigkeit sinkt, schaltet die automatische Steuerung für eine optimale Kraftstoffeffizienz und maximale Schubkraft automatisch in die jeweils passende Gangstufe herunter. Das hydrostatische Lenksystem (HSS) soll sanfte, schnelle und kraftvolle Fahrbewegungen auf jedem Untergrund ermöglichen.

Kuhn_04.jpg


Die 50 t schwere und 337 kW/458 PS starke Komatsu Planierraupe D275AX-5.

Des Weiteren soll die automatische Wandlerüberbrückung der Komtsu Planier-Raupe für noch höhere Leistung bzw. Geschwindigkeit und geringeren Kraftstoffverbrauch, insbesondere beim Schieben oder Planieren über größere Distanz, sorgen. Auch wird der Niederemissionsmotor mit seinen 337 kW/458 PS dank Common Rail Direkteinspritzung, Turbolader mit Ladeluftkühler und gekühlter Abgasrückführung von Komatsu als kraftstoffeffizient beschrieben. In Abhängigkeit von Kühlwasser- und Hydrauliköltemperatur wird die Lüfterdrehzahl des hydrostatisch betriebenen Kühlerventilators geregelt. Dadurch soll zusätzlich Kraftstoff gespart und die Geräuschentwicklung reduziert werden.

Als reines Gewinnungsgerät ist die Anschaffung einer Planierraupe, im Vergleich zu einem Bagger oder Radlader, als außernatürliche Geräteinvestition zu sehen, bei der klar die Kosten pro Tonne in der Materialbewegung und eine stets 100-prozentige Verfügbarkeit im Fokus stehen. Da neben dem ersten vorrangigen Einsatz im Speicherseebau die neue Komatsu D275AX-5 auch in den Kies- und Betonwerken Klaus und Ternberg arbeiten wird, nahm man bei Bernegger vom Kauf der nächstgrößeren Raupenvariante Abstand. Denn die Überstellungen hätten einen eigenen Tieflader erfordert.

Die nun die nächsten Jahre in Molln gewonnene Kies- und Schottermenge von rund 1,4 Mio. m³ wird ins Bernegger-Werk nach Klaus geliefert, weiter veredelt und zu Beton verarbeitet.

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(© Fotos: Wien Energie - Pablo Spitzer / Baublatt Österreich)

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