Strassenfertiger - Funktionsweise, Daten, Infos

[Stubo 8]

Jetzt, da jemand Splittmastixdecke erwähnt hat, fällt mir ein, dass es von Bomag einen Präzisionssplittverteiler gibt/gab. Dieser war ein selbstfahrendes Gerät, also kein Anbaugerät für eine Walze, auf dem hinten ein Trichter aufgebaut war, welcher über ein Förderband mit der frontseitig montierten, vibrierenden Verteilerleiste verbunden war. Leider habe ich diese Maschine nur einmal gesehen. Vielleicht hat ja jemand Fotos von ihr?
Ich habe eben mal bei BOMAG nachgeschaut: Die Maschine wird nicht anscheinend nicht mehr hergestellt, aber unter "Mietpark" ist eine Zeichnung zu finden. Die Typenbezeichnung lautet BS 450 V. bearbeitet 1. April 2005 von Stubo

[gradall1000 1]

Hier noch was zur Funktionsweise eines Fertigers,

Hallo Rudi,

ich habe mir Deine ausführliche Beschreibung aufmerksam reingesogen. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, dass sich die Strassenfertiger zu solchen High-Tech Geräten entwickelt haben. "Zu meiner Zeit" war ein VÖGELE in der Schweiz noch ein Luxusgerät und meist sah man BLAW-KNOX (selten auch BARBER-GREENE), später auch HOES. Ich habe sogar noch die kleinen AMMANNs im Einsatz gesehen. Die konnte man noch mittels Ansteckrädern transportieren und das Einbaugut wurde vor die Maschine abgekippt.

Damals, hatte ich den Eindruck, war noch sehr viel Handarbeit. Der Einbaupolier rannte mit dem Klappmeter rum und verstellte mal eine Spindel hier und eine Spindel da. Die Seitenbleche hingen an Ketten und mussten höher und tiefer gehängt werden. Auch die Förderschnecken wurden noch manuell bedient und die Bohlen per Spindel aus- und wieder zurückgefahren. Irgendwie glaube ich mich auch zu erinnern, dass die Gasbrenner je nach Oberflächengüte nachgeregelt wurden.

Stimmen meine vagen Erinnerungen so etwa?

Überdies, welche Qualitätsunterschiede entstehen wenn die Tragschicht per Grader eingebaut wird, was ich auch schon beobachtet habe?

Gruss, Beat

[titan326 0]

Jetzt, da jemand Splittmastixdecke erwähnt hat, fällt mir ein, dass es von Bomag einen Präzisionssplittverteiler gibt/gab. Dieser war ein selbstfahrendes Gerät, also kein Anbaugerät für eine Walze, auf dem hinten ein Trichter aufgebaut war, welcher über ein Förderband mit der frontseitig montierten, vibrierenden Verteilerleiste verbunden war. Leider habe ich diese Maschine nur einmal gesehen. Vielleicht hat ja jemand Fotos von ihr?
Ich habe eben mal bei BOMAG nachgeschaut: Die Maschine wird nicht anscheinend nicht mehr hergestellt, aber unter "Mietpark" ist eine Zeichnung zu finden. Die Typenbezeichnung lautet BS 450 V.

Hallo Stubo

Hier ein Bild von so einem Gerät.
Gefunden hab ich das Bild auf bauonlinemarket.de
© by bauonlinemarket

Gruß titan326

[Roadmaker 2]

Stimmen meine vagen Erinnerungen so etwa?

Überdies, welche Qualitätsunterschiede entstehen wenn die Tragschicht per Grader eingebaut wird, was ich auch schon beobachtet habe?

Hallo Beat,

da hast Du nicht untertrieben ;-)
Wenn ich Material einbaue, habe ich auch immer das Messrad zur Hand, einfach um die Kontrolle zu haben, ob die Einbaumenge passt. In den Ausschreibungen wird meistens immer in Kg/m² ausgeschrieben. Hier kann man dann zum Beispiel bei 4 cm Decke davon ausgehen, das man pro m² etwa 100Kg Material benötigt. (25Kg pro m² bei einem cm Einbaustärke)
Sollte die Menge also nicht passen, hat man die Möglichkeit mit einer Spindel die Einbaustärke nachzuregeln (Je nach Typ und Hersteller).
Auch die Seitenbleche müssen Teilweise z.B. auch bei Unterbau nachgestellt werden. Hier spielt auch die Einbaustärke eine Rolle. Fährt man beispielsweise 12 cm Unterbau (=300Kg/m² haben wir ja schon gelernt ) kann man das Seitenblech nachregeln, sobald die Materialstärke sich erhöht. Ansonsten läuft Material unter dem Seitenblech raus und die Materialmenge wird bei großen Strecken doch schon einiges mehr. Auch kann es vorkommen, dass der Fertiger mit den Ketten oder Rädern in eine weiche Stelle kommt und der Unterbau nachgibt. Dann ist es erforderlich die Bleche hochzustellen, da ansonsten das Blech in den Unterbau (Mineralgemisch oder dergleichen) eindringen kann.
Sobald ich mal wieder in den Genuss komme mit einem Fertiger on Tour zu gehen, werde ich dieses auch noch einmal genau dokumentieren

Materialmenge an den Spindeln wird nach wie vor von Tastern oder mit Laser geregelt. Das ist aber schon eine ganze Weile so, zumindest mit Tastern. Hier ist einfach eine Stange angebracht, die bei zunehmenden Material an den Schnecken nach oben gedrückt wird und einen elektrischen Schalter betätigt. Das hier jedoch auch von Hand geregelt wird ist auch denkbar, zumindest wenn bei Decke beispielsweise an den Anschluss gefahren wird. Hier muss frühzeitig die Automatik abgestellt werden, damit am Ende nicht zu viel Material vor der Bohle liegt.

Tragschicht mit einem Grader einzubauen ist eigentlich nur bei Baustraßen, die nur für kurze Zeit bleiben, denkbar. Das liegt einfach daran, das hier keine Vorverdichtung des Materials stattfindet. Moderne Fertiger haben eine Hochleistungsbohle und 98% erreicht allein die Hochverdichtungsbohle – ohne jegliche Nachverdichtung. Viele Auftraggeber werden nie einem Einbau ohne Fertiger zustimmen.

So, ich hoffe ich konnte einiges dazu beitragen den Straßenbau ein wenig verständlicher zu machen.

Gruß
Andreas

[gradall1000 1]

Hallo zusammen,

dann hätte ich doch noch eine Frage, vorhin wagte ich nicht dieses Detail anzusprechen. Ist es möglich, dass ich Bohlen mit Gelenk gesehen habe? Wenn ich mich richtig erinnere, konnte mittels Spindel ein Winkel für die Belagsoberfläche eingestellt werden. Wenn ich nachdenke, macht das hingegen keinen Sinn. Trotzdem, ist das möglich und wozu macht man das?

Gruss, Beat