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Donaubrücke Traismauer - Doka-Freivorbauwagen im Waagebalkenverfahren


Bauforum24

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Mit dem Neubau der vierspurigen Donaubrücke bei Traismauer entsteht östlich von Krems eine leistungsstarke Verbindung zwischen der S5 Stockerauer Schnellstraße und der S33 Kremser Schnellstraße. Die technisch anspruchsvollen Baulose des insgesamt 6,6 km langen Infrastrukturgroßprojekts werden von allen bauausführenden Arbeitsgemeinschaften mit Schalungstechnik von Doka errichtet.

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Im Wochentakt schieben sich die Doka-Freivorbauwagen von einem Betonierabschnitt in den
nächsten.


Für die Ausführung der 365 m langen Strombrücke über die Donau steht zum ersten Mal in Österreich der neuentwickelte Doka-Freivorbauwagen im Einsatz. Der modulare und flexible Aufbau aus mietbaren Standardteilen, die verbesserte Ergonomie, sowie der Sicherheitsstandard des Doka-Freivorbauwagens sollen einen zügigen und wirtschaftlichen Baufortschritt sicherstellen. Zuvor wurden die beiden Strompfeiler zwischen zwei Lastschiffen schwimmend geschalt und betoniert. Auch bei dieser, in Österreich erstmals durchgeführten, Bauweise setzte die mit der Ausführung der Strombrücke beauftragte Alpine Bau GmbH auf Doka bei der Planung und Fertigung der Sonderschalungen.

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Die 356 m lange Strombrücke über die Donau bildet das Kernstück des großangelegten Bauvorhabens und wird von der Alpine Bau GmbH mit zwei statisch voneinander unabhängigen Paralleltragwerken realisiert. Ausgehend von insgesamt vier Hammerköpfen wird die Strombrücke in jeweils 59 Betonierabschnitten pro Tragwerk mit dem neuentwickelten Doka-Freivorbauwagen im Waagebalkenverfahren errichtet. Die beiden vorgespannten Hohlkastentragwerke messen eine maximale Breite von 15,7 m und sind in ein 156 m langes Hauptfeld sowie zwei, je 100 m lange Randfelder unterteilt. Die Schalung kann durch die Möglichkeit zur freien Positionierung der Hängestangen über die gesamte Länge des Ankerträgers auf den vorgegebenen Querschnitt einjustiert werden. Die Tragwerke sind darüberhinaus durch eine Längsneigung von maximal 3,5 Prozent gekennzeichnet und mit einer Seitenneigung von 2,5 Prozent dimensioniert. Zusätzlich dazu verjüngt sich die Tragwerkshöhe ausgehend vom Hammerkopf von kontinuierlich von 8,2 m auf 3,8 m Höhe.
"Der neue Doka-Freivorbauwagen hat uns vom ersten Betonierabschnitt an überzeugt. Insbesondere die Tatsache, dass der Freivorbauwagen und die Schalung aus einer Hand angeboten werden und so perfekt aufeinander abgestimmt sind, ist ein entscheidender Vorteil. Dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen der Baustelle, den Doka-Schalungstechnikern und dem Doka-Richtmeister konnten zusätzlich noch Optimierungen vor Ort erzielt werden. Durch den Einsatz des Doka-Freivorbauwagens ist ein reibungsloser Baufortschritt ohne kostenintensive Stehzeiten sichergestellt ist", unterstreicht Alpine-Oberbauleiter Franz Almeder.

Auch in punkto Sicherheit will der neuentwickelte Freivorbauwagen einen Standard setzen: ?Der innovative Antrieb ermöglicht ein sicheres und präzises Umsetzen des Freivorbauwagens und gewährleistet eine permanente Sicherung gegen ungewolltes Verfahren. Darüber hinaus sind alle Arbeitsebenen über integrierte Leiternaufstiege erreichbar und mit rundumgeschlossenen Bühnen gesichert", erläutert Paul Ullmann, Örtliche Bauaufsicht des Amts der niederösterreichischen Landesregierung.

Der mit 32 cm knapp bemessene Abstand zwischen den beiden Tragwerken war neben der Anpassung der Freivorbauwagen an die projektspezifischen Anforderungen, wie der Abschnittslänge von 5,20 m sowie der Teilbarkeit der Stegaußenschalung aufgrund der erforderlichen Schifffahrtsprofils von 8 m, eine der zentralen Herausforderung bei der Planung des Schalungseinsatzes. Damit trotz dieser beengten Platzverhältnisse ein reibungsloser Arbeitsablauf sicher gestellt ist und es zu keinen Komplikationen bei der Herstellung der Hammerköpfe und in weiterer Folge bei der Montage der Freivorbauwagen kommt, sind die Arbeitsschritte an den Tragwerken um vier Wochen versetzt zueinander getaktet. Daraus ergibt sich, dass das zuerst montierte Freivorbauwagenpaar dem zweiten um vier Betonierabschnitte voraus läuft. Um die Waagebalken der Strombrücke in Balance zu halten, werden die Freivorbauwagen synchron zueinander in den nächsten Betonierabschnitt verfahren. Im Wochentakt werden so die 5,20 m langen Betonierabschnitte der vorgespannten Tragwerke hergestellt.

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Aufgrund des geringen Abstands zwischen den Tragwerken von lediglich 32 cm sind die
Freivorbauwagen um vier Betonierabschnitte versetzt zueinander getaktet.


Sobald die Mitte der Hauptspannweite erreicht ist, erfolgt die Demontage der Freivorbauwagen in ihre Hauptbaugruppen. Nach dem Aufbau der Freivorbauwagen auf den beiden Hammerköpfen des nördlichen Strompfeilers startet der Bauablauf von neuem, bis die beiden Tragwerke geschlossen sind. ?Durch das perfekte Zusammenspiel zwischen Traggerüst und Schalung, die einfachen und schnellen Ein- und Ausschalvorgänge sowie das zügige aber dennoch extrem sichere Verfahren des Freivorbauwagens sind wir in der Lage den Wochentakt problemlos zu halten", erläutert Bauleiter Peter Jungbauer. Auch Günther Behon vom Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, zuständig für die Örtliche Bauaufsicht, stellt dem Doka Freivorbauwagen ein positives Zeugnis aus: ?Das steife und modular aufgebaute Traggerüst unterliegt äußerst geringen Verformungen. Dadurch wird die erforderliche Höhenkorrektur beim Bau des sensiblen, über 75 m langen Kragarms auf ein absolutes Minimum reduziert."

Zusätzlich zur Einweisung der Baustellenmannschaft in die fachgerechte Handhabung des Schalungsgeräts hat ein erfahrener Doka-Richtmeister die Montage der Freivorbauwagen auf den Hammerköpfen sowie den Erstverschub unterstützend begleitet. ?Durch die einfache Vormontage sämtlicher Baugruppen inklusive Arbeitsbühnen und Sicherheitsausstattung sowie durch die sichere Montage des Freivorbauwagens am Hammerkopf haben wir in der Startphase viel Zeit gespart", unterstreicht Alpine-Bauleiter Peter Jungbauer. Die Freivorbauwagen sind mit Großflächenelementen Trägerschalung Top 50 bestückt, die vom Doka-Fertigservice maßgenau vorgefertigt und just-in-time auf die Großbaustelle geliefert wurden. Die Top 50-Elemente wurden für hohe Einsatzzahlen mit der hochwertigen Doka-Dreischichtplatte 3-SO belegt. Damit können die insgesamt 59 Betonierabschnitte pro Tragwerk ohne Schalhautwechsel betoniert werden.

Auch die massiven Hammerköpfe hat die Baustellenmannschaft der Alpine Bau GmbH mit Großflächenelementen der Doka-Trägerschalung Top 50 geschalt, die aufgrund der großen Betonierhöhe mit der Doka-Stütze Eurex 60 abgestützt wurden. Die Schalung für die Kragarmplatten wurde im Bereich der Hammerköpfe mit dem Doka-Traggerüst Staxo 100 unterstellt.

16.000 Kraftfahrzeuge werden nach Einschätzung der Asfinag-Verkehrsplaner die neue Verbindungsstrecke täglich frequentieren. Die Schnellstraßenspange ist damit ein Kernstück des Autobahnen- und Schnellstraßenrings um Wien und wird künftig eine leistungsstarke Verbindung zwischen der Kremser- und der Tullnerschnellstraße sein. Darüber hinaus wird der neue Schnellstraßen-Abschnitt als Verkehrsachse zwischen der ebenfalls in Bau befindlichen A5 Nordautobahn und der A1 Westautobahn in Fahrtrichtung Salzburg fungieren. Durch den Neubau werden zudem die bestehende Donaubrücke Krems sowie die entlang der B 19 gelegenen Ortsgebiete massiv entlastet. Für Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll liegen die Vorteile klar auf der Hand: ?Die Region dies- und jenseits der Donau wir damit nicht nur bessere an den Wiener Zentralraum angebunden. Mit dieser neuen Donaubrücke wird auch die Chance geboten, sich als attraktives Wirtschaftszentrum mit einer hochrangigen Verkehrsanbindung zu etablieren." Für die Pendler wird die neue Donaubrücke nach der geplanten Gesamtfertigstellung 2011 eine wesentliche Erleichterung auf ihrem täglichen Arbeitsweg bringen. ?Dank dieser Brücke können sich die Pendler in Zukunft 20 km Wegstrecke ersparen", unterstreicht Alpine-Projektleiter Helmut Niederhauser die positiven Auswirkungen des Großprojekts.

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Die Hammerköpfe wurden mit maßgeschneiderten Großflächenelementen Doka-Trägerschalung
Top 50 geschalt, die Kragarmschalung mit dem Traggerüst Staxo 100 unterstellt.


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Video: Michael Broichgans den Freivorbauwagen auf BF24 TV

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Artikel: Doka gewinnt Staatspreis Innovation für Freivorbauwagen

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Herstellerlink: www.doka.com
Unternehmenslink: www.alpine.at

(Fotos: Doka)
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