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Kalkmörtel im Altbau


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Vielleicht noch mal ein paar Sätze von mir zur Problematik.

Nach meinen Erfahrungen sollte man grundsätzlich eine Voruntersuchung der Gegebenheiten durchführen um doppelte Arbeit zu vermeiden. Mit Sicherheit wurde aufgrund des Baujahres des Objektes ein Kalkmörtel eingesetzt. Wenn mit Kalk-Zement oder Zementmörtel ausgebessert wurde ging das natürlich in die Hose. Wurde Luftkalk oder hydraulischer Kalk verwendet? Theoretisch besteht auch die Möglichkeit, dass zu dieser Zeit bereits geringe Mengen Romanzement (Vorläufer unserer heutigen Zemente) als Hydraulefaktor zugegeben wurden. Die Zusammensetzung des Mörtels sollte also untersucht werden gerade bei Ausbesserungen, da Luftkalke und hydr. Kalke unterschiedliche Härten entwickeln. Damit wären bei einer Überarbeitung bereits neue Schäden vorprogrammiert.

Weiterhin spielen natürlich solche Parameter wie Gebäudehöhen und Dachüberstände bzgl. der Schlagregenbelastung der Fassade und damit auch der Vermörtelung eine Rolle. Grundsätzlich wird das zur Zwischencarbonatisierung erforderliche Kohlendioxid zwar durch Regenwasser in den Kalkmörtel gebracht, jedoch kann es im Winter bei zu starker Durchfeuchtung und Rissen zu Abplatzungen kommen. Hier hilft dann die moderne Anwendungstechnik weiter, bspw. mit einer schwachen Hydrophobierung zu einer verzögerten Wasseraufnahme. "Das Produkt" als Ideallösung wird es wohl standardmäßig nicht geben, sondern es muß in den meisten Fällen für das Objekt optimiert werden.

Den ehrenamtlichen Einsatz in allen Ehren, jedoch bei denkmalgeschützten Objekten sprechen die Denkmalschutzbehörden im Regelfall bzgl. der Ausführung und der zu verwendenden Materialien ein gewichtiges Wort mit. Wenn man Glück hat ist der Denkmalpfleger ein erfahrener Ingenieur (und kein Historiker), der mit brauchbaren Ratschlägen zur Seite steht. Oftmals werden vom Landesdenkmalamt auch Fachleute engagiert die dem Bauherren nichts kosten. Auch der Fachberater des Putzherstellers kommt i.d.R. für ein "vergelt's Gott". Hier sollte man jedoch ruhig mehrere Meinungen einholen.

Wie nun die Kohle in den Kalk kommt, hierüber kann man heute nur spekulieren. Vlt. waren in den Kuhlen, in denen der gebrannte Kalk gelöscht bzw. eingesumpft wurde, Kohleverunreinigungen.

Ich würd emich mal hier umsehen, diese Seite hat mir schon so manches mal geholfen.


Sicher publiziert der Koll. Fischer auf seiner Website einige interessante Theorien, aber jeder sollte sich auch selbst Gedanken über Bauphysik und die Praktikabilität von Vorschlägen machen. wink.gif
bearbeitet von Form 8A
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Eine erste, wage Einschätzung wäre vlt. über die Messung der Mörtelfestigkeit an mehreren Stellen der Fassade mittels Rückprallhammer möglich. Aber ein solches Werkzeug hat man nicht unbedingt griffbereit im Keller liegen.

Ich würde eher zur Laboruntersuchung raten. Hier könnte man neben den Inhaltsstoffen auch die Körnungen der Zuschläge analysieren. Natürlich würde ich versuchen dem Mörtelhersteller das aufs Auge zu drücken...
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Ich würde eher zur Laboruntersuchung raten. Hier könnte man neben den Inhaltsstoffen auch die Körnungen der Zuschläge analysieren. Natürlich würde ich versuchen dem Mörtelhersteller das aufs Auge zu drücken...



Mal schauen ob das für ein paar Säcke drin ist...
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