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Potain 331A/ C/ 336 A/ B/ C/ 346


BaggerRalf

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Vor Jahren hab ich mal die gesamten Seilzüge beim 331 visuell "erforscht", mir deren Funktion zusammengereimt (bzw. bei der Montage beobachtet) und sogar zeichnerisch festgehalten, leider hab ich die Notizen nicht mehr. Kann also nicht jedes Detail beschreiben (der 331/336/346 ist sehr!! komplex, ein Liebherr ist dagegen richtig simpel...) und werde es ml in Grundzügen versuchen.

Hier die Lösung:
Wesentliches Element für viele Montagefunktionen ist wohl ein mehrfach gescherter Flaschenzug an der Rückseite des Turms mit feststehenden (oben) und nicht befestigten Rollen. Dieser Montagezug übernimmt nacheinander gleich mehrere Funktionen: aufrichten, teleskopieren, ballastieren, Ausleger hochziehen. Alles mit einer Winde. Die einzige Zusatzwinde ist am oberen Turmende angebracht und dient dem ausklappen des Auslegervorderteils und dessen Steil-/Ausweichstellung im Betrieb, ähnlich wie bei den Liebherr-Kranen.

Und so ist der Montageablauf:

- Aufrichten des Turms (> Montagewinde)

- Das im Transportzustand seitlich neben das Anlenkstück geklappte 2. und 3. Auslegersegment werden über einen Drehpunkt in die "normale Achse" zum Anlenkstück gedreht (> von Hand), genau wie das bei vielen andern Kranen von Potain und Liebherr auch passiert.

- Ballastieren (das Seil des Galgens wird mit der Montagewinde bewegt. Interessant ist die Konstruktion des Ballastgalgens, der nicht schwenken kann (dafür wird der gesamte Kran geschwenkt), aber die Ausladung über einen Knick in der Mitte ändert.

- Ablassen des 2. und 3. Auslegerteils um 90° in die horizontale (> mit der Ausleger-Ausweistellungs-Winde) und verbolzen der unteren Verbindung an den Laufkatz-Schienen. Anders als z.B. bei Liebherr oder auch den größeren GTMRs bleibt das 3. Auslegerteil in diesem Zustand eingeklappt, liegt also mit der eigenen Unterseite an der Unterseite des 2. Segments an, genauso wie im Transportzustand.

- Austeleskopieren (> Montagewinde)

- Ausleger in die Horizontale hochziehen. Die Montagewinde zieht über eine Umlenkung in dem Fall das Ausleger-Abspannseil, bis es unten an der Drehbühne ankommt und verbolzt werden kann.

- Gleichzeitig wird das 2./3. Auslegerteil mit der Ausweichstellungs-Winde abgelassen. Nun steht der Kran in einem sehr merkwürdigen Zustand da: komplett aufgebaut mit geradem Ausleger, nur das 3. Auslegerstück ist immer noch eingeklappt wie im Transportzustand...

- hier kommt das Hubseil ins Spiel: von dem wird nämlich die ganze Zeit das vorderste Stück in seiner Position gehalten. Die Hakenflasche liegt direkt an der katze an, bildet also mit dieser eine Einheit, und die Katze wiederum steht genau an der Stelle am 2. Auslegerteil, wo im eingeklappten zustand die Spitze vom 3. teil aufhört.
Wird nun das Hubseil nachgelassen, klappt das 3. Auslegerteil (durch die Schwerkraft) abwärts, bis es 90°senkrecht nach unten hängt.
Ab hier kommt nun die Ausweichstellungs-Winde zu Hilfe, die über den 2. Aufrichtbock auf dem Ausleger als Abspannung fungiert und das vorderste Stück um weitere 90° nach oben zieht, in die Horizontale.

Das wars... Einsatzbereit!
Mit der Ausweichstellungs-Winde kann jetzt jederzeit das Auslegervorderteil um 45° hochgezogen werden, um Hindernissen auszuweichen, der Ausleger klappt hierbei zwischen Anlenkstück und 2. Teil nach oben, während 2. und 3. Teil immer starr verbunden bleiben.



...ich hoffe mal, das war einigermaßen veständlich. Aber du siehst schon: für ein Modell solltest du dir die genaue Lage aller Züge mal am Orginal ansehen. Auserdem gibt es noch weiteren Kabelsalat an dem Kran: z.B. kann man den Katz-Seilzug über einen weiteren Flaschenzug von unten spannen...

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Hallo,
danke erstmal an alle für diese wahnsinnig vielen Infos. Ja, das es schwer werden würde war mir irgendwie schon klar. Aber nach einiger Beobachtung des Krans kam ich auch nur auf den Gedanken, wer, bitte, so eine komplizierte Technik erfinden konnte. Es ist halt so, dass ich den Kran sehr schön finde, daher auch der Wunsch ihn als Modell nachzubauen. Schwierig war ja allein schon die Abstützungen des Turms zu bauen, die als Drehpunkt für diesen dienen.
Erstmal an Zslot: Kein Problem mit deinem Deutsch, ist doch alles verständlich. wink.gif Vielen Dank für die Bilder. top.gif

@boogie_blaster

Die einzige Zusatzwinde ist am oberen Turmende angebracht und dient dem ausklappen des Auslegervorderteils und dessen Steil-/Ausweichstellung im Betrieb, ähnlich wie bei den Liebherr-Kranen.

Ich bin der Meinung, dafür müsste die Winde unten im Turm sein. Die oben ist meiner Meinung nach für die Katze. Ansonsten müssten ja 2 Seitstränge nach unten durch den Turm führen. (Für Katze vor und zurück). Für die Anstellung des vordersten Auslegersegments reicht schließlich nur ein Strang. Abwärts erledigt ja die Schwerkraft ihren Teil.

- Das im Transportzustand seitlich neben das Anlenkstück geklappte 2. und 3. Auslegersegment werden über einen Drehpunkt in die "normale Achse" zum Anlenkstück gedreht


Ja, das 3. Stück wird per Hubseil abgelassen, da das 2. Auslegersegment dann ja schon in der Horizontalen ist. Das hab ich nun begriffen. Wie wird denn das 2. so schräg an das erste geklappt. Das ist ja praktisch, linke seite des 2. Teils an die linke Seite des 1. Teils. Das dritte klappt um eine horizontale Achse (Unterseite an Unterseite) aber das 2. muss ja irgendwie um eine 45° Achse gedreht werden (um dann schräg am ersten Teil anzuliegen), kann allerdings auch angestellt werden und hat somit auch irgendwie eine horizontale Achse. (hat ja oben auch noch die kleine Abspannung die beim Anstellen des 2. Auslegersegments geknickt ist, aber daran ist nur eine horizontale Achse zu erkennen)

das Seil des Galgens wird mit der Montagewinde bewegt.


Und wie bitte?? Das Seil der Montagewinde ist meiner Meinug nach noch am teleskopierbaren Teil des Turms aber trotzdem führt ein Seil vom Galgen abwärts. Ok, mir fiel auch kein drittes Seil und auch keine dritte Winde in der Drehbühne auf... Aber das Ballastieren erfolgt mit Sicherheit vor dem Teleskopieren, daher find ich es etwas ungewöhnlich, wenn man dann nach dem Teleskopieren das Seil wieder in den Galgen einschert.
Muss also irgendwie ne extra Winde dafür geben.

- Ausleger in die Horizontale hochziehen. Die Montagewinde zieht über eine Umlenkung in dem Fall das Ausleger-Abspannseil, bis es unten an der Drehbühne ankommt und verbolzt werden kann.


Ja, wenn der Turm teleskopiert ist, wird mit dem selben Seilzug die Abspannung über die insgesammt 4 Umlenkrollen (2x2 an der Drehbühne) nach unten gezogen und dort verbolzt. Die lose Umlenkrolle wird dabei wieder nach oben gezogen. Die Montagewinde wird ab dem Zeitpunkt nicht mehr gebraucht. Soweit war ich auch schon.

z.B. kann man den Katz-Seilzug über einen weiteren Flaschenzug von unten spannen...


Das hab ich nun nicht verstanden. eusa_think.gif

Vielen Dank für weitere Aufklärung und nachmal ein herzlichstes Dankeschön für die bisherige Hilfe. klatsch.gif

Grüße,
Kai

PS: Das mit dem Kabelsalat, das kannste bei dem Kran echt laut sagen. Furchtbar. Hab inzwischen auch schon an die 100 Fotos von dem Kran gemacht. Anders geht das echt nicht. Da hab ich mir echt was vorgenommen. Da war der 71EC ja nix gegen. blink.gif
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