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Weiterbildung - Arbeitssicherheit & Unfallverhütung


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Bei uns in Westösterreich ist es halt oft so, dass "gezüchtete Beamte" die Umsetzung von allen Gesetzen 1:1 fordern, da kann der Ärger schon anfangen, wenn eine Palette von Pflastersteinen nicht genau dort steht wo die das haben wollen, ein solches Auslegungsdelikt führt bei vielen dieser personalifizierten Störfaktoren zum selben Panikausbruch wie ein 5 Meter tiefer nicht verbauter Rohrgraben, und da fehlt einfach das Verhältnis. Wenn man anfängt nachzuschauen ob das Arbeitspersonal die Schuhbendel "Sicherheitstechnisch unbedenklich" gebunden hat dann ist vielen Arbeitern alles egal was die sagen, und so ungefähr ist es hier auch. Ein wirklich existierendes Beispiel: Aus irgendeinem Grund funktioniert die Pumpe nicht mehr, der Wasserstand im Aushubbereich ist niedrig, vor ich dem ganzen Geflecht aus Kabeln, Gurtschlaufen, Pumpkorb usw. zu Leibe rücken wollte, zog ich die Möglichkeit in Betracht, die Steckdose am Aggeregat könnte defekt sein, also nahm ich einen Trennschleifer (Flex) und steckte ihn an wo vorher die Pumpe steckte und schaltete ihn ein, es war nirgendwo etwas das ich hätte schneiden können, und dennoch wurde ich von "Obersicherheitshamti NR1." darauf hingewiesen dass eine Schutzbrille im Umgang mit so einem Gerät unerlässlich sei, für das Argument es sei nur ein Stromtest gewesen sagte er mir, Gesetzt sei Gesezt er müsse mich notieren das koste 5€, da frage ich mich wirklich welcher Mensch so eine Strafe bezahlt, ich habe mal noch keinen Brief von denen bekommen.
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Hallo Florian,

ich gebe dir uneingeschränkt recht. Das kann man auch nicht mit wenigen Worten erklären. In derWeiterbildung ist der Bau Branchenletzter. Ein Geprüfter Polier hat gerade mal 8 Stunden Arbeitsschutz in seine Ausbildung. Der hat die ganze Verantwortung auf der Baustelle. Viele haben den Beruf ja gar nicht gelernt. Wenn die Firma Dich als Polier einstellt bist Du Polier und darfst auch die berufsbezeichnung führen. ich habe vor 20 jahren die prüfung gemacht, was hat sich seit dem alles geändert? Und mancher Polier hat seit 20 Jahren nichts mehr gemacht. Der ist auf dem Stand von 1985 und bildet Lehrlinge aus.

Wir brauchen eine kontininuirliche Weiterbildung, so 3-5 Tage im Jahr sind ok.
Dies kann man in der Schlechtwetterzeit machen. Auch für Facharbeiter muss es Weiterbildung geben. Die Firmen können das nicht bezahlen. Die Leute auch zunehmend weniger. Deshalb meine ich, wenn ich was für meine Arbeitsfähigkeit tue, sprich Gesundheit und Weiterbildung, dann muss ich als Arbeitnehmer auch bereit sein hier 2 oder 3 Samstage im Jahr zu opfern. Die Firma zahlt dann das Seminar. Das ist sehr wenig, weil da man ja auf Leute zurückgreifen kann von BGen oder StAfAs. Was ich mache ist , ich suche Praktiker die ausbilden. Beispielsweise ein Bauleiter einer anderen Firma, der auch Sicherheitsfachkraft ist.
Er hält sich fit, dadurch, das er sich mit dem Thema beschäftigt und ich habe einen Praktiker der auch weiss was kosten sind und das auch geld verdient werden muss.
Und er macht das ganze umsonst. Es muss auch mal wieder Leute geben die bereit sind was für das Allgemeinwohl zu tun. Den Mehrwert, den sie haben an andere weiterzugeben. Ich mache eine Art Volkshochschule für Bauarbeiter. Ein anderes mal hält unser Werkstattmeister einen Vortrag über Maschinenwartung und Pflege.
Das ganze muss aber immer auch mit Praxis verbunden sein und der Arbeitsschutz gehört dazu, nicht aufgesetzt wie ein Sahnehäubschen.

Ein Seminar mach ich gleich noch fertig, da geht es um Schwarzdeckeneinbau. Da geht es zunächst um Materialkunde, macht der Chef einer Mischanlage
dann um fachgerechten Einbau, das mache ich, ich war Schwarzdeckenpolier, dann kommt Verdichtungstechnik, das macht Bomag und dann kommt einer von der BG und sagt was über Sicherheit, zum Beispiel Einbau bei laufendem Verkehr.

Dann könnte ich noch unseren Werkstattwagenfahrer einspannen für eine halbe Stunde der sagt wie eine Baustellenampel einzustellen ist.

Das sind alles Praktiker und die Inhalte sind Praxisbezogen. das ganze kostet nichts, außer Verzehr, weil ich das in einem angemieteten Raum mache. Wahrscheinlich bekomme ich einen eigenen Schulungsraum im Februar. Ende April höre ich auf und im Herbst geht es wieder los. Wer von unserer Firma an 2 Samstagen was macht, bekommt dafür ein supermodernes Fitnessstudio das ganze Jahr umsonst zur Verfügung. (Wird von den Leuten drau0en nicht genutzt, verständlich die sind manchmal 12 Stunden unterwegs)

Das ist ein Ansatz, der helfen kann. Die Leute bekommen einen Weiterbildungspass, in dem das eingetragen wird. Wenn alle anpacken ist vieles möglich.

Ich muss jetzt leider was tun, ich muss noch einies fertigmachen und auf die homepage stzen, sonst schaff ich das nicht. ich werde aber auch in den nächsten Tagen die eine oder andere Mail beantworten

Nichts für ungut Florian, aber ich denke wir sind einer Meinung.

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Rudi
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Das mit den Polieren stimmt, bei uns werden viele gute Baggerfahrer die in ihrer Arbeit keine allzugroße Herausforderung mehr sehen, Polier, gut als Lehrling kann ich das vielleicht nicht in allen Facetten beurteilen, aber dennoch habe ich den Eindruck, dass die Organisation auf der Baustelle bei Polieren "ohne richtige Ausbildung" keinesfalls schlechter ist, als bei Polieren mit "Halb-Matura" wie die Polierprüfung hierzulande auch genannt wird. Ich glaube das es in erster Linie eine Talentfrage ist, die vielen Arbeitsgänge zu koordinieren und den Zeitdruck mit der Qualität der Arbeit unter einen Hut zu bringen. Aber klar es ist sicher wichtig, dass jemand der ja auch einen guten Anteil der Verantwortung trägt, über nachgewiesenes technisches Wissen verfügt. Das mit der Sicherheitschulung hätte ich gern etwas erklärt bekommen, wie meinst du dass genau, bei uns haben einige Poliere ein sogenanntes QM-Zertifikat (QualitätsManagement) und die waren mal auf einem Seminar (2 Tage) und haben dabei gelernt, dass man Tot ist wenn man von einem Kettenfahrzeug überfahren wird.... Wie müsste deiner Meinung nach eine Sinnvolle Gefahrenausbildung aussehen???
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Eine sinnvolle Ausbidung für den Polier wäre ein Seminar zum Durchführen einer Gefährdungsbeurteilung.
Eine Gefährdungsbeurteilung ist eigentlich nichts andere als eine Arbeitsvorbereitung in Sachen Gefahr. In Deutschland seit 1996 vorgeschrieben ab 10 Personen im Betrieb ist die schriftlich festzuhalten. Weiss kaum einer, wird auch kaum gemacht, nur jetzt wird ganz verstärkt Wert drauf gelegt. Das ist doch eigentlich das was wir wollen, dass da keiner daherkommt und schlaue Sprüche macht, oder unsinnige Maßnahmen anordnet, sondern der Polier entscheidet selbst.
Dieser Verantwortung muss er sich dann aber auch bewußt sein. Wenn der die Einstellung hat das ist alles Quatsch, Arbeitsschutz hält mich nur auf, kostet Zeit und geld, dann hat man den Bock zum Gärtner gemacht.
Jetzt nehmen wir an er hat das richtige Verständnis und das entsprechende Fachwissen. Er macht eine Gefährdungsbeurteilung auf seiner Baustelle und ist der Meinung es ist alles ok. Dann ist das in Ordnung. Jetzt ändert sich was. Er muss diese Änderung überprüfen, ob sich dadurch an der Sicherheit was verändern könnte.

Beispiel: Er bekommt Bescheid er bekommt einen anderen Bagger, den er hat muss in die Werkstatt. Er überlegt, der Bagger ist eine Nummer kleiner, aber für die Arbeiten ist das noch ausreichend. Oder er überlegt und sagt, das könnte eng werden mit dem schweren Schachtunterteilen , hebt der Bagger das und darf er das. Maßnahme, er fragt den Baggerfahrer und der sagt, geht nicht, habe ich letzens auf der baustelle in weissichwo nur mit ach und krach gehoben bekommen und da hatte ich festen Untergrund. Fazit es muss ein anderer Bagger her.
Hätte er keine Gefährdungsbeurteilung gemacht, wäre der Bagger getauscht worden und beim heben stellt sich herraus das geht nicht. Dann wäre es auch noch teuer geworden um auf das dritte Gerät zu warten. Oder er hätte es riskiert.

Bei uns war ein Bagger angemietet. Ein eigener wurde frei, der aber 2 Nummern größer war. Der wurde dann getauscht und eine halbe Stunde später hing der in den Stromleitungen. Nix passiert, nur der Zylinder oben sah aus wie ein Waschbrett. Etliche tausend Euro Schaden und das Leihgerät musste wieder zurückgeholt werden. Neue Maschine neue Gefahr, sprich Gefährdungsbeurteilung. Was ändert sich durch die Maschine. Die ist größer, hat das Einfluss auf die Baustelle? Was muss der neue Baggerfahrer wissen, was der alte weiss, hier über die Baustelle. Wo liegen Kabel. womit ist zu rechnen beispielsweise arbeitet der am Bahnübergang, kommen hier noch Züge usw. Das ist alles keine Kunst, aber ein ständiges Fragen, wo ergibt sich eine neue Gefahr, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, funktioniert auch in A :-) Wen ist damit geholfen wenn einer sagt: Da kommt der Idiot von der Aufsicht, dann arbeitet man vernünftig. Ist der weg, wieder falsch. Für wen macht der das, für sich?
Man hat den Sicherheitsgurt in Deutschland eingeführt, erst freiwillig, machte keiner, dann Pflicht, legt kaum einer an, dann Strafe, schon mehr , dann drastische Strafe jetzt schnallen sie sich an, obwohl jeder weiss, der Gurt ist gut und rettet Leben. Wenns ohne Aufsicht geht, umso besser, aber ich meine es funktioniert selten. Und wie im vorigen Beitrag, wenn die Kollegen nicht mal einsehen und meinen ohne geht schneller dann passiert es irgendwann und wenns nach 25 jahren ist.
http://www.lfas.bayern.de/technischer_as/a...ine/gef_beu.htm
Arbeitsschutz spart auch Kosten, ist nicht immer teurer. Wem trifft die Schuld mit dem Zylinder. Natürlich der Baggerfahrer der Idiot hat nicht gekuckt der blinde Hund, für mich war es der Polier mind. 80 %, der hat dem Baggerfahrer nichts gesagt, weil er selber nicht dran gedacht hat, weil er nicht gezielt eine GFA gemacht hat.
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Auf der Baustelle haben wir ein Aushang mit Unfallverhütungsforschriften .
Das ist der reinste Bürokratenwahnsinn .
Werd vielleicht mal ne Kopie hier einstellen das ihr seht was da so alles drinnsteht .
Arbeite womöglich aber erst am 10.1 wieder
Kein Wunder das Bill Gates in Deutschland nie Milliadär geworden wäre ,Vorschriften über Vorschriften .
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