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Verschleiß an Abbruchwerkzeugen


MaMu

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Schweißen ist natürlich nicht gleich Schweißen. Auf so einem komplexen Feld ist es natürlich ein leichtes, den ein oder anderen finanziellen Vorteil für den Ausführenden einzubauen, wenn du verstehst, was ich meine.
Wenn man eine solche Aufpanzerungen ordentlich durchführen möchte und diese dann auch im Gebrauch bestehen soll, muß man mit einer sogenannten Pufferlage beginnen. Diese Pufferlage stellt dann die Verbindung zwischen dem Trägermaterial - z.B. dem Zangenmaul - und der eigentlichen Verschleißschicht her. Idealerweise wird die Pufferlage großflächig auf der Zange aufgebracht. Gleichzeitig kann man mit dieser Pufferlage auch eventuell die verschlissene "Grundform" wieder herstellen.

Die Verschleißschicht wird dann auf der Pufferlage aufgebracht und idealerweise genau da, wo der größte Verschleiß auftritt. Da diese Verschleißschicht wesentlich härter ist, würde diese, beim Abkühlen Spannungsrisse im Grundkörper erzeugen, falls die Pufferlage nicht vorhanden ist. Und jeder Riß, das ist ja wohl allen klar, bedeutet eine Verminderung der Haltbarkeit und stellt auch genau genommen eine potenzielle Gefahr für Mensch und Technik da. wink.gif
Idealerweise kommt das Anbaugerät genau dann wieder in die Werkstatt, sobald die Verschleißschicht aufgebraucht und die Pufferlage noch vorhanden ist. Wobei ein vernünftiges Aufpanzern auf dieser Pufferlage auch auf der Baustelle durchgeführt werden kann, falls die Witterung nicht zu extrem ist.

Wie dir schon richtig aufgefallen ist, sollten diese beiden Schichten nicht rosten, da sie sehr hoch legiert sind. Wenn an einem solchen Abbruchwerkzeug alles rosten kann, das nicht. Hierbei ist jedoch zu beachten, das sobald man diese Verschweißungen mit einer Drahbürste bearbeitet, auch eine leichte Rostschicht entstehen kann.
Das bei deiner Prüfung die ganzen Naht abgebrochen ist, spricht natürlich nicht für den Ausführenden.

Zu der von Jüno angesprochenen thermischen Nachbehandlung muß man jedoch schreiben, das diese nur für die Herstellung von Formen - z.B. Löffeln - benutzt wird, um den beim Schweißen auftretenden Spannungen Zeit zu geben, um sich zu entspannen. Ein solches Vorgehen erhöht die Lebensdauer des hergestellten Bauteils natürlich enorm.

Leider macht man sich hierzulande immer weniger Gedanken über die richtige Ausführungen solcher Facharbeiten und denkt nur alzugerne an das liebe Geld. Dadurch wird es dann natürlich Firmen leicht gemacht mit vermeindlich günstigen Angeboten zu locken. Wobei hier wohl der Ausdruck "billig" zu gebrauchen ist.

Wir sind zwar nur ein kleiner Betrieb, sind jedoch der Meinung, das man auch eine hochwertige und fach- und sachgerechte Arbeit zu einem fairen Preis erstellen kann.
Ihr könnt euch ja gerne per PN bei mir melden, wenn ihr Fragen habt.

Gruß wink.gif bearbeitet von MaMu
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Da kann ich mich nur anschließen.

Eine ordentliche Ausführung der Aufpanzerung ist immer mit einem nicht zu unterschätzenden Zeitaufwand verbunden. Schnell und damit billig kann jede Dorfschmiede. Die Materialien zum Hartauftrag sind ja auch nicht ganz billig und es kommt natürlich auch auf die Verarbeitung an. z.B. müssen die Elektroden getrocknet werden, beim MAG- Draht muss das richtige Schutzgas verwendet werden, die aufgepanzerten Flächen sollten kaltgehämmert werden usw.

Es ist aber nicht möglich, einfach den Hartauftrag mehrlagig auszuführen um damit eine dickere Verschleißfläche zu erreichen. Alles was über 2 Lagen geht wird durch die Härte des Materials so spröde, dass es bei einer Schlagbelastung zum abreißen kommen kann. Deshalb ist es eben so wichtig, eine ordentliche Pufferlage aufzuschweißen, die Grundform damit herzustellen und darauf die harte Verschleißschicht aufzubauen.

Eine Reparatur der Verschleißschicht bevor die Grundfläche in Mitleidenschaft gezogen wird hat auch den Vorteil, dass die thermische Belastung des Grundmaterials nicht so hoch ist und eine Materialermüdung durch diese Wärmeeinflüsse zu mindestens verzögert werden kann.

Natürlich sind auch genaue Absprachen über Art und Umfang der Aufarbeitungen zwischen Auftragnehmer und Kunden wichtig, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Übrigens hat fast jeder Hersteller von Abbruchwerkzeugen ganz genaue Anweisungen zur Art der zu verwendenden Schweißstoffe und der Ausführung der Aufpanzerungen. Noch einfacher ist es, wenn die durch Verschleiß stark belasteten Bauteile austauschbar sind.

Ach so, nicht jeder hochlegierte Stahl und damit Edelstahl ist rostfrei. HARDOX z.B. rostet auch.
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Das mit den Verschleißteilen die vor Ort getauscht werden finde ich gut. Ich frage mich nur, wäre es nicht besser immer einen Satz wieder aufzupanzern und dann wechselseitig einzubauen?
So bliebe der Sitz der Zähne, Messer usw doch auch immer unangetastet.
Bezüglich der Austauschteile finde ich übrigens die Demarc Scheren nicht schlecht.
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Kein Problem. Für einen meiner Kunden, panzere ich die Zähne seiner VTC-30 auf. Die abgenutzten bringt er mir dann immer zurück.
Zur Zeit repariere ich eine NPK M 38. Sobald diese fertig ist, werde ich einmal Bilder einstellen.
Anbei ein Bild von den Zähnen der VTC 30. Einmal ohne, dann mit Pufferlage und dann mit der Verschleißschicht.

2009/09/post-13933-1253170596_thumb.jpg

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Was meine Vorschreber geschrieben haben ist alles richtig. Repfix hat allerdings gesagt das eine Wärmebehandlung nicht nötig ist. Gut qualifizierten Löffel- und Schaufelbau ist sie unumgänglich, sonst kann ich das Zeug gleich auf den Müll schmeißen.

Auch wir schweißen Scheren Pulverisierer auf. Wir behandeln allerdings wärmetechnisch. Wir schmeißen die Reparaturteile nicht in den Ofen sondern diese werden je nach Größe mit dem Brenner auf Temperaturen gehalten. Vor dem Schweißen anwärmen. Dann wie Repfix die diversen Lagen aufbringen- Hier gebe ich Repfix recht- eine sicherlich teure Pufferlager ist am besten und dann die Verschleißlagen.

Alle Kunden zahlen aber nicht dafür, also gehen wir auch mal zwangsweise den Kompromiss einer Aufpanzerung ohne Pufferlage ein. Ungerne, aber wie gesagt, alle Kunden wollen es nicht. Das ist aber der Unterschied zwischen "Billig" und "preiswert".

Eine Pufferlage bildet die optimale Basis für weitere Nachpanzerungen. Und somit ist die Pufferung ihren Preis wert.

wir halten anschließend die Schweißungen noch mit dem Brenner auf einem gewissen Wärmeniveau um dem Gefüge ein wenig "Wellness" zukommen zu lassen.

Mag sein, dass dies bei Scheren und Gebissen ein wenig übertrieben ist. Aber es sorgt bei uns für ein reines Gewissen.

Natürlich gibt es auch Kunden, die bringen Teile vorbei und sagen "Schweiß einfach mal drüber".

Optimals ist die Ruhezeit eines Verschleißteiles, wenn sich die Schere bei uns befindet und gleichzeitig die Lagerung mit dem mobilen Bohrwerk bearbeitet wird. dann hat alles Zeit sich zu setzen. Es ist wie bei Wein- Alles braucht Zeit zum Reifen.

Macht mal einen Test: Schmeißt mal auf einem Streifen HB 500 ein paar Nähte und schmeißt das dann sofort raus in den Regen. Anschließend mal mit dem Hammer draufklopfen.
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