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bauma 2007: Vom Stampfer zur digitalisierten Verdichtung


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Die dynamische Verdichtung wurde in den 1930er Jahren erstmals mit einer „Vibrationsboden-
verdichtungsmaschine" für die Baubranche nutzbar gemacht. Über Jahrzehnte gab es bei allen
Produktgruppen im rein mechanischen Ablauf diverse Änderungen und Verbesserungen. Die
großen Umwälzungen allerdings waren den letzten fünfzehn Jahren vorbehalten: Die Elektronik
hielt Einzug und mit ihr neuartige Messverfahren und Steuerungssysteme. Diese werden auf der
bauma, der internationalen Fachmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbau-
maschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte vom 23. bis 29. April 2007 ausgestellt.


Anlässlich der 28. bauma steht bei den zahlreichen Ausstellern neben hoher Qualität erneut der Bereich
der FDVK, der Flächendeckenden Verdichtungskontrolle, im Vordergrund. Auch die für alle Baumaschinen
geltenden Anforderungen hinsichtlich Ergonomie sowie Abgas- und Lärmemission spielen bei den Neuvor-
stellungen in München eine bedeutende Rolle.

Die wichtigste Frage für den Bauunternehmer ist so alt wie die Verdichtung selbst: „Ist diese Trasse,
dieses Fundament ausreichend verdichtet, um spätere Setzungserscheinungen ausschließen zu können?".
Bisher konnten lediglich aufwändige Messverfahren darauf eine erschöpfende Antwort geben. Dies nach
erfolgter Arbeit und dann auch nur punktuell. Heute zeichnen FDVK-Bordcomputer auf modernen Walzenzü-
gen das über Beschleunigungssensoren ermittelte Schwingungsverhalten der vibrierenden Bandage auf und
liefern dem Walzenfahrer exakte Daten. Steigende Anzeigewerte pro Überfahrt signalisieren einen noch
möglichen Zuwachs der Bodensteifigkeit. Stagnierende Werte weisen darauf hin, dass zumindest mit der
eingesetzten Maschine und unter den vorherrschenden Bedingungen keine weiteren Zuwächse zu erwarten
sind. Je nach System passt sich sogar die Schwingungsamplitude automatisch an die bereits erzielte
Bodensteifigkeit an und erspart eine manuelle Einregelung.

Ähnliche Systeme gibt es seit kurzer Zeit auch für Vibrationsplatten. Hier sind anlässlich der bauma
2007 ebenfalls einige technische Veränderungen zu erwarten.

Wirtschaftliche Vorteile stehen im Vordergrund
Neben der Qualitätssicherung mittels der FDVK sind vor allem wirtschaftliche Vorteile für den
Anwender zu nennen: Übergänge lassen sich auf ein notwendiges Minimum reduzieren; eine Überver-
dichtung und etwaige Auflockerung der bereits verdichteten Oberfläche werden unterbunden. Die
gezielte Nachverdichtung visuell dokumentierter Fehlstellen spart späteren Ärger und zusätzlichen
Aufwand. Ergänzend zu dieser Technik findet seit geraumer Zeit auch das GPS (Global Positioning
System) verstärkt Anwendung. Die erreichten Verdichtungswerte lassen sich damit flächendeckend
aufzeigen und als Beweis für die erbrachte Leistung dokumentieren.
Eine Kombination, die auch bei der Asphaltverdichtung zahlreiche Vorteile bringt. Gerade hier ist
ein aussagefähiges Kontrollsystem besonders wichtig, da unzureichend verdichtete Abschnitte später
nicht mehr nach zu bessern sind. Die bauma 2007 dient erneut als Forum für die FDVK in ihren unter-
schiedlichen Variationen.

Noch lange nicht ausgereizt: Das Thema Ergonomie
Entscheidend für einen rationellen Baustellenablauf sind aber noch viele andere Belange. Während die
Anpassung an die immer strenger werdenden Abgasemissionen in enger Zusammenarbeit mit den Motor-
herstellern beinahe schon „Business as usual" ist, stellt die Ergonomie immer wieder neue Herausforder-
ungen.
Anlässlich der bauma sind auf diesem Gebiet erneut viele interessante Lösungsansätze zu erwarten.
Neue Kombinationen aus Pendel- und Knickgelenk, dem bei vielen Walzen wichtigsten Verbindungs-
element zwischen Vorder- und Hinterrahmen, versprechen eine deutlich reduzierte Kippgefahr. Zusätzlich
bringen sie mehr Komfort für den Fahrer und hervorragende Laufeigenschaften – auch in Kurven.

Der Arbeitsplatz als multifunktionaler Mittelpunkt
Elektrisch verschiebbare und mit allen Bedienungselementen in jeder Richtung drehbare Fahrersitze er-
leichtern dem Bediener den Überblick und sorgen für hohe Sicherheit auf der Baustelle. Das Ergebnis aus
ergonomischer Sicht: Die Maschine fährt für den Fahrer immer vorwärts. Aber auch dem Sitz selbst widmen
die Systemanbieter hohe Aufmerksamkeit. Pneumatische Niederfrequenz-Federung, Gewichtsschnellein-
stellung oder Lordosenstütze sind nur einige der aktuellen Schwerpunkte.

Ergänzend zum hohen Sitzkomfort erleichtern unter allen Lichtverhältnissen gut ablesbare Displays und
verständlich aufgebaute Joysticks die Bedienung. Neue Bandagenformen versprechen eine messbar
bessere Tiefenwirkung, damit höhere Schüttlagen und eine deutliche Kosteneinsparung. Wartungsintervalle
für Motoren und Hydraulikaggregate verlängern sich durch optimierte Filtersysteme und ein modernes
Motorenmanagement liefert die jeweils notwendige Drehzahl, spart dabei Kraftstoff und reduziert den
Geräuschpegel.

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