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Terex trennt sich von Atlas Bagger & Heavy Construction Sparten


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Terex gab heute den Verkauf der Atlas Heavy Construction-Unternehmen mit Niederlassungen in Ganderkesee, Delmenhorst (LKW-Ladekrane) und Vechta (Komponenten) bekannt. Nach dem Verkauf der Mining Division an Bucyrus, ist das bereits der zweite Verkauf der Amerikaner in kurzer Zeit.

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Terex CEO Ron DeFeo auf Bauforum24 TV: Verkauf von Atlas Teil der Neuausrichtung bei Terex

Schon im Herbst letzten Jahres schrieb Bauforum24 über eine Äußerung von Terex CEO Ron DeFeo. Dieser stellte damals einen Verkauf der Europäischen Erdbewegungssparte in Aussicht. Zwar wurden keine Namen genannt, aber Branchenkenner hielten schon länger einen Verkauf der Atlas Division in Ganderkesee für wahrscheinlich. Prompt bemühte sich der damalige Atlas Geschäftsführer Achim Alles um Schadensbegrenzung und stellte klar: DeFeo sei hier völlig falsch interpretiert worden. Eventuell hatte der Chef in Ganderkesee aber auch seine eigene Interpretation. Bereits im Januar wurde bekannt, dass sich Achim Alles neuen Aufgaben widmet (Achim Alles verlässt Atlas Terex).

"Der Verkauf der Atlas-Unternehmen ist ein wichtiger Schritt im Sinne der strategischen Neuausrichtung von Terex," erläuterte Ron DeFeo, Terex Vorstandsvorsitzender und CEO. "Wir haben Atlas im Jahr 2001 mit der Absicht übernommen, einen qualitativ hochwertigen Standardbagger in einem global wettbewerbsfähigen Baumaschinenportfolio zu positionieren. Ziel unserer Strategie war die Weiterentwicklung des regional gut aufgestellten Atlas Baggers ? wir sind jedoch, aus unterschiedlichen Gründen, nie in der Lage gewesen, die für einen Erfolg erforderlichen Kostenvorteile zu erzielen."

Trotz Restrukturierung verzeichnete man in 2009 einen operativen Verlust in Höhe von 61 Millionen US Dollar ? bei einem Umsatz von 194 Millionen Dollar. Zwei Drittel dieses Verlustes kamen laut Terex dabei aus dem Baumaschinen Bereich.

Zu den Produktlinien, die in neuen Besitz übergehen gehören Raupen-, Mobil- und Zweiwege-Bagger, LKW-Ladekrane und die Materialumschlagmaschinen der Marke Terex-Atlas. Ebenfalls den Besitzer wechselt das in England ansässige Vertriebszentrum für LKW-Ladekrane Terex Atlas UK. Die Atlas Unternehmen sind Bestandteil des Terex Construction Segmentes ? mit Ausnahme der LKW-Ladekrane, die zum Terex Bereich Cranes gehören.

Die in Deutschland gefertigten Terex Compact-Maschinen, darunter Mini-, Midibagger und Kompaktradlader, sowie die Terex-Fuchs Materialumschlagmaschinen verbleiben im Terex Construction Segment. Ausgenommen von der Vereinbarung seien auch die in Großbritannien hergestellten Produkte wie knickgelenkte und starre Muldenkipper sowie der Baggerlader.

Die Beschäftigungsverhältnisse der etwa 800 Mitarbeiter in Deutschland und Großbritannien sollen von der neuen Eigentümerin übernommen werden.
Ebenfalls Bestandteil der Transaktion sind die Vertriebsniederlassung im englischen Bradford und die Terex-Minderheitsbeteiligung am chinesischen Atlas Joint Venture. Einzelheiten der Vereinbarung wurden nicht bekannt gegeben. Die Veräußerung würde allerdings durch einen Kapitaltransfer unterstützt. Der Abschluss der noch durch die Aufsichtsbehörden zu prüfenden Transaktion wird für das zweite Quartal 2010 erwartet.

Weitere Informationen über den neuen Eigentümer waren bisher aus offizieller Quelle nicht zu erfahren. Aus Händlerkreisen hieß es allerdings, dass Atlas Ganderkesee an eine Vorratsgesellschaft unter Leitung des Ex Terex Managers Fil Filipov geht. Filipov ist im Baumaschinen-Business kein unbeschriebenes Blatt. Der Exil-Bulgare hatte in den 60er Jahren bei International Harvester in den USA angefangen und sich nach Stationen in Europa bei Poclain und Case auch als CEO bei Terex-Cranes betätigt.

Filipov gilt als kompromissloser Sanierer. In welcher Form bei Atlas weiter rationalisiert werden muss - und kann - bleibt abzuwarten. Schon nach der Übernahme durch Terex hatte es im Werk Ganderkesee deutliche Einschnitte in der Belegschaft gegeben. Branchenkenner bemängelten zuletzt bei den Maschinen aus Ganderkesee auch einen Innovationsstau und nachlassende Qualität.

Man darf in dem Zusammenhang auch gespannt sein, wie der neue Eigentümer die Marke Atlas in wenigen Wochen auf der bauma präsentieren wird.

Siehe auch:
Diskussion: Terex trennt sich von Atlas

Video: Ron DeFeo auf der Conexpo über die Strategie des Terex Konzerns
Thema: Atlas Geschäftsführer Achim Alles verlässt das Unternehmen
Thema: Weitere Entlassungen bei Terex an deutschen Standorten
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  • 2 weeks later...

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  • 6 months later...
Ja, so groß ist der Glaube dann wohl doch nicht mehr.

http://www.nwzonline.de//Region/Artikel/24...ampfbereit.html

Für mich bestätigt sich das Bild, dass der Filipov von Terex vorgeschickt wurden ist den Laden abzuwickeln.
Die Belegschaft wird niemals auf Ihre Erungenschaften verzichten und die IG-Metall tut ihr notwendiges dazu. Im Prinzip konnte Filipov ja wissen das so reagiert wird. Und da er kein dummer Junge ist denke ich hat er genau diese Entwicklung erwartet.

Ich würde mich jedoch gern eines besseren Belehren lassen. bearbeitet von Baumaschinendoktor
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. Eine tarifvertragliche Regelung lehne der Atlas-Chef ab, drohe stattdessen mit Insolvenz und Verlegung der Produktion.



Quelle der NWZ Artikel

Wollen wir wetten wohin die Produktion geht? gen Osten? Atlas im Ural?
Um im Namensgebiet von Atlas zubleiben, oder hinter die große Mauer?

Der weiß genau was er macht,
entweder er drückt hier die Kosten bis er seinen gewünschte Umsatzrendite hat,
oder er fährt den Karren an die Wand, und macht neu woanderst auf.

So steht es oben in der Aussage, Man geht in Insolvenz, behält aber das Know How und die Konstruktionsabteilung, und verlagert die Produktion.

Die Ig-Metall liefert Herrn Filipov das bestellte Schauspiel frei Haus.
Und es kostet ihn nicht einmal etwas, außer etwas Zeit und Produktionsverlust den man im Winter abarbeiten kann.

Fakt ist das Atlas einen schweren Stand hat, Terex hat viel verbrannte Erde hinterlassen,
Atlas ist eine Marke im Deutschsprachigem Raum, aber nicht mal Europaweit.
Atlas hat lange nicht die Stückzahlen und die Fertigungstiefe der großen Hersteller die Ihre Hauptkomponenten selbst fertigen, oder in weit größeren Stückzahlen einkaufen.
Die daher in der Wertschöpungskette wesentlich weiter vorne schon profit abgreifen, bzw. die Komponenten billiger einkaufen.

Das hat aber für Filipov auch den Reiz das er die Hauptkomponenten Motor/Hydraulik/Achsen weiter zukaufen kann,
auch wenn die Produktion nicht mehr in Deutschland wäre.

Ich sags mal so, in den guten Zeiten, wollen und sollen die Mitarbeiter vom Erfolg profitieren,
in schlechten Zeiten, sollten Sie aber auch im Gegenzug "Errungenschaften" abgeben/aussetzen.

Man kann auch nen Betrieb zu Tode erringen und bestreiken.





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