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Strassenfertiger - Funktionsweise, Daten, Infos


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Bei einem Fertiger kann man sowohl die Bohle in der Mitte knicken (Z.B. Dachprofil) als auch den Anstellwinkel der Bohle verändern.
Der Anstellwinkel ist wichtig bei einer großen Einbaubreite.
Zum Ausgleich der sich durch unterschiedliche Bohlen-Anstellwinkel ergebenden Höhendifferenzen zwischen Grundbohle und nachgeordneten Ausziehverbreiterungsteilen ist die Höhenlage der ausziehbaren Bohlenteile über jeweils zwei Spindeln verstellbar.

Gruß
Andreas

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Hallo Rudi,

ich habe mir Deine ausführliche Beschreibung aufmerksam reingesogen. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, dass sich die Strassenfertiger zu solchen High-Tech Geräten entwickelt haben. "Zu meiner Zeit" war ein VÖGELE in der Schweiz noch ein Luxusgerät und meist sah man BLAW-KNOX (selten auch BARBER-GREENE), später auch HOES. Ich habe sogar noch die kleinen AMMANNs im Einsatz gesehen. Die konnte man noch mittels Ansteckrädern transportieren und das Einbaugut wurde vor die Maschine abgekippt.

Damals, hatte ich den Eindruck, war noch sehr viel Handarbeit. Der Einbaupolier rannte mit dem Klappmeter rum und verstellte mal eine Spindel hier und eine Spindel da. Die Seitenbleche hingen an Ketten und mussten höher und tiefer gehängt werden. Auch die Förderschnecken wurden noch manuell bedient und die Bohlen per Spindel aus- und wieder zurückgefahren. Irgendwie glaube ich mich auch zu erinnern, dass die Gasbrenner je nach Oberflächengüte nachgeregelt wurden.

Stimmen meine vagen Erinnerungen so etwa?

Überdies, welche Qualitätsunterschiede entstehen wenn die Tragschicht per Grader eingebaut wird, was ich auch schon beobachtet habe?

Gruss, Beat



Hallo Beat,
heute geht das alles hydraulisch, am Fertiger selbst ist nichts mehr schwer. Das einzigte sind noch die Verbreiterungsteile von der Bohle. Die bauen wir mit einem kleinen Radlader an, den das A-Team immer dabei hat.
Übrigens, die meisten sagen immer noch Teerkolonne. Teer ist ein krebseregendes Mittel und darf im Straßenbau nicht mehr verwendet werden, der ist nur noch als Genussmittel ph34r.gif in Zigaretten erlaubt. ph34r.gif
Wir nennen sie deshalb Asphaltkolonne oder besser noch Asphaltteam, denn Kolonne hat was militärisches. Also A-Team rolleyes.gif

Beim DEMAG lassen sich sogar die Schnecken hydraulisch höhenverstellen. Das heißt, wenn ich dünne Lagen fahre als Binder oder Decke kann ich die Schnecke tiefersetzen. Das hat den Vorteil, wenn ich außen an den Seitenblechen Material haben muss, kommt das da sehr schnell hin.
Steht die Schnecke hoch, muss ich erst mal eine ganze Menge fördern, ehe es so hoch ist wie die Schnecke und dann erst wird es nach außen transportiert.
Ist man kurz vor Ende und muss dann nachfördern um außen was hinzubekommen und hebt dann kurz danach die Bohle hoch, ist schaufeln angesagt. Oder Radlader wenn man hat, aber das ist ja nicht nötig. Hier muss man halt aufpassen.

Ich habe mir eben einen Film runtergeladen, Fertiger mit Splittstreuer, das ist denke ich das beste, weil der Splitt auf die frische Decke aufgetragen wird, ohne das die Walze drüberfährt. Dadurch wird der Splitt anschließend gut eingewalzt.
Man braucht auch nur ganz wenig Splitt. Der Film ist sehr gut, muss man sehen.
Das ist Technik die begeistert. Allerdings das runterladen von dem Film war ein Erlebnis weil nicht dabeisteht wie groß die Datei ist, nach 5 MB dachte ich jetzt muss doch mal Schluss sein, Pustekuchen, das sind was von 41 MB. Aber Klasse, wenn du TDSL hast ist das die Sache allemal wert.
Fertiger mit Splittstreuer
Würde man wie bei Vögele noch eine Spritzeinrichtung für den Haftkleber davorbauen hätte man alles in einem. top.gif

Das einzigste was noch gespindelt wird, ist das Abknicken der Bohle in der Mitte zum sogenannten Dachprofil. Ob es hier schon was neues gibt weiss ich nicht, da ich den neuen Fertiger nicht mehr kenne. Da habe ich schon vor 20 Jahren Kollegen von der Firma Lanwehr gesehen, die hatten sich da einen schweren Anlasser vom LkW drangebaut, der hat dann das Dachprofil rein- und rausgedreht
Fährt man zwei Bahnen fällt die eine Bahn nach links, die andere nach rechts, also
Dachprofil. Ist die Bahn aber nur 3 Meter breit, beispielsweise ein Anlieder- oder Wirtschaftsweg, kann man die Bohle in der Mitte knicken. Das heißt die wird oben auseinandergespindelt. Die Krone ist dann in der Mitte. Die kann man aber auch versetzen, indem man eine Seite weiter ausfährt.

Der Einbau mit dem Grader oder Raupe ist nicht gut, wird auch meist nicht erlaubt. Das hängt auch mit der Verdichtung zusammen, obwohl eine Walze z.B. ja auch Handeinbau verdichtet. Aber wenn Du das wie Schotter einbaust, zuerst grob und dann Feinplanum, kann es sein, das des untere Material schon abgekühlt ist und du dann 5 cm drüberziehst, die dann keine Verbindung mehr bekommen.
Außerdem verdichtet der Grader auch mit seinen Reifen vor. Aber auch nicht überall und gleichmäßig.
Außerdem soll eine Schicht immer die 2,5 fache Kornstärke haben. Ist die Lage zu dünn, spricht man davon das die Walze dann auf den dicken Steinen reitet, also aufliegt und dann dazwischen die Bandage das feine Material nicht mehr verdichten kann. Das Material entmischt sich auch sehr leicht, so dass dann irgendwo richtige Steinnester eingebaut sind, die dann "fliegen" gehen.
Das ist Murks, das sollte man nicht machen. eusa_think.gif

Das Gas hat mit der Oberfläche wenig zu tun. Wie gesagt heute hat man Thermostate eingebaut, da kann es sein, wenn man viel und dick einbaut die Bleche durch das Material genug erhitzt werden, so das sich die Heizung abstellt.
Sringt dann wieder an wenn die Temparatur sinkt. Zu heiß dürfen sie auch nicht sein, weil sonst der Bitumen verbrennt, wenn man z.B. auf der Stelle steht wenn kein Material da ist, dann wird der Bitumen weiss.
Was du meinst, ist sicher das dies früher per Handventil gesteuert wurde. Da haben die Fertiger auch richtig Gas gebraucht, manchmal kommt man jetzt mit 2 Flaschen die ganze Woche aus. Aber wie gesagt, dass ist von vielen Faktoren abhängig. Was auch viel ausmacht ist starker Wind, der kühlt ungemein. wacko.gif
Ich mache am 16 ein Seminar zum Thema, da mache ich noch Fotos und stelle Infos ein. Wenn Fragen sind beantworte ich die gerne, schöne Grüße auch an die anderen hier im Forum. Bin nur die letzen Wochen sehr eingespannt, weil ich fast jeden Samstag Seminare habe und die müssen vorbereitet werden. Heute gabs "Führung" für Poliere, was ein klasse Seminar, war ein guter Referent.

Schöne Grüße Rudi
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Ob es hier schon was neues gibt weiss ich nicht, da ich den neuen Fertiger nicht mehr kenne


Hallo Rudi,

Die Firma ABG hat hydr. Dachprofilverstellung Serienmäßig in den Bohlen eingebaut. Bei Vögele wird alles noch über Spindel verstehlt. Bei den anderen weiß ich es nicht. 1998 gab es bei der ABG die hydr. Dachporofilverstellung als schon als Option.
Das verstellen des Dachprofils über Spindel ist quälarei.
Es geht manchmal sehr schwer.

Gruß titan326 bearbeitet von titan326
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