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Industriekraftwerk mit Kraft-Wärme-Koppelung, Glückstadt


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In Glückstadt entsteht eine Energieerzeugungsanlage mit Kraft-Wärme-Koppelung. Cemex Deutschland versorgte das Großobjekt mit Transportbeton, darunter auch Spezialrezepturen.

Das neue Industriekraftwerk bedeutet für die Steinbeis Papier Glückstadt einen Schritt in Richtung Unabhängigkeit vom Energiemarkt. Der Recyclingpapierhersteller wird den hier erzeugten Strom und Dampf fast vollständig für seinen Produktionsstandort an der Elbe nutzen. Betreibergesellschaft ist die Heizkraftwerk Glückstadt GmbH (HKWG), eine Tochtergesellschaft der Steinbeis Holding GmbH.

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Cemex Deutschland lieferte 6.500 m³ Transportbeton für das Kesselhaus, das Aschesilo, die
Rauchgasanlage und das Brennstofflager.


Die Betonarbeiten auf der Baustelle zwischen Stadtstraße und Elbufer in unmittelbarer Nachbarschaft der Papierfabrik wurden vor Kurzem abgeschlossen. Im Auftrag des federführenden Rohbauunternehmens Kähler Hochbau GmbH aus Itzehoe, das hier mit der Friedrich Peters Bau GmbH und der Doose Bau GmbH & Co. KG zusammenarbeitete, lieferte die Cemex Deutschland AG 6.500 m³ Transportbeton für das Kesselhaus, das Aschesilo, die Rauchgasanlage und das Brennstofflager. Die Ortbetonbauteile umfassen Fundamentplatten, Stützen, Wände, Betonbalken und die Treppentürme. Der Kraftwerksneubau ist auf etwa 700 Ortbetonrammpfählen gegründet, die die Hamburger GKT Spezialtiefbau GmbH aus ca. 3.000 m³ Transportbeton gefertigt hat. Das Gros der Betonmenge produzierten die Mitarbeiter des Transportbetonwerks im zwanzig Kilometer entfernten Elmshorn, in Spitzenzeiten unterstützt von den Kollegen aus Hohenlockstedt und Gudendorf. Bis zu 15 Fahrmischer waren für die Großbaustelle im Einsatz, und die Cemex-Betonförderung stellte Autobetonpumpen GME 42 und GME 36.

Fünf Hauptrezepturen in Festigkeitsklassen von C 25/30 bis C 45/55 kamen zum Einsatz. Aus betontechnologischer Sicht sind bei diesem Projekt ein schwindarmer Beton und ein Gleitbeton besonders interessant, erklärt Friedrich Bahrs, der verantwortliche Betontechnologe bei Cemex Deutschland in Schleswig-Holstein-Nord. Er hat die Anforderungen und Expositionsklassen gemeinsam mit Gesche Mentzer, der leitenden Betontechnologin bei der Cemex Deutschland AG, Hamburg, und dem Auftraggeber abgestimmt.

Die Fundamentplatten wurden in Abschnitten von 400 bis 700 m³ betoniert. Hier kam ein schwindarmer Beton der Festigkeitsklasse C35/45 und der Konsistenzklasse F3 zum Tragen. Für die spezielle Industriebausorte wählten die Baustoffexperten einen Splitt mit 8, 16 und 32 Millimeter Größtkorn. Die Nachbehandlung war aufwändig. Hier am Ufer der Unterelbe, fünfzig Kilometer von der Nordseeküste, ist es selten windstill, und ein vorschnelles Auskühlen und Austrocknen der massigen Bauteile musste verhindert werden. Deshalb bedeckten die Mitarbeiter der Kähler Hochbau GmbH die Frischbetonflächen mit Folien oder fluteten sie mit Wasser.

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Vor Ort betoniert wurden Fundamentplatten, Stützen, Wände,
Betonbalken und Treppentürme.


Die Kollegen vom Stahlbau errichteten ein 43 Meter hohes Kesselhaus, in dem später Dampf erzeugt wird, der eine Turbine antreibt; der Restdampf wird in die Papiermaschine geleitet, um das Papier zu trocknen. Durch diese Kraft-Wärme-Koppelung erreicht die neue Kesselanlage einen Wirkungsgrad von 87 Prozent. Zum Vergleich: Ein herkömmliches Kraftwerk erzielt einen Wirkungsgrad von 46 Prozent. An das Kesselhaus angegliedert ist ein Verkehrsturm, der den Kraftwerksmitarbeitern im Notfall als Fluchtweg dienen wird. Seine Wände entstanden in Gleitbauweise. Die Betontechnologen einigten sich auf einen hochfrühfesten Beton C 35/45. Schon in einem Alter von etwa vier Stunden war der jeweils unten anstehende Beton erhärtet und fest genug, um die Schalung für den folgenden Abschnitt zu tragen. Betonagedauer: lediglich sieben Tage.

Spätestens Anfang 2010 soll das Kraftwerk seinen Betrieb aufnehmen. Die HKWG setzt auf die derzeit fortschrittlichste Kraftwerkstechnik. Dank einer zirkulierenden Wirbelschicht werden die Emissionen der Anlage deutlich unterhalb der gesetzlichen Vorschriften liegen. Als Brennstoffe werden Abfälle aus der Papierherstellung, Steinkohle sowie Ersatzbrennstoffe dienen. Letztere erlauben dank eines hohen biogenen Anteils eine klimaschonende Energieerzeugung. Im Vergleich mit herkömmlichen Kraftwerken sollen die CO2-Emissionen um bis zu 50 Prozent sinken.

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Kraftwerksneubau am südwestlichen Stadtrand von Glückstadt unweit des Elbufers. Die Anlage
der HKWG wird zu den modernsten ihrer Art zählen.

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Unternehmenslink: www.cemex.de
Unternehmenslink: www.kaehler-hochbau.de
Unternehmesnlink: www.stp.de

(Fotos: Kähler Hochbau GmbH, Itzehoe)
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