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Bild Zemag Seilbagger UB162


Alexander Schwabe

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Und was sagst du zum UB-80? Der kam zur gleichen zeit auf den Markt!


Dazu sage ich gar nichts, weil wir vom 162 sprachen. Sprächen wir vom UB80, so würde ich die ganze Historie der Demag-Bagger berücksichtigen müssen, die in Fragen der Luftsteuerung, Motorisierung, Drehmomentwandler etc. technische Lösungen bereitstellte, die in die 30er und 40er Jahre zurückgehen.


Und was sagst du zum UB-80? Der kam zur gleichen zeit auf den Markt!



Ich habe eine Frage gestellt und hätte mich über eine technische Antwort gefreut.

Der Löffelvorschub beim Demag war kraftschlüssig, eben dadurch, daß keine Winde im Spiel war, sondern die beschriebene Antriebswelle am Vorgelege. Eine Windenkonstruktion, wie sie auch bei Menck und Weserhütte im Einsatz war, konnte den Löffel nicht aktiv nach vorne schieben, sondern mußte mit dem Gewicht des Löffels und den Haltebremsen "spielen", um den Löffel in die gewünschte Position zu bringen. Weder konnte man damit aktiv in den Fels gehen, noch den Löffel soweit heranziehen, daß das Eigengewicht über den Schwerpunkt der Aufhängung hinaus nah am Bagger war.

Daher nochmal die Frage: War der Löffelvorschub beim 162 mit einer Winde aktiv, so daß er auch aktiv nach vorne geschoben werden konnte und wie weit konnte man den Löffel über den Schwerpunkt der Aufhängung an den Bagger ziehen und vor allem: Wie wurde das technisch gelöst? Gibt es Zeichnungen, oder kann man sich den Bagger mit Hochlöffel noch anschauen, um die Details zu verstehen?

Ich bin nicht an einem Weitpinkelwettbewerb interessiert, sondern am Verständnis des Hochlöffelvorschubs des 162.

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Und für alle anderen die nicht anrufen können.

2011/01/post-466-1294578237_thumb.jpg

bearbeitet von Max01
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Hallo Peter und UB162-Freunde,
da ich erst 1964 meine Tätigkeit in der Konstruktionsabteilung der Zemag aufnahm,
habe ich natürlich auch an der Entwicklung des UB162 mitgewirkte Konstrukteure der Zemag zum angesprochenen Problem befragt.
Ich verweise dabei nochmals auf die ersten 3 Punkte auf meiner Homepage
Die technische Entwicklung des Seil-Baggerbau im ehemaligem VEB Zemag Zeitz
1958 Auf Initiative staatlicher Institutionen der UdSSR gemeinsame Projektierung eines Universalbagger der 2-m³-Klasse in Moskau am Baumaschineninstitut Prof. Dombrowski im Zeitraum von 6 Monaten unter Teilnahme von 5 Konstrukteuren des einzigen Hersteller von Universalbaggern der DDR, des VEB Schwermaschinenbau Nobas Nordhausen aus dem Kombinat Baukema
1959-60 Entwicklung und Konstruktion des Universalbagger UB 162 durch gemeinsames Entwicklungskollektiv Nobas Nordhausen und Zemag Zeitz, nachdem Zeitz als Produktionsstandort des neuen Gerätes bestimmt worden war
1960 Bau je eines Mustergerätes UB162 bei Nobas und bei Zemag

Sowohl 1958 als auch heute wurde und wird bei einer Neuentwicklung vom bestehenden Stand der Technik ausgegangen und die vorhandene Konkurrenz ausgewertet.
Im Falle der UB162 waren dies natürlich der Weserhütte W24 und der Demag B418 und das äußere Erscheinungsbild des neu entstehenden Gerätes wird viele Ähnlichkeiten aufweisen.
Schaut euch alles technische Gerät dieser Welt an und ihr werdet dies bestätigt finden. Schaut nur mal auf die Autoindustrie.
Von Kupfern zu reden, ist dabei natürlich völlig unangebracht. Sind schon äußerlich viele Unterschiede festzustellen, wird dies bei den vom Schutzhaus verdeckten Baugruppen und im Unterwagen noch viel deutlicher.
Dies kann auch nicht verwunderlich sein, wenn man die Bedingungen bei einer Neukonstruktion bedenkt.
So ist es für gute Konstrukteure ( und das waren jeweils die besten) undenkbar und beschäment, fremde Lösungen als ihre eigenen auszugeben, sie wollen ihre eigenen Ideen verwirklichen.
Patentierte Lösungen sind rechtlich unentgeltlich nicht anzuwenden. Was glaubt ihr, was die Demag oder Weserhütte 1958-60 veranstaltet hätten, wenn ihre Urheberrechte durch Nobas oder Zemag verletzt worden wären.
Bei der Neukonstruktion musste natürlich die mögliche Fertigungs-Technologie des Produktionsbetriebes und die Lage auf dem Beschaffungsmarkt sowie die Wünsche des Hauptkunden
UdSSR ( Import von ca. 3000 Geräten) berücksichtigt werden. Da entstehen dann fast automatisch völlig neue Geräte.

Leider klingt aus der Fragestellung von Peter etwas anderes heraus.
Konnten „die“ überhaupt was? Oder musste sie alles abschreiben
Peter glaub mir, sie konnten tatsächlich was.
Und Ingenieure hatten auch damals in der DDR ein Berufsethos.

Zur Frage Vorstoß.
Von Zemag wurden nahezu ausnahmslos UB162 und 1412 mit unabhängigen Vorstoß ausgeliefert. Es bestand immer technisch die Möglichkeit, vom Kunden eine Umrüstung auf abhängigen Vorstoß vornehmen zu lassen.
Über Vorstoß- und Rückstoßtrommel und –seil wurde bereits berichtet, bei Bedarf schicke ich noch etwas nach.
Wollte noch 3 Bilder anfügen, aber der Server will nicht.

Gruß Gerd
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