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Berufsbildung Strassenbau: Unterschiede zwischen Schweiz-Deutschland-Ö


kanalratte7

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Im ersten Lehrjahr zum Straßenbauer ist man mit Maurer, Trockenbauer, Fliesenleger udn Rohrleitungsbauer zusammen. Man lernt also von jedem ein bisschen was (Oder nicht whistling.gif )


Das alles was ich asphaltiere (bin ja noch in der Ausbildung), mache ich in der Betriebszeit, und da gehts halt wirklich learning by doing ... kurze Einweisung der Mitarbeiter, und dann heißts erstmal Schüppe inne Hand nehmen und grob vertielen. Später kriegt man dann auch mal den Schieber ...
Muss dazu sagen das wir im Betrieb keine Fertiger haben, das lassen wir immer Subunternehmer machen.
Falls man also in nem Betrieb mit Fertiger ist, schauts wieder ganz anders aus ...


Zum Asphalt:
In der Schule oder überbetrieblichen Ausbildung lernt man davon nix. Nur pflastern.
D.H. Einbaustärken, Asphaltarten usw. muss amn erfragen

In der Arbeit asphaltiert man gelegendlich(Kleine Stücke, Gehweg, Bitukies(Tragschicht))
Bei größeren Flächen, Straßen kommt unsere Asphaltkolonne(Fertiger, usw.)
Da muss man helfen die Schachtdeckel und Schieber hochzusetzten.

Bei Fragen fragen

Gruß Simon bearbeitet von simi
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Hi simi,

danke für die Antwort, aber die Frage steht irgendwie immer noch im Raum eusa_think.gif

Vielleicht stilisiere ich den Asphaltbau etwas hoch, aber meiner Ansicht nach ist das doch Die Kernkompetenz schlechthin eines Strassenbauers...
Ich meine Aspaltieren ist nicht nur "dat schwarze, stinkende, heisse Zeuch inner Schubkarre rumschieben , bissche verteilen und plattwalzen". Da steckt viel mehr dahinter, nur schon die zahlreichen verschiedenen Sorten, und einige können echt nur von extrem spezialisierten Gruppen / Firmen eingebaut werden, so zum Beispiel Gussasphalt oder HRA (Hot Rolled Asphalt).
Die Vorbereitung, Fräseneinsatz, Haftvermittler, Fugenbehandlung, Fugenbild
Weiter über die Einbauplanung, welche Geräte, Fertiger, Walzen und wieviel Manpower es braucht. Einbauleistung, Transportkapazitäten, Distanz zum Lieferwerk, Produktionsleistung desselben. Einbaugeschwindigkeit usw...
Nur schon eine korrekte Bestellung umfast ca. 15 Punkte.
Walzeneinsatz koordinieren, es wird ja nicht jeder Asphalt zu jeder Jahreszeit gleich eingebaut...

Klar das ist jetzt sehr theoretisch, aber es sind nunmal die Grundlagen... Nen 2-Tonnen-Grabenflick bekommt auch der Gärtner hin, keine Frage.

Ich meine hallo?? Deutschland, das Land der Autobahnen!! (OK, viele mit Betondecke), die Autonation, ihr habt abertausende Kilometer Aspaltierter Strassen und keiner soll das je gelernt haben?

Ich bin Gespannt! bearbeitet von kanalratte7
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Für sowas muss man wohl oder übel studieren ... so wie ich wink.gif.
Da kommt man auch mal ins Betonlabor und sowas ...
Als Lehrling ist man da irgendwie aufgeschmissen.

Heut zu Tage sind die meisten Arbeiten doch eh nur noch Flick ... Neu gebaut wird immer seltener, und wenn verlässt man sich auf "Patentrezepte" (Belag X, Dicke Y, etc. ...) und baut damit seine Strasse im Industriegebiet, oder man flickt einfach irgend ne Nebenstrasse wo man keine besonderen Lasten etc. hat wo auch so gut wie jeder Asphalt passt.
Und falls man mal was besonderes vor hat, kriegt man das auf der Baustelle auch genau vorgeschrieben. Das hat dann irgendein Ingenieur geplant und dann wird das genau so umgesetzt, da brauch man auf der Baustelle auch nicht mehr viel Einweisung.

Das heißt jetzt nicht dass mich das alles nicht interessiert. Ganz im Gegenteil.
Aber in den meisten Fällen ist so gut wie alles gegeben was man wissen muss (egal ob Flick, oder HighTech Asphalt Landebahn) ...


Edit:
Kleines Beispiel:
Wir machen momentan Gas/Wasser in nem kleinen Wohngebiet. Dafür musste natürlich auch Asphalt geschnitten, entfernt, und wieder eingebaut werden.
Die Asphalt Dicke ist dabei gegeben durch den vorhandenen Bestand, und da noch eine Feinschicht drauf muss, kommt einfach so lange Bitu-Kies auf den Unterbau, bis dieser bündig mit der alten Asphaltdecke ist (Graben ist am Strassenrand, man hat also Asphalt und Rinne als Auflage, bei max 1.50m Grabenbreite lässt sich alles sehr gemütlich einbauen).
Nachm Walzen ist der Bitu-Kies gute 3cm unter Strassenniveau, und somit lässt sich die Feinschicht wunderbar einbauen. Was bei uns aber wieder ein Subunternehmer macht wink.gif.
Außer etwas Augenmaß und Volumenberechnung (Länge * Breite * Dicke) brauch man da keine allzu besonderen Vorkenntnisse ... bearbeitet von TiefTieferTiefbau
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Man staunt...

Frage: Was versteht Ihr denn unter Bitu-Kies? Kies mit Bitumen -> Heismischasphalt -> Trageschicht -> nach Euro / ISO - Norm zum Beispiel AC T 22 N ?

Edit: Oh Wunder, Wikipedia kennt den Ausdruck nicht kreisch.gif
Dafür habe ich im angeblich umfangreichsten Bau-Lexikon einen höchst aufschlussreichen Beitrag gefunden:
klickst Du hier... bearbeitet von kanalratte7
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Bitukies sagt mir jetzt auch nix... huh.gif

Zum Thema Ausbildung zum Straßenbauer hab ich mich ja schon mehrmals in anderen Threads geäußert. Meiner Meinung nach geht die praktische Ausbildung meilenweit an den Anforderungen "draußen" vorbei. So hab ich in meiner Ausbildung von 1994-97 in 2 (oder 3) Ausbildungsblöcken gemauert, einmal mit Visiertafeln (!) Stz-Rohre verlegt und ansonsten immer nur Borde, Rinnne 1-3zeilig, Kleinpflaster, Mosaik, evtl, Gehwegplatten.
Unter diesen Gesichtspunkten sollte der Beruf vielleicht eher (Naturstein)Pflasterer heißen.
Asphaltbau durften wir im Ausbildungsbetrieb lernen. Wobei ich bei dieser Variante im Nachhinein Kopfschmerzen bekomme, denn wer stellt sicher, dass in der Firma auch nach Lehrbuch gearbeitet wird? Ich hab in meiner Lehrzeit feststellen können, dass sich die Arbeitsweisen von Kolonne zu Kolonne unterscheiden. Mein Ausbildungsbetrieb macht sehr wenig klassischen Straßenbau, das Hauptaugenmerk liegt mehr auf Ver- und Entsorgungsleitungen.
Das wars erst mal von mir...
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