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Absturzsicherung aus dem Baukasten auf E.ONRuhrgas-Baustelle


Bauforum24

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Mit dem sogenannten ?temporären Seitenschutz" werden Personen und Gegenstände vor möglichen Abstürzen beispielsweise von Bauwerkskanten, Treppen oder Dächern geschützt. Für diese Einsatzfälle bietet der Markt spezielle Seitenschutzsysteme, die sich sehr flexibel für ganz unterschiedliche Anwendungen einsetzen lassen. Das zeigt beispielhaft der Rohbau der E.ONRuhrgas Zentrale in Essen, wo absturzgefährdete Bereiche mit dem Protecto-System geschützt werden.

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Absicherung von Betonierabschnittsgrenzen auf der E.ONRuhrgas-
Baustelle mit dem Protecto-System.


Treppenläufe, Schalungs- und Deckenränder sowie die freien Kanten einzelner Betonierabschnitte werden auf der Essener Baustelle mit dem Protecto-Seitenschutz abgesichert ? ein Baukastensystem aus Pfosten und diversen Aufnahmen für vielfältige Anschlüsse. Fast 8.000 m freie Deckenränder sind in den aufgehenden Bauteilen des Megaprojekts zu schützen. Nicht gerade wenig ? doch was ist schon klein auf dieser Baustelle, die die Fläche des ehemaligen Gruga-Stadions bedeckt?

Zwei 15-geschossige, elliptische Hochhäuser wachsen hier in die Höhe, mehrere fünfgeschossige Flachbauten schließen sich an, und darunter befindet sich eine dreigeschossige Tiefgarage mit jeweils ca. 18.000 m² Geschossfläche. Schalungen für 110.000 m² Deckenfläche und etwa halb so viel Wandfläche stellt Hünnebeck der bauausführenden Zechbau-Niederlassung Essen zur Verfügung ? inklusive Absturzsicherung. Die haben die Hünnebeck-Schalungsplaner von Beginn an in ihr Schalkonzept integriert.

Vor allem der Protecto-Schraubfuß und die so genannte MZ-Konsole kommen auf der E.ON-Baustelle zum Einsatz. Der Schraubfuß wird mit lediglich einer Bohrung in fertige Decken gedübelt; die MZ-Konsole funktioniert wie eine Schraubzwinge und lässt sich leicht an Schalelementen, Deckentischen etc. befestigen. Ist die Aufnahme montiert, wird der Protecto-Pfosten einfach hineingesteckt und ist bei korrektem Sitz automatisch gesichert. Die Pfosten eignen sich gleichermaßen für die Aufnahme eines Brettgeländers oder des systemeigenen Schutzgitters, das vollflächigen Schutz bei größeren Pfostenabständen (2,40 m) bietet. Fehlt noch der Fußbretthalter. Er ist offen konstruiert und kann auch noch nach dem Einbau der Pfosten montiert werden.

huennebck_eon_ruhrgas_protecto_3.jpg


Auch Treppenläufe lassen sich mit dem Protecto-Seitenschutz-
system sichern.


Auf der E.ONRuhrgas-Baustelle stellt Zechbau (NL Essen) das Gros der Decken in den Bereichen Tiefgarage und Flachbauten mit der trägerlosen Topec-Schalung her. Dieses von unten zu montierende Deckenschalsystem bestätigt sich auf der Großbaustelle einmal mehr als flexible Schallösung für Deckenstärken bis 50 cm. Die Randtafeln sind mit dem Protecto-System geschützt und werden nach dem Ausschalen inklusive Absturzsicherung in die nächste Etage versetzt. Als Aufnahme für den Pfosten dient in diesem Fall die MZ-Konsole ? eine stabile Schraubzwinge, die sich an bis zu 47 cm starke Teile aus Beton, Holz oder Stahl schrauben lässt.

Vor dem Umsetzen der Schalung bekommt allerdings die fertige Decke eine Absturzsicherung: per Protecto-Schraubfuß, der in den brüstungslosen Randbereich gedübelt wird. Auf diese Weise sind die Deckenrandbereiche zu keinem Zeitpunkt ungeschützt. Eine von den Schalungsplanern empfohlene Vorgehensweise, die auch zur Sicherung der Randbereiche der einzelnen Betonierabschnitte angewendet wird. Hier schützt ebenfalls das Protecto-System vor Abstürzen und herabfallenden Teilen ? erst an der Schalung und dann an der fertigen Decke.

Zum von Hünnebeck entwickelten Sicherheitskonzept in Sachen Deckenschalen gehört auch die Absturzsicherung an den Deckentischen, die zur Herstellung der 15-stöckigen ellipsenförmigen Hochhauskerne eingesetzt werden. Jeder Randdeckentisch ist mit zwei MZ-Konsolen und zwei Pfosten versehen und wird inklusive dieser vormontierten Absturzsicherung in die nächste Etage versetzt. Das soll Zeit und Lohnkosten sparen ? trotz der komplizierten Deckengeometrie. Die bewältigt man durch Passflächen, die wie Tortenstücke zwischen den Schaltischen eingepasst sind. Bei der Absturzsicherung machen diese Bereiche keine Probleme: Sie werden von den eingelegten Brettgeländern überbrückt.

Eine besondere Herausforderung in Sachen Absturzsicherung gibt es dann noch bei den bis zu 30 cm starken Decken in Verbindung mit einem sehr schmalen Arbeitsraum im Bereich der Deckenrandtische. Hier bietet der normale Protecto-Pfosten mit seinen 120 cm Höhe nach dem Betonieren nicht mehr die geforderte Sicherungshöhe von 100 cm über der Arbeitsfläche. Abhilfe bringt die sogenannte Pfostenverlängerung ? ein Systembauteil, das zwischen Aufnahme und Pfosten gesteckt wird und eine Verlängerung von 25 cm bringt.

Höhere Arbeitssicherung senkt nicht nur die Unfallzahlen, sondern führt nachweislich auch zu mehr Produktivität. Wer ? selbst in großer Höhe ? sicher steht und geht, kann sich ausschließlich auf die Qualität seiner Arbeit konzentrieren.

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Sicherung der elliptischen Deckenränder mit der Protecto-MZ-Konsole. Im Bild ist auch die
Pfostenverlängerung zu sehen, die einfach zwischen Aufnahme und Pfosten gesteckt wird
und nach der Fertigstellung besonders starker Decken für eine immer noch ausreichend
hohe Absturzsicherung sorgt.


Was verlangt die DIN EN 13374?
Grundlegende Anforderungen an Seitenschutzsysteme, die der DIN EN 13374 entsprechen wollen, sind der Geländerholm, dessen Höhe mindestens 1 m über der Arbeitsfläche betragen muss, sowie ein Zwischenholm bzw. ein Zwischenseitenschutz. Außerdem zwingend vorgeschrieben: die Möglichkeit, ein Bordbrett anzubringen. Dieses soll Gegenstände oder Personen davor schützen, von der Arbeitsfläche herabzufallen oder abzurutschen. Dabei muss die Oberkante des Bordbretts mindestens 150 mm über der Arbeitsfläche liegen. Zwischenräume zwischen Bordbrett und Arbeitsfläche müssen vermieden werden, eine Kugel mit 20 mm Durchmesser darf nicht durch sie hindurch passen. Alle Seitenschutzbauteile müssen horizontale Lasten von 0,3 kN und Lasten von 0,2 kN parallel zum Holm aufnehmen können. Ausgenommen sind lediglich die Bordbretter, wenn sie für horizontale Lasten von 0,2 kN ausgelegt sind, genügt das. Abhängig von der Neigung der zu schützenden Fläche unterscheidet die Norm drei Schutzklassen: A, B und C. Schutzklasse A umfasst Neigungen von maximal 10 Grad. Darüber hinausgehende Neigungen werden von den Schutzklassen B und C abgedeckt, die sich mit dynamischen Lasten befassen.

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Artikel: Neue E.ON Ruhrgas Hauptverwaltung in Essen-Rüttenscheid

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Herstellerlink: www.huennebeck.de
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