Bohrpfahlgründung in der Frankfurter City

[Bauforum24 1.122]

An Unterricht ist zwar noch nicht zu denken, aber die aktuellen Arbeiten für den Erweiterungsneubau der Haupt- und Realschule Lange Straße mitten in der Frankfurter Innenstadt dürften sich für einige Unterrichtsinhalte als praktisches Anschauungsobjekt eignen. Zumindest die Geometrie stimmt: Auf dem 35 mal 30 Meter großen innerstädtischen Baufeld nahe der Einkaufsmeile Zeil stellen derzeit die Bickhardt Bau-Spezialtiefbauer insgesamt 52 Bohrpfähle aus Ortbeton her. Die zwischen 75 Zentimetern und 1,20 Meter messenden Säulen werden mit dem Drehbohrgerät BG 28 bis zu 18 Meter tief in den Untergrund gebohrt.

Aus geologischer Sicht interessant: Die Meißel der Bohrschnecke fressen sich dabei nicht nur durch extrem harte Kalksteinbänke, die eine Druckfestigkeit von bis zu 55 N/mm², also hochfesten Beton entsprechen, sondern auch durch reine Tonschichten. In diesem Material finden sich fossile Schnecken und Muscheln, die als stumme Zeugen der Erdgeschichte einen Hinweis darauf geben, dass die Mainmetropole in Urzeiten einmal eine Lagune gewesen ist. Bodengutachter sind sich zudem sicher, dass aus dem Material in zwei Millionen Jahren Ölsande werden. Doch aufgrund der engen Baugrube wird das Aushubmaterial gleich verladen und abgefahren. Der Antransport der Bewehrungskörbe und des Betons muss aufgrund der beengten Platzverhältnisse zeitgenau geplant und eingetaktet werden.

Nach Fertigstellung sämtlicher Bohrpfähle beginnen die Hochbauer mit ihrer Arbeit: Sie binden die herausstehenden Bewehrungseisen in ihre Fundamente mit ein. So wird die Standfestigkeit des neuen drei geschossigen Gebäudes gesichert.

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(Fotos: Bickhardt Bau)