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15 Dumper Bell B50D im Tagebau bei E.ON Kraftwerke


Bauforum24

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Im Kohle-Abbau und Abraum-Management werden im Tagebau Schöningen der E.ON Kraftwerke GmbH neben Bergbau-Großgeräten auch 6x6-Knickdumper eingesetzt. Anlässlich der turnusgemäßen Erneuerung seiner Transportflotte entschied sich das Unternehmen nach eingehenden Tests für das 50-Tonnen-Topmodell von Bell Equipment: bis Mitte 2011 werden insgesamt 15 Bell B50D nach Helmstedt geliefert. Gemeinsam mit zwei verbleibenden Altfahrzeugen gewährleisten die Bell-Großdumper lau Hersteller die Transportleistung der bislang aus 18 Vierzigtonnern bestehenden mobilen E.ON-Förderkette und senken die Betriebskosten entscheidend.

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Bell Dumper B 50 D

Der Tagebau Schöningen im Helmstedter Revier wurde 1979 aufgeschlossen. Drei Baufelder erstrecken sich über insgesamt 600 Hektar Fläche unmittelbar an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Bis 2017 ist der Abbau terminiert ? derzeit fördert die E.ON Kraftwerke GmbH pro Jahr rund 1,9 Millionen Tonnen Braunkohle zum Betrieb des Kraftwerks Buschhaus mit einer Jahresproduktion von 2,5 Milliarden Kilowattstunden Strom.

Der Abbau erfolgt mit Schaufelradbaggern, Bandanlagen und Absetzern sowie mit konventionellen Kettenbaggern und der zugehörigen Transportflotte aus 6x6-Schwerlast-Dumpern. Diese arbeiten vor allem an den Rändern oder in tiefen Lagen des bis zu 12 Meter dicken Braunkohle-Hauptflöz im Baufeld Süd, wo der Einsatz der Schaufelradtechnologie (Schnitttiefe 4 m) mangels Mächtigkeit der Restschichten unwirtschaftlich wird. Dabei bewegt die mobile Technik auch große Massen an Abraum, der in Helmstedt in einem Abraum/Kohleverhältnis 3:1 ansteht: insgesamt 8 Millionen Kubikmeter stark heterogenes Material werden jährlich im Tagebau Schöningen durch die Bergbau-Großgeräte und die mobile Flotte abgedeckt und wieder verfüllt.

Die große Ausdehnung des Baufelds und die inzwischen erreichte Abbautiefe von gut 150 Metern stellen höchste Anforderungen gerade an die Schwerlast-Dumper. Im ganzjährigen Zweischicht-Betrieb fahren sie im Wechsel Kohle oder Abraum, wobei die Umlauflängen je nach Material und Standort der 5-m³-Tieflöffelbagger stark variieren. Derzeit liegen die Distanzen bei etwa 1800 Metern (Kohle) bzw. 3500 Metern (Abraum) auf schwerem lehmigen Untergrund mit engen Kehren und mit Steigungen bis 17 %.

Offener Wettbewerb

Durchschnittlich 2500 Betriebsstunden pro Jahr erreichen die in Helmstedt eingesetzten Dumper. Mit eigenen Werkstattkapazitäten ist die Abteilung Fahrzeugmanagement im Tagebau Schöningen unter Leiter Joachim Nagel für die tägliche Verfügbarkeit der Transportflotte verantwortlich. Gleiches gilt für die Erneuerung des Fahrzeugbestandes, die im vergangenen Jahr für die insgesamt 18 Vierzig-Tonner nach gut 7.500 Betriebstunden pro Fahrzeug anstand.

E.ON ging die Investitionsentscheidung generalstabsmäßig an: Im offenen Wettbewerb bewarben sich die Topmodelle der führenden Dumper-Hersteller in einem 14-tägigen Dauertest nach spezifisch aufgestellten Kriterien. ?Wir erstellten ein Testprogramm, das möglichst genau die typischen Betriebsbedingungen bei uns abbildete", erklärt Joachim Nagel. ?Auf identischen Strecken ermittelten wir die gefahrenen Tonnagen und Kubaturen, verglichen Umlaufzeiten und Treibstoffkonsum per GPS-gestützter Streckenerfassung und bewerteten das Fahrverhalten der einzelnen Modelle in der Praxis. Dabei legten wir besonderen Wert auf die Bremscharakteristik unter Last und die Stabilität der 6x6 beim Abkippen der unterschiedlichen Materialien und auf wechselndem Untergrund, zum Beispiel auch gegen den Hang." Im Sinne des modernen TCO-Ansatzes (Total Cost of Ownership) ermittelten die E.ON-Fahrzeugmanager zusätzlich zu den Leistungs- und Verbrauchsdaten auch lauf-zeitabhängige Servicekosten und voraussichtliche Maschinen-Restwerte, die gemeinsam mit dem notwendigen Personalaufwand in die langfristige Produktivitäts-Analyse einflossen.

Leistung setzt sich durch

Über seinen regionalen Vertriebspartner Kurt König Baumaschinen mit der nahe gelegenen Niederlassung Magdeburg schickte Bell Equipment den Bell B50D ins Rennen. Als einziger echter ?50-Tonner" mit einer Nutzlast von 45,4 t besaß das 390 kW starke Bell-Flaggschiff zwar die vermeintlich beste Papierform.
Gegen die gleichfalls potent motorisierten und teilweise mit aufwändiger Fahrwerkstechnik ausgestatteten ?40-Tonner" der Konkurrenz mit freigegebenen Nutzlasten bis 39,5 t, musste sich das breitspurige, auf große Reserven ausgelegte Bell-6x6-Konzept im Praxistest jedoch erst beweisen.?Im Fahrbetrieb hat der Bell B50D vor allem durch seine sehr ausgewogene Charakteristik überzeugt. Antrieb und Verzögerung sind jederzeit präsent und lassen sich stets genau dosieren. Das betrifft vor allem auch den Retarderbetrieb, der bei unseren Fahrzeugen 5 Prozent der Gesamt-Fahrzeit ausmacht." fasst Joachim Nagel die Testeindrücke zusammen. Auch bei Transporttonnagen und -kubatur konnte die 28-m³-Standardmulde des Bell B50D punkten: ?Die Geometrie der Bell-Mulden passt sehr gut zu den Ladespielen unserer 5-m³-Bagger. Trotz stark wechselnder Abraum-Schüttdichten von 1,5 bis 2,2 t/m³ bringen die Bell dank integrierter Ladeampel und ausreichender Toleranz zuverlässig das mögliche Maximum auf die Strecke." In der ?leichten" Helmstedter Kohle (Schüttdichte: 0,9 t/m³) zählt freilich auch anderes: Mit rund 34,5 Tonnen Leergewicht wiegt der Bell B50D netto um nur vier bzw. unter zwei Tonnen mehr als der 40-Tonnen-Wettbewerb mit vier bis sechs Kubikmeter Nennvolumen weniger ? rein verbrauchstechnisch ein Vorteil bei Leerfahrten, der sich selbst mit großen Bordwand-Erhöhungen nicht auffangen lässt.

?Am Ende lag der Bell B50D in der Produktivität über die von uns veranschlagte Nutzungsdauer von vier Jahren deutlich vorne", stellt Joachim Nagel fest. ?In den laufenden Betriebskosten brachte der Test nur marginale Unterschiede ? entscheidend war, dass wir mit nur 15 Neumaschinen und zwei bestehenden Altgeräten die gleiche Leistung gegenüber unserer bisherigen 18er-Flotte oder einem möglichen Ersatz mit den getesteten 40-Tonner erreichen und so künftig ein Fahrzeug einsparen."

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Bell B 50 D Dumper-Flotte

Hohe Verfügbarkeit garantiert

Nach Auftragsvergabe im Mai 2010 wurden die ersten Bell B50D ab Anfang Oktober geliefert. Im Februar arbeiteten bereits sieben Fünfzigtonner in Helmstedt, bis Mitte 2011 treten die restlichen Großdumper ihren Dienst an. Bereits beim deutschen Mulden-Produzenten GFT Gotha wurden die 28-m³-Standardmulden nach strengen Hersteller-Standards mit 200-mm-Muldenerhöhungen versehen, was das SAE-2:1-Nennvolumen gemeinsam mit der automatischen Heckklappe auf rund 30,5 m³ erhöht. Bis zu 30 Tonnen betragen jetzt die Braunkohle-Transportchargen, zuverlässig am Nutzlastlimit fahren die Bell B50D mit grobstückigem Lehm oder stark fließendem sandig-kiesigem Abraum.

Im täglichen Betrieb nutzt E.ON auch die satellitengestützte Bell-Maschinenüberwachung Fleetm@tic. ?Wir setzen Fleetm@tic vor allem zur genauen Erfassung der Transportleistungen ein", erklärt Joachim Nagel. ?Aufgeschlüsselt in Tages-, Wochen- oder Monatsberichte können wir damit die Gesamtleistung unserer Förderkette beurteilen und gegebenenfalls optimieren. Durch Zugriff auf maschinenspezifische Ladeprotokolle und hinterlegte Statusmeldungen arbeiten wir gemeinsam mit unseren Fahrern an der Einzel-Performance." Auch im Bereich der Wartungsplanung leistet das Online-System Fleetm@tic wertvolle Dienste: fällige Regelwartungen werden gemeldet, im Rahmen der auf 10.000 Betriebsstunden angelegten Bell-Verfügbarkeitsgarantie können die zuständigen Techniker etwaige Fehlfunktionen frühzeitig erkennen.

Grundsätzlich positiv sind die Betriebserfahrungen nach den ersten 1000 Einsatzstunden: ?Bereitstellung und Inbetriebnahme verliefen planmäßig, alle Bell-Dumper fügten sich reibungslos in die Betriebsorganisation ein", urteilt Joachim Nagel. ?Unsere Fahrer loben die Bedienungsfreundlichkeit der Fahrzeuge ? neben den wirklich überzeugenden Leistungen auf der Strecke, insbesondere auch die sinnvollen Automatik-Funktionen, die Routine-Abläufe beim Laden oder Kippen erleichtern."

Auch Leistung und Verbrauch stimmen: ?Wir haben für Einzelfahrzeuge bereits Transportspitzen von über 2800 Tonnen pro Doppelschicht ermittelt, bei Umlaufdistanzen um 1500 Meter und durchschnittlichen Einzelchargen um 43 Tonnen ? bei einem Durchschnittsverbrauch von 23,0 l/h! Selbst bei besonders langen Umläufen unter Maximallast am Berg lag der Konsum lediglich um 40 Liter pro Stunde. Tatsächlich überraschten uns die großen Bell im Betrieb mit niedrigeren Verbrauchswerten als unsere bisherigen 40-Tonner."

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weitere Informationen: www.bellequiment.de

(Fotos: Bell)

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