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Fertigteile erleichterten in Münster das Bauen im Bestand


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Knappe Zeit, wenig Platz: Beim Bau eines Einkaufszentrums in der Münsteraner Stubengasse kamen Betonfertigteile zum Einsatz. Damit sicherte sich die Cemex Beton-Bauteile GmbH einen Großauftrag.

?Die Arge hat allein die beiden Untergeschosse in gut drei Monaten hingestellt. Dafür haben wir dreieinhalbtausend Quadratmeter Doppelwandelemente produziert ? das Projekt Stubengasse Münster war geprägt von einem besonders knappen zeitlichen Ablauf", meint Dipl.-Ing. Björn Trinkaus im Rückblick. Er ist bei der Cemex Beton-Bauteile GmbH in den Verkaufsbüros Dortmund und Nottuln verantwortlich für die technische Koordination. Das Unternehmen lieferte im Auftrag der Bautreff Voss GmbH & Co. KG. Deren Standort in Datteln versorgte die Arge aus Oevermann Hochbau GmbH (NL Münster) und der Freundlieb Bauunternehmung GmbH & Co. KG mit Baustoffen.

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Die mit 6,50 Meter höchsten Doppelwände stehen im Rampenbereich.
Sie reichen über zwei Geschosse und sind werksseitig mit Anschlüssen für die Rampen versehen.


Jetzt steht der Rohbau des neuen Einkaufszentrums im Herzen der historischen Altstadt. Im Herbst soll der viergeschossige Gebäudekomplex mit 16.800 Quadratmetern Nutzfläche seine Tore öffnen. Mit dem Nutzungsmix aus Einzelhandel, Dienstleistern, Gastronomie und einem Hotel will der Bauherr, die Harpen Immobilien GmbH & Co. KG, das Einzugsgebiet der Westfalenmetropole um ein Highlight bereichern. Der architektonische Entwurf stammt von Prof. Ernst Kasper, Aachen, und dem Büro Fritzen + Müller-Giebeler, Ahlen.

Schon im Sommer wird die zweigeschossige Tiefgarage mit 317 PKW-Stellplätzen und - passend zur Fahrradstadt Münster - 220 Fahrradeinstellplätzen eingeweiht. Zwei Faktoren sprachen hier für den Einsatz von Betonfertigteilen: Raum und Zeit. Weil der Verbau der gesamten Baugrube aus einer wasserdichten Bohrpfahlwand besteht ? zusammengesetzt aus ca. 620 überschnittenen Bohrpfählen, sogenannten Schneckenortbetonpfählen ? hatten die Mitarbeiter der Arge keinen Platz, um örtlich zu schalen. Auf den Außenseiten blieben nur 10 bis 20 Zentimeter an Arbeitsraum. Ebenfalls eng war der Terminplan. Von April bis August 2008 mussten die Untergeschosse fertig werden, damit der Gesamtfertigstellungstermin zu halten war.

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Auch der Platzmangel sprach für Betonfertigteile:
Eine Bohrpfahlwand ließ nur 10 bis 20 Zentimeter Arbeitsraum.


Doppelwandelemente bilden die Außenwände der Untergeschosse. Sie sind zusammengesetzt aus zwei mit Gitterträgern verbundenen, 6 Zentimeter starken Betonschalen, die auf der Baustelle mit Ortbeton ausgegossen wurden. Die mit 6,50 Meter höchsten Doppelwände stehen im Rampenbereich. Sie reichen über zwei Geschosse und wurden schon im Werk mit Anschlüssen für die Rampen versehen.

Der Querschnitt der Außenhülle verjüngt sich über die beiden Untergeschosse. Im 2. UG sind die Außenwände 35 Zentimeter dick, im 1. UG nur noch 30 Zentimeter. Doch auch hier reicht der Kernbeton für die WU-Konstruktion aus, welche die Fachplaner von Oevermann zur Abdichtung gegen drückendes Wasser vorgesehen haben.

Neben Doppelwänden wurden in den Untergeschossen 275 Quadratmeter Thermowände eingebaut, denn einige separate Räume und die Treppenhäuser ließen die Planer entsprechend der neuen Wärmeschutzverordnung dämmen. Bei den Thermowänden der Cemex Beton-Bauteile GmbH handelt es sich um Doppelwandelemente mit integrierter innenliegender Dämmung, die in diesem Fall 6 Zentimeter dick ist. Sie kamen beispielsweise im Bereich eines Sprinklertanks als Teil einer WU-Konstruktion zum Tragen. Wo sie aus Zeitmangel keine Mauerwerkswände erstellen konnte ? wie im Bereich der Heizzentrale ?, wählte die Arge 15 bis 20 Zentimeter schlanke Massivwände. Im Erdgeschoss und im 1. OG kamen etwa 700 Quadratmeter 25er-Doppelwände in der Gebäudehülle und in den Treppenhauskernen zum Einsatz.

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Die Cemex Beton-Bauteile GmbH lieferte 4.200 m² Doppelwände,
275 m² Thermowände und 350 m² Massivwände, überwiegend eingebaut im 1. und 2. UG.


Für den Großauftrag griff das Unternehmen auf ein Netz von Werken zurück. ?Wir haben die verschiedenen Produkte jeweils dort hergestellt, wo es technisch und wirtschaftlich am sinnvollsten war", erklärt Dipl.-Ing. Björn Trinkaus, ?die Doppelwände im Werk Eslohe-Bremke, die Thermowände in Bischofsheim und die Massivwände in Lahntal."

Das neue Einkaufszentrum Stubengasse liegt mitten in der Innenstadt direkt an der Fußgängerzone. Deshalb ließ die Arge der Cemex-Disposition ein Verkehrslogistikkonzept zukommen, das die Anlieferung der Betonfertigteile ?just in time" an bestimmter Abladestelle regelte. ?Was das Bauvorhaben so besonders machte, waren seine Größe und seine Komplexität", meint Dipl.-Ing. Björn Trinkaus. ?Wir sprechen hier von ?Bauen im Bestand', und die beengte vorgegebene Platzsituation schlägt sich auf die Gebäudeform und letztlich auf die Geometrie einzelner Bauteile nieder. In Anbetracht dieser Rahmenbedingungen war es umso wertvoller, dass wir schon mehrfach mit dem Ingenieurbüro Gantert + Wiemeler zusammengearbeitet hatten, das die Bauleitung seitens des Bauherren übernimmt. Oevermann haben wir auch beim Bau des Hansecarrés beliefert, eines unmittelbar benachbarten Wohn- und Geschäftszentrums."

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Fotos: CEMEX
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