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Ist die Zukunft elektrisch? Beispiel Terex Fuchs MHL 820 Lademaschine


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Mit einer Kapazität von 300.000 Tonnen pro Jahr zählt die Zentraldeponie Cröbern der Westsächsischen Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft (WEV) mit ihrer mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage zu den wohl leistungsfähigsten Anlagen in Europa. Für die Indoorarbeiten der WEV Abfallsortierung wurde nun eine elektrisch angetriebene Lademaschine in den Maschinenpark aufgenommen. Das Konzept ist nicht neu. Trotzdem ist es auf Baustellen oder Umschlagplätzen bisher eher die Ausnahme.

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Der Terex Fuchs Recycling-Allrounder MHL 820 D in der Zentraldeponie der WEV in Cröbern.

So auch bisher am Standort der WEV im Großraum Leipzig. Hier sollen Abfälle nach dem neuesten Stand der Technik getrennt und für die Wiederverwertung oder Entsorgung aufbereitet werden. Und genau für diese Arbeiten hat die WEV kürzlich eine Diesel getriebene MHL320 gegen die elektrische MHL820 ausgetauscht, wodurch man sich insbesondere im Hallenbetrieb spezifische Vorteile verspricht.

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Diesel versus Strom: Terex Fuchs 320 D (links) im Vergleich mit der 820 D. In Cröbern ist das
erste Modell mit deutlich sichtbarem Elektroschaltschrank im Einsatz (rechts).

Der Einsatz der mobilen Elektrolademaschine in der 20-Tonnen-Klasse hat auch nach Angaben von Hersteller Terex Fuchs viele Vorteile für den Kunden. Zentral für die Kaufentscheidung dürfte die Emissionsfreiheit sowie die Geräuschlosigkeit speziell im Hallenbetrieb sein.

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Der neue Schaltschrank der MHL 820 D in Form einer Dieseltank Attrappe.

Wie der Ingenieur Thomas Berners vom Terex Fuchs Application Center gegenüber Bauforum24 erklärt, sind alle Elektrolademaschinen von Terex Fuchs komplett mobil und bieten alle typischen Funktionen des Unterwagens. Ziel bei der Entwicklung sei gewesen, die Elektrolademaschinen optisch und technisch so nah wie möglich an die Dieselmaschine anzulehnen. Auch die rund 900 Kilo Mehrgewicht erklärt Thomas Berners letztlich durch die Nähe zur Dieselvariante. So haben zwar Elektromotoren sowieso ein höheres Eigengewicht, aber die zusätzlichen Adapter zum Anpassen des E-Motors in die Lagerung der Dieselmotoren bringen ebenfalls auch einiges an Gewicht mit.

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Head of Application Center und Ingenieur
bei Terex Fuchs:
Thomas Berners.

Doch es gibt gute Gründe beide Maschinen möglichst baugleich zu belassen."Der Maschinenbediener soll sich direkt wohl und vertraut fühlen, wenn er zwischen den beiden Maschinen wechselt", erklärt Thomas Berners den Leitgedanken der Entwicklung. Zusätzlich ist der Aufwand für Ersatzteile und Service so deutlich geringer und es war laut Thomas Berners nie das Ziel eine "Sondermaschine" anzubieten.

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Neben der Bedienung und Service ist natürlich auch die Leistung ausschlaggebend. "Nach Aussagen von unserem Testfahrer sowie der Kunden die eine solche Maschine mit der entsprechenden Dieselmaschine vergleichen konnten, wirkt die Maschine deutlich agiler. Der Grund ist das sofort anstehende Drehmoment des starken Elektromotors. Diese lässt die Maschine sehr schnell reagieren und anschwenken", so Thomas Berners weiter. Mit insgesamt 97,5 kW Leistung hat sie im Vergleich zu den 84 kW vom Dieselmotor auch auf dem Papier mehr Kraft unter der Haube. Doch ist der Elektromotor auch wirtschaftlich interessant? Thomas Berner rechnet vor: "Man kann aber sagen, dass sich die Anschaffung einer solchen Maschine bereits nach einem bis eineinhalb Jahren bei 2000 Betriebsstunden pro Jahr amortisiert. In der Praxis ist es aber nicht praktikabel jede Dieselmaschine mit einer Elektromaschine zu ersetzen. Der Kunde muss vom Händler beziehungsweise vom Hersteller über die entsprechenden Vor- und Nachteile aufgeklärt werden."

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Eine solchen Vergleich bietet Terex Fuchs seinen Kunden an. Deutlich
zu erkennen: Strom ist auf Dauer günstiger. Servicekosten für die
Dieselmotoren sind noch nicht berücksichtigt.

(Quelle: Terex Fuchs Application Center für Bauforum24)


Neben Terex Fuchs bietet Liebherr bereits echte Elektrobagger wie den E 934 oder den E 944 an. Auch kleinere Baumaschinen wie die Bomag Vibrationsplatte BP 10/36 beziehen mittlerweile ihre Energie aus der Steckdose. Es wird sich zeigen, ob der Elektroantrieb, welcher immer noch an eine Stromversorgung über Kabel gebunden ist, die Zukunft bestimmen wird. Denn diese schränkt die Flexibilität der E-Baumaschinen deutlich ein. Vielleicht läutet eine neue Akku Technik irgendwann die große Wende - vom Diesel zum Strom - auf deutschen Baustellen ein. So lange bleibt den Ingenieuren nur das Kabel oder, wie beispielsweise bei der Caterpillar D7E, ein Dieselaggregat als Stromquelle für Elektromotoren.

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Liebherr setzt den Elektrobagger E 944 auf der Jubiläumsveranstaltung 50 Jahre Liebherr-France
in Colmar in Szene.
(Foto: Bauforum24)

Andere Hersteller, beispielsweise Volvo Trucks, suchen die Zukunft in alternativen Brennstoffen wie Methan für Motoren basierend auf dem Dieselmotorprinzip. Andere, darunter auch Terex Fuchs, sehen jedenfalls im Elektromotor einen Antrieb mit Zukunft. Und Vorteile wie gesteigerte Agilität, geringere Energiekosten und Emissionsfreiheit scheinen ihnen im Augenblick - zumindest für bestimmte Anwendungsbereiche - recht zu geben.

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Herstellerlink: Terex Fuchs

(Fotos: Terex-Fuchs)
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Für halbwegs ortsgebundene Umschlaggeräte kann ich mir den Elektrobetrieb vostellen,

aber an Baumaschinen im Gelände oder in der Innenstadt, nicht wirklich.
Außerdem werden mittlerweile mehr Kabel als Diesel geklaut...

Erst diese Woche wieder 70m Krankabel mad_red.gif
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Ich hoffe auch das diese Elektrikzeugs nicht einzug halten wird auf dauer in Baumaschinen!

Baumaschinen müssen nach Diesel stinken und man muss hören wie der Diesel dadurch geballert wird. eine leise Maschine mit E Antrieb wird garantiert nicht die selbe Leistung erzielen können als ein Diesel Motor!
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Baumaschinen müssen nach Diesel stinken und man muss hören wie der Diesel dadurch geballert wird. eine leise Maschine mit E Antrieb wird garantiert nicht die selbe Leistung erzielen können als ein Diesel Motor!


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