Berufsbildung Strassenbau: Unterschiede zwischen Schweiz-Deutschland-Ö

[kanalratte7 7]

Wobei ich bei dieser Variante im Nachhinein Kopfschmerzen bekomme, denn wer stellt sicher, dass in der Firma auch nach Lehrbuch gearbeitet wird?

Hallo Lars, Du meinst das orangefabene Buch von Richter/Heindel "Strassen- und Tiefbau", Teubner Verlag? Das Dind habe ich mir auch gegönnt, und das ist ein riesiges Plus welches ihr in Deutschland habt! In einem, bzw 2 Büchern das ganze Thema einheitlich zusammengefasst.

Die Schweiz ist ja so ein riesiges Land, wir haben nicht weniger als 35! verschiedene Regel- uns Normwerke! Nichtmal der Autobahnbahnbau ist Landesweit einheitlich genormt! Jeder Kanton hat sein eigenes Normwerk, dazu jede grössere Stadt. Wir haben wohl unsere SIA-Normen, das Clubbuch von den Ingeneuren und Architekten, darin sind aber nur die Grundlagen genormt, dazu kommen die SN (Schweizer Norm), wo keine solche vorhanden ist, kommt die DIN zum Zuge, und nach und nach wird hier alles auf EN bzw ISO umgestellt. So zum Beispiel die Beton- und Asphaltnormen... Die Betonnorm wurde in den lezten 10 Jahren auf so ca alle 3 Jahre geändert somit ist das Chaos perfekt. Wenn ich, frisch von der Schule im Betonwerk nach ZF 12 / 200 verlangte, war vor allem ein "Häääh?" die Antwort.

Hier ein paar Beispiele für das Kantonale Normen-System:

Graubünden : klick

Kanton Zürich : klickklick

Stadt Zürich : klick

Stadt Bern : klickklick

St. Gallen : klickklickklick

[Simon T. 62]

Bitukies ist bei uns die Tragschicht

Vielleicht stilisiere ich den Asphaltbau etwas hoch, aber meiner Ansicht nach ist das doch Die Kernkompetenz schlechthin eines Strassenbauers...
Ich meine Aspaltieren ist nicht nur "dat schwarze, stinkende, heisse Zeuch inner Schubkarre rumschieben , bissche verteilen und plattwalzen". Da steckt viel mehr dahinter, nur schon die zahlreichen verschiedenen Sorten, und einige können echt nur von extrem spezialisierten Gruppen / Firmen eingebaut werden, so zum Beispiel Gussasphalt oder HRA (Hot Rolled Asphalt).
Die Vorbereitung, Fräseneinsatz, Haftvermittler, Fugenbehandlung, Fugenbild
Weiter über die Einbauplanung, welche Geräte, Fertiger, Walzen und wieviel Manpower es braucht. Einbauleistung, Transportkapazitäten, Distanz zum Lieferwerk, Produktionsleistung desselben. Einbaugeschwindigkeit usw...
Nur schon eine korrekte Bestellung umfast ca. 15 Punkte.
Walzeneinsatz koordinieren, es wird ja nicht jeder Asphalt zu jeder Jahreszeit gleich eingebaut...

Da hast du recht(Wenn einer weis dass du Straßenbauer bist denkt jeder gleich an das stinkende zeug)

Bei uns gibts eine feste Asphaltkolonne in der Firma die zieht hald von einer Bst. zur nächsten jeden Tag schließlich sind wir der Drittgrößter Asphalteinbauer Münchens(Tonnen).Die besteht aus 5 Mann.
Zu den Punkten von oben: (Soweit ich weis)

Verschindenen Sorten: Steht eigendlich im Plan/Ausschreibung
Fräseinsatz: Einen Tag vorher. bestellt wird sie vom Bauleiter, LKWs je nach Entfernung zur Kippstelle(Disponent)
Haftvermittler: macht die Asphaltkolonne selber (ob es da verschiedene gibt weis ich nicht)
Zu den Geräten: Kommt natürlcih auf die größe der Straße an aber mehr als 5-6 Mann brauchts nicht
Transport: Der erste ist meist so um 8Uhr da, der nächste 8.15 usw. (Macht er Disponent, Bauleiter)
Mischanlage: Wir angerufen xxTonnen vom xx Asphalt unm xx Uhr. Bei größeren Baustellen wird dann von zwei Anlagen geholt (Macht der Bauleiter)

Der einfache Arbeiter baut ein. Der Asphaltcapo hat noch ein bisschen mehr zum tun.

Vielleicht hilfts weiter oder auch nicht.


Viel Asphalt habe ich in meinem ersten Lehrjahr nicht unter die Füsse bekommen


Zum Gussasphalt: Wir ahben auch einen kocher machen aber überwiegend Rinnen(Messe) sind drei- vier Mann. Was und wie die das gelernt ahben weis ich nicht.

Gruß Simon bearbeitet 20. August 2008 von simi