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Freiham - ein Stadtteil entsteht: Erschließung, U-Bahn Anschluss


johannes

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Der Stadtteil Freiham ist am westlichen Stadtrand Münchens geplant und bildet das Gegenstück zu der Messestadt Riem (im Bau) im Osten der Stadt. Freiham ist auch ein derzeit landwirtschaftlich genutztes Gut in Privatbesitz. Die umfängliche Anlage, die mit Schloss, Hofmarkkirche (17. Jh.) sowie der Allee den Landschaftsraum prägt, steht unter Ensembleschutz. Einzelne Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Das Gut wird in der Gesamtkonzeption freigestellt die Neuplanungen halten respektvollen Abstand. Die Schlosswirtschaft mit Biergarten ist ein beliebtes Ausflugsziel. Das Gut Freiham ist sowohl namengebend als auch identitätsstiftend für den nunmehr neuen Stadtteil "Freiham", der siedlungsstrukturell an den bestehenden Stadtteil Neuaubing anknüpft.

 

 

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Der Stadtrat der Landeshauptstadt München hat am 13.07.2005 den Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1916a (Freiham Südteil) als Satzung beschlossen. Er tritt mit Bekanntmachung im Amtsblatt der LHM Nr. 29/2005 vom 20. Oktober 2005 nach § 10 Abs. 3 BauGB in Kraft.

Die Baumassnahmen am Hauptnetz für die verkehrliche Erschließung und technische Infrastruktur im Teilbereich Freiham Süd (Gewerbe) sind zum Grossteil abgeschlossen. Zwischenzeitlich wurden die beiden Fachmarktstandorte (SO1 und SO2) sowie einzelne Gewerbeflächen verkauft. Neben ersten Betrieben des klassischen Gewerbes (z.B. Zimmerei) entsteht derzeit ein Möbelgroßmarkt, ein Baumarkt mit Gartencenter eröffnete bereits im April 2007 (siehe auch hier).

Mit dem 2006 durchgeführten Planungsworkshop für ein Strukturkonzept wurde die Planung der Wohngebiete nördlich der Bodenseestraße begonnen. Am 21.03.2007 wurde der Konzeptentwurf der Arbeitsgemeinschaft eevas/terra.nova aus München als Grundlage für die weitere Planung für Freiham Nord vom Stadtrat beschlossen Derzeit wird ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb für den ersten Realisierungsabschnitt vorbereitet, für die Durchführung und das Wettbewerbsergebnis ist die erste Jahreshälfte 2008 anvisiert. Anschließend wird für einen Teilbereich des ersten Realisierungsabschnittes die Bauleitplanung beginnen. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner können voraussichtlich 2012 einziehen. Die Gesamtmaßnahme Freiham Nord hat einen Realisierungszeitraum von ca. 30 Jahren

Der Standort bietet für die Erreichbarkeit mit dem Kraftfahrzeug hervorragende Bedingungen. Ein Halbanschluss, d.h. Zufahrt aus der Stadt kommend bzw. in die Stadt zurück, an die vorhandene Autobahn München-Lindau (BAB A 96) und zwei Vollanschlüssen an die Westspange des Autobahnrings A99 sorgen für eine optimale Anbindung an das übergeordnete Straßennetz. Zusätzlich ist bereits eine eigener Autobahnanschluss für das Wohngebiet im Norden vorgesehen.

Auf der bestehenden Trasse der S-Bahnlinie 5 (München- Herrsching) soll in Freiham eine neue Haltestelle "Freiham" eingerichtet werden, so dass der Stadtteil auch mit einem leistungsfähigen öffentlichen Verkehrsmittel erreicht werden kann. Die Inbetriebnahme der S-Bahn Station ist voraussichtlich für Ende 2010 geplant.

Ergänzend ist langfristig als zweites öffentliches Verkehrsmittel eine Tram- bzw. Stadtumlandbahn vorgesehen, die das Planungsgebiet von Freiham ausgehend über Aubing mit Pasing verbinden soll.

Neben der Entwicklung eines hochwertigen Gewerbestandortes liegt der Schwerpunkt des neuen Stadtteils Freiham auf den Wohnbauflächen im nördlichen Teil des Planungsgebietes. Hier soll die Vision eines kompakten, urbanen und grünen Wohngebietes für 18.000 ? 20.000 Einwohner am Stadtrand auf einer Fläche von ca. 190 ha umgesetzt werden.

 

 

 

 

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Übersichtsplan Freiham

Das Konzept von eevas und terra.nova basiert auf der Entwurfsidee des ?Weiterbauens" der Stadt, die in Gestalt eines kompakten, von Freiräumen umschlossenen und durch Grünfelder gegliederten neuen Siedlungskörpers umgesetzt wird.

Der künftige Stadtteil Freiham Nord schließt im Osten mit dem in der Überarbeitung deutlich verbreiterten Freiham ? Neuaubinger Grünband an die bestehende Siedlungskante Neuaubings an. Im Westen prägt ein großzügiger Landschaftspark mit ca. 70 ha den neuen Siedlungsrand, der auch lärm- und flächenintensive Nutzungen, wie Sportflächen oder Kleingärten aufnimmt. Seine großflächigen Geländemodulationen binden die bestehenden Lärmschutzwälle ein und stellen, über die Autobahn hinweg, wertvolle räumliche, visuelle und funktionale Verknüpfungen zum angrenzenden freien Landschaftsraum her. Um die Zerschneidungswirkung der notwendigen, den Landschaftspark querenden, Zufahrt von der Autobahn zum neuem Siedlungsgebiet zu reduzieren, wird diese unter einer Landschaftsbrücke hindurchgeführt und damit gestalterisch in den Park integriert.

Die bestehenden und die neuen Wohngebiete und das östlich gelegene Grünband werden über Grünfinger mit dem Landschaftspark vernetzt. Zudem bieten die Grünfinger mit einer Breite bis zu 80m spezifische Aufenthaltsqualitäten und stellen damit eine Ergänzung der Freiflächenversorgung aller angrenzenden Wohngebiete dar.

Die Hauptstraße des neuen Stadtteils wird, aus Freiham Süd kommend, durch den gesamten neuen Stadtteil bis nach Aubing im Norden geführt und stellt die unmittelbare Verbindung die beiden S-Bahnhaltestellen her. Innerhalb dieser Haupterschließung verläuft in Seitenlage auch die langfristig geplante Trasse der Tram bzw. Stadt-Umland-Bahn. Im mittleren Abschnitt erweitert sich das Erschließungsrückgrat zu einem Stadtplatz und einem Zentrum mit sozialen, kulturellen Nutzungen und Einrichtungen der Nahversorgung.

Das sekundäre Straßennetz der Wohngebiete entsteht aus zueinander versetzten Anliegerstraßen, an deren Schnittstellen wohnungsnahe Platzflächen und Grünfelder ausgebildet werden. Sie ergänzen die quartiersinterne Durchgrünung, dienen der Orientierung und unterstützen die Identitätsbildung innerhalb der Quartiere. Die Rad- und Fußwegebeziehungen werden überwiegend straßenunabhängig in den Grünflächen geführt.

Die klare Anordnung der Baufelder bildet ein tragfähiges Gerüst für die langfristig angelegte Entwicklung von Freiham Nord. Mit Ausnahme des Bereichs unmittelbar nördlich der Bodenseestraße, in dem eine durchgehende, den ersten Wohnzeilen vorgelagerte Gewerbebebauung vorgesehen ist, stehen die Baufelder für Wohnbebauung zur Verfügung. Mit beispielhaften Dichteszenarien unterschiedlicher Einfamilienhausquoten wurde das gewünschte Maß an Kleinteiligkeit und Flexibilität in den Baustrukturen nachgewiesen. Das Konzept sieht einen durchschnittlichen Anteil für Einfamilienhausbebauung von 30% der Geschossfläche vor.

Die Realisierung soll in unterschiedlichen Abschnitten erfolgen. Die erforderliche soziale Infrastruktur wie Schulen und Einrichtungen zur Kinderbetreuung sowie der Grünflächenversorgung sind so angeordnet, dass einzelne Realisierungsabschnitte autark entwickelt werden können.

Das überarbeitete Konzept wurde als Grundlage für die weitere Planung am 21. März 2007 vom Stadtrat beschlossen.

Auf Grundlage eines Workshopergebnisses wird jetzt ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb für den 1. Realisierungsabschnitt, voraussichtlich eine Teilfläche unmittelbar nördlich der Bodenseestraße, vorbereitet. Für die Durchführung und das Wettbewerbsergebnis ist die erste Jahreshälfte 2008 anvisiert.

Nach Abschluss der notwendigen Bebauungsplanverfahren in Freiham Nord können voraussichtlich ab 2012 die ersten Wohnungen in markt- und bedarfsorientierten Teilbauabschnitten entstehen. Die erforderliche soziale Infrastruktur wie z.B. Kindergärten, Kinderkrippen, Schulen sowie die Grün- und Freiflächen werden mitgeplant und entsprechend dem Baufortschritt zeitgerecht erstellt.

Zeitgleich wird eine vertiefende Rahmenplanung für den Landschaftspark auf der Basis des Workshop-Ergebnisses durchgeführt. Das Thema ?Landschaftsraum am Stadtrand" wird vertieft und Flächenzuweisungen konkretisiert: z.B. für intensiv genutzte Erholungsbereiche und für extensive naturnähere Bereiche.

Der neue Stadtteil entsteht in Teilabschnitten in einem Zeitraum von ca. 30 Jahren.

Auf einer Gesamtfläche, einschließlich Grün- und Ausgleichsflächen von ca. 110 ha ist die Ausweisung von unterschiedlich nutzbare Gewerbeflächen (ca. 39 ha Nettobauland, ca. 460.000 m² Geschossfläche) mit ca. 7.500 Arbeitsplätzen geplant. Dazu kommen noch ca. 150 Wohnungen innerhalb des Stadtteilzentrum.

Das Stadtteilzentrum, direkt an der geplanten S-Bahnhaltepunktes Freiham gelegen, soll die künftigen Bewohner und Beschäftigten mit entsprechenden Einkaufsmöglichkeiten in Form eines Einkaufszentrums, privaten Dienstleistungsangeboten aller Art wie z.B. Arztpraxen, Büros für andere freie Berufe sowie mit kulturellen Einrichtungen z.B. eine Stadtteilbibliothek versorgen. Das Kerngebiet mit einer Fläche von 4 ha bietet auch einen Standort für zentrale Verwaltungen.

Zur Lebendigkeit auch am Abend soll ein gewisser Wohnanteil mit ca. 120 Wohneinheiten, denen primär der südliche Bereich des Kerngebiets adäquate Wohnbedingungen bietet, beitragen.

Urbanes Leben kann sich auf den jeweiligen Plätzen nördlich und südlich der S-Bahnhaltestelle entwickeln. Ein Fuß- und Radweg, der parallel zur Trambahntrasse in angemessener Breite unterhalb der Bahnlinie geführt wird, eine barrierefreie Verbindung zwischen Nord- und Südteil. Direkt am S-Bahnhof soll auch für die Tram- bzw. Stadtumlandbahn eine Haltestelle eingerichtet werden, um langfristig die Umsteigebeziehungen zwischen den beiden öffentlichen Verkehrsmitteln zu optimieren.

Direkt im Anschluss an das Stadtteilzentrums sind auf ausdrücklichem Wunsch des Stadtrates Flächen für Betriebe geplant, die dem Bereich innovativer Technologien zuzuordnen sind. Dazu gehören vor allem Branchen der Biotechnologie und der Medizintechnik. Diese Unternehmen haben ihren Schwerpunkt im Bereich der Entwicklung, Forschung und Verwaltung; Nutzungen, die gut in mehrgeschossigen Gebäuden untergebracht werden können, so dass in diesem Bereich von einer relativ dichten kompakte Bebauung ausgegangen werden kann.

Ein attraktives Arbeitsumfeld gewährleisten die verschiedenen Ost-West verlaufenden Grünbänder, zu denen jedes Baufeld mit mind. einer Grundstücksgrenze orientiert ist. Die individuellen Gestaltungsansätze schaffen Orientierung sowie unterschiedliche Freiraumqualitäten, d.h. es soll ein Life-Science-Park im ursprünglichen Wortsinne entstehen. Einen besonderen Beitrag dazu leistet der geplante "Kiefernhain" als Abschluss dieses Quartiers, in dem noch einige wenige Unternehmen einen besonders attraktiven Standort finden können.

Den innovativen Technologien sind im Bebauungsplan die Gewerbegebiete GE1-18 mit insgesamt ca. 10,5 ha vorbehalten.

Das geplante Gewerbegebiet zeichnet sich durch eine flächensparende Anordnung und kompakte Bauweise aus. Dadurch kann das Gut Freiham mit seinen Alleen in einem großzügigen landschaftlichen Umfeld erhalten werden.

Der Übergang von der freien Landschaft zum Gewerbegebiet wird durch einen differenzierten Ortsrand gestaltet: Im Gegenüber vom Gut Freiham sind Streuobstwiesen vorgesehen, südlich davon lichte Feldgehölzhecken zur Eingrünung der klassischen Gewerbeflächen.

Im geplanten Baugebiet gliedern Ost-West verlaufende Grünbänder als wesentliches strukturbildendes Element den Stadtraum. Dabei hat jedes Grünband ein eigenes gestalterisches Thema, wie z.B. der mittig gelegene "Kiefernhain" mit seinen prägenden rasterförmig gepflanzten Kiefern. Die Grünbänder stellen zudem den Bezug zur freien Landschaft her, dienen der Erholung oder nehmen wichtige Sichtbeziehungen z.B. zum Gut Freiham auf.

Durch die flächensparende Ausweisung und die gute Durchgrünung wird der Eingriff in Natur und Landschaft minimiert. Zusätzlich werden umfangreiche Ausgleichsflächen im direkten Umgriff des Gewerbegebietes gesichert. Für die Maßnahme wurde eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt, weiterführende Informationen enthält der Umweltbericht, der Bestandteil der Begründung des Bebauungsplanes mit Grünordnung ist.

weitere Informationen im Internet

(Grafiken & Pläne: Stadt München)

Gebietserschließung

Ausführung : Richard Schulz Tiefbau , Neuburg/Donau

 

 

 

 

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freiham_legende.pdf

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