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Restauration Schilter Traktor


swiss-kobelco-driver

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In dem folgenden Artikel möchte ich die Restauration eines Schilter Universal Traktor in Wort und Bild präsentieren. Eigentlich sind mein Hauptgebiet eher sehr alte Traktoren aus den 30er oder 40er Jahren , wie es dazu kam diesen neueren Schlepper zu Restaurieren dazu hier einige Erläuterungen.

Nachdem ich die drei Bücher über den Schweizer Traktorenbau geschrieben habe , faszinierte mich immer mehr die Vielfalt und die innovative Technik der Schilter Fahrzeuge. Zusammen mit meinem Freund Hermann Wyss, fassten wir den Entschluss über diese Firma alles mögliche an Archivmaterial zu sammeln um gegen Ende 2007 ein Buch herauszugeben.

Die Firma Schilter wurde von Thomas Schliter im Jahre 1954 gegründet in Stans Kanton NW gelegen in der Innerschweiz. Pionierprodukte waren die Vielzahl an Modellen von Transportern , die sogenannten Trägerfahrzeuge für die Berglandwirtschaft.

Ab 1968 wurde an dem Projekt Universaltraktor Entwickelt und bereits im selben Jahr entstand ein erster Prototyp.

1971 stellte man den Schilter UT nach langen Testphasen erstmals der Öffentlichkeit vor, bereits ein Jahr später stand er an der DLG Ausstellung an Deutschland. Nebst dem Intrac und MB Trac sorgte der UT zu dieser Zeit für grossen Gesprächsstoff in der Landtechnik.

Das Konzept war sehr modern doch hohe Produktionskosten und betrieblicher Misswirtschaft brachten dem UT nicht seinen Erfolg. Im Jahre 1976 musste die Firma Schilter Insolvenz anmelden und deren Auffanggesellschaft stellte die Produktion des UT 7200 nach nur 55 Exemplaren ein.


Für den Schilter UT 7200 der grösste im Programm mit 72 PS mussten damals über 850 technische Zeichnungen gemacht werden und das ohne CAD

Von den 55 gebauten Traktoren blieben 30 Stück in der Schweiz, 11 weitere gingen nach Österreich , 7 nach Deutschland, 6 nach Frankreich und einer nach Italien.

Na irgendwie hat mich einfach die Faszination dieses Traktors nicht mehr losgelassen und nach langem suchen fand ich ein Exemplar im Wallis. Diese UT 7200 Schilter setzte man vorwiegend in der Forstwirtschaft ein , wie Mördergeschirre sind somit die meisten bis aufs gröbste rampuniert und nur mit Zufall konnte ich meinen in einem recht guten Zustand kaufen.

Dieser gute Kauf war auch nötig denn für diesen Traktor gibt es keine Ersatzteile mehr weder Zahnräder noch Gussteile. Alle Verschleissteile wie Kupplung , Lager , Abdichtungen oder für Motor und Hydraulik sind gut zu beschaffen.

So nun mal einige Bilder aus guten Tagen und zwar erst einige Werkfotos


erster Prototyp 1969/70 im Wald mit S+R Winde

zweiter Prototyp 1971

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bearbeitet von swiss-kobelco-driver
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Der Schilter UT besitzt eine Vierradlenkung mit Servolenkung , das Lenksystem wie es die Achsen ansteuert wurde den LATIL Fahrzeugen nachempfunden. Mit einem kleinen Getriebe kann die Hinterachslenkung ausgeschaltet werden.

Die Portalachsen sind aus eigener Konstruktion . Die Vorderachse besitzt integriert den Antrieb zur Frontzapfwelle.

Das Schaltgetriebe weist 6 Gänge auf sowie eine langsame , schnelle und retour Gruppe. Die Zapwelle vorne macht 540 U/min , hinten 540 und 1000 sowie Wegzapfwelle und zusätzlich deren 18 Geschwindigkeiten des Schaltgetriebes. Der Traktor wurde in seiner Konstruktion mit einer Seitenschaltung versehen.

Der Fahrer sitzt fast in der Fahrzeugmitte somit konnte über der Hinterachse gut Geräte oder eine Doppeltrommel Winde aufgebaut werden.

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Nach über 30 Jahren kam das Fahrzeug im Mai 2005 zu mir . Der Zustand war komplett aber man sah das er Arbeiten musste , zum Glück keine hörbaren Getriebeschäden und kein grosses Spiel in den Achsen , dies war auch mein Kauf Argument.
Die letzte Farbgebung war auch nicht gerade so mein Stil.

Rosten konnte er nicht , denn überall wo Öl drin war sah es auch ölverschmiert aussen aus.

2006/02/post-1102-1140989028_thumb.jpg

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Die Kabine war der Zeit entsprechend damals Modern wie auch Schlüter sie besass oder diverse Baumaschinen. Diese Bauweise hatte einen Grund , die Sonne konnte sich darin nicht spiegeln und es gab nicht so schnell Frostbeschlag

Um Weihnachten 2005/06 begann ich mit der Demontage

erst mal Räder und Kabine weg

2006/02/post-1102-1140989247_thumb.jpg

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