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Zweischalen Greifer - Erfahrungen im Einsatz


Blasi

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  • 5 months later...

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Hallo!

Also ich als Baggerfahrer muss sagen, das es mir mittlerweile egal ist, was vor dran hängt... huh.gif
An unserem Weimar-Bagger haben wir z.B. Greifer mit breiten bis 1,3m...und ich kann damit genauso mit arbeiten, wie mit Tieflöffel oder Grabenräumlöffel...
Mit nem Greifer kannst Du unter umständen wesentlich genauer ausschachten, als mit nem Tieflöffel...Klärgruben z.B. nem ich nur noch mitm Greifer raus, weil Du dann quasi genau die Form der Klärgrube ausheben kannst, was dir wiederum viel Abraum erspart.
Du kannst nen halben Meter neben ner Hauswand stehen und direkt an der Hauswand abschachten...mach das mal mit nem "großen" Bagger mit nem Tieflöffel...
Bei Abriss ist der Greifer ebenfalls nicht wegzudenken, wie willst Du sonst (wenn nicht von Hand und vor allem zügig!) Holz, Schrott etc. aussortieren???
Also ich schwör drauf! top.gif
Nur bei großen Erdbewegungen wie Baugrubenaushub oder Straßenbau biste u.U. mit nem Tieflöffel klar im Vorteil.

Gruß
René

2008/05/post-7022-1211559874_thumb.jpg

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Also der Greiferbetrieb hat auf jeden Fall seine Berechtigung.
Gerade in engen Verbauen und wenn man dann auch noch auf große Tiefe gehen muß und ne Menge Leitungen im Weg sind. Ein Beibpiel mal aus dem letzten Jahr: Wir hatten einen Bypass zwischen zwei 500er Abwasserleitungen (eine kommunal die andere privat ) in DN500 auszuführen.

Abstand zwischen den Schächten ca. 7 m, Verlegung in 45° Sturzgefälle. Verbau mit Kanaldielen Kanthölzern und Verbauspindeln, tiefster Punkt ca.7,5 m. Jetzt kommt sicher die Frage "Warum kein Gleitschienenverbau?" Nun, die Schwierigkeit war daß in der Mitte zwischen den Schächten ca 20 Schutzrohre für diverse E- und Kommunikationskabel im Paket sowie eine DN400 Abwasser-Druckleitung in Stahlguß-Ausführung verbaut waren. Diese durften nicht berührt werden!

Es stand also links und rechts vom Rohrpaket ein Arbeitsraum von 1,2m bzw. 1,5m x ca. 4 m Grubenbreite zur Verfügung. Eingesetzter Bagger war ein Liebherr A924B Litronic. Quer an die Grube heranfahren ging auch nicht wegen der Kanaldielen von bis zu 8m Länge, außerdem mußte ja auch unter dem Rohrpaket ausgegraben werden. Die Lösung war ein Greifer mit 1m Schalenbreite ( eigentlich für den R944b gedacht) und zwei Zwischenstücke à 3m zur Verlängerung.

Zuerst ohne Verlängerung abgraben bis es zu eng für den Löffelstiel wurde, natürlich zwischendurch Kanaldielen und Rahmen aus Kanthölzern und Verbauspindeln setzen. Durch schräglegen des Greifers konnte man auch einigermaßen unter dem Rohrpaket ausgegraben werden ohne daß allzuviel Handarbeit anfiel.

Dann wurde die 6m Verlängerung zwischengeschraubt und weiter vertieft. Die Schwierigkeit dabei war daß wegen "leichter" Überdimensionierung des Greifers im beladenen Zustand der Bagger immer nur eine Bewegung ausführte. Dadurch waren mir perfekte Koordination kleinster Bewegungen und absolute Koordination abverlangt (eine Beschädigung der ADL hätte eine Flutung der Baugrube innerhalb von Sekunden zur Folge gehabt ).

Außerdem mußte zum Teil auf Zeichen gearbeitet werden, da die Grube in tiefen Bereichen für mich nicht einsehbar war. Wir konnten die Arbeit ohne Beschädigungen und 4 Tage früher als erwartet beenden ( Dauer Aushub und Verbau ca. 1 Woche, davon ca.1,5 Tage reine Baggerzeit )

Ohne Greifer wäre diese Arbeit nur unter erheblichem Mehraufwand möglich gewesen (Minibagger in der Grube und Longreachbagger oder Saugbagger zum Aushub der Massen aus der Grube).

Von einer Zulage für Greiferbetrieb hab ich noch nie gehört. Die Aufgabe besteht auch eigentlich nur im auspendeln der Last, genauso wie es ein Kranführer auch tun muß. Das sollte also für einen geübten Maschinisten kein Problem sein. Sicher hat der Greifer ein geringeres Grabvolumen als der größte TL in der selben Baggerklasse, das größere Eigengewicht muß ja ausgeglichen werden .

Irgendwer hatte Sicherheitsbedenken beim Verfahren von z.b. Stahlträgern per Greifer geäußert. Das sehe ich nicht so. Im Gegenteil: wenn ich den Träger exentrisch mit den Zähnen (ohne sollte man solche Spielchen sein lassen) greife, und das längere Ende auf dem Planierschild absetze, kann ich beim Verfahren auf die Person, die den Träger führt, verzichten (der Drehservo stabilisiert ja die Richtung). Somit kann diese Person nicht in den Fahrbereich des Baggers geraten. Für mich eher ein Plus in Richtung Gefahrenvermeidung. Notfalls kann ja der Träger noch mittels Spannkette gesichert werden.
Von anderen Greifern wie Holzgreifer oder Spinne will ich jetzt mal gar nicht reden.

Für mich ist also der Greifer auf jeden Fall eine gut zu nutzende Alternative, je nach Aufgabe shades.gif
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