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CAT Scrapertage Sinsheim 2009 - BF24 Fotostrecke & Video


Bauforum24

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Lösen, Laden, Transportieren und Einbauen von Material mit nur einer Maschine ? diese vier verschiedenen Aufgaben erfordern bei großen Erdbauprojekten normalerweise unterschiedliche Baumaschinen, wie Bagger, Lader und Dumper oder Lkw. Das war nicht immer so. Bis Ende der 1970er Jahre wurden umfangreiche Erdbewegungen insbesondere im Autobahnneubau mit Schürfzügen erledigt. Bauforum24 war in Sinsheim vor Ort als Zeppelin demonstrierte wie sich Scraper auch heute noch sinnvoll einsetzen lassen.

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Ein Scraper schürft mit seinem abgesenkten Kübel Erde, transportiert sie zum Einbauort und baut seine Ladung durch eine Ausschubvorrichtung in ebenen Lagen ein. Doch danach gerieten die Maschinen in Vergessenheit, weil andere Baumaschinen sie verdrängten. Dabei sind Scraper wahre Alleskönner, die über gewisse Distanzen schneller und effizienter arbeiten können als anderen Erdbaumaschinen, vorausgesetzt, das Material und die Transportwege erfüllen die Voraussetzungen für ihren Einsatz, wie Roland Redlich von der Zeppelin Einsatz- und Projektberatung in seinem Vortrag im Rahmen der Scrapertage verdeutlichte, die erstmals von Zeppelin organisiert und mit den Firmen Leonhard Weiss und Stetter auf deren Baustelle in Sinsheim veranstaltet wurden.

Über hundert Vertreter führender deutscher Baukonzerne, wie Geschäftsführer, Bauleiter oder MTA-Leiter fanden sich Mitte Juni im Pressekonferenzraum der Rhein-Neckar-Arena ein. Diesmal ging es nicht um Fußballtore, sondern um die verschiedenen Cat Scraper, wie Selbstlade- oder Doppelmotorscraper, deren Bauweisen und Einsätze. ?Das Thema stieß auf ein überraschend großes Interesse, mit dem wir nie gerechnet hätten. Eine solch hochkarätig besetzte Veranstaltung in dieser Form hat es noch nie gegeben", ist Vertriebsdirektor Reinhold Kramer überzeugt. Volker Krauß, Geschäftsführer von Leonhard Weiss, brachte es auf den Punkt und sagte in Anspielung auf den Veranstaltungsort und die Teilnehmer: ?Heute spielen wir nicht Bundesliga, sondern Champions League."

Zeppelin Referent Roland Redlich aus der Abteilung Einsatz- und Projektberatung machte klar, wann sich der Einsatz eines Schürfzuges lohnt: bei Erdbewegungen ab 300.000 m³ Material aufwärts. ?Vielleicht bieten sich aber auch schon Baulose ab 200.000 m³ an, es lohnt sich in jedem Fall, das einmal bei einer Kalkulation näher zu prüfen", gab er den Experten zu bedenken. Um die wirtschaftliche Seite zu untermauern, hatte er verschiedene Einsatzbeispiele gegenübergestellt, darunter auch die klassische Erdbewegung mit Bagger, Dumper und Dozer mit der alternativen Lösung Scraper plus Dozer verglichen.

Redlich resümiert: ?Bei gleichen Grundvoraussetzungen zeigt sich: Von 400 Meter bis etwa 2,3 Kilometern ist der Scraper rentabler und verursacht die geringsten Kosten pro Kubikmeter gefördertes Material. Dagegen kann keine andere Maschine anstehen." Allerdings seien einem Einsatz bedingt durch Material, Zustand des Fahrwegs, wie Steigungen oder Rollwiderstand sowie durch die Zusammenarbeit im Team auch Grenzen gesetzt. Der Einsatz der Scraper muss in logischer Abfolge erfolgen. ?Das heißt für die Fahrer, dass sie mitdenken und sich das Material, das sie einbauen, bis zum Schluss ihrer Fahrstrecke einteilen müssen, sonst wird die Fläche womöglich nicht gleichmäßig. Scraperfahrer müssen Teamspieler sein", so Redlich.

Wie das Zusammenspiel unter den Fahrern, erfahrenen Profis, im Idealfall funktionieren kann, konnten dann die Teilnehmer der Veranstaltung auf der Baustelle nebenan sehen und sich mit den Scraperfahrern direkt austauschen, nachdem diese auch einen Leistungstest absolvierten. Als Subunternehmer von Leonhard Weiss muss das auf Bodenstabilisierung spezialisierte Unternehmen Stetter in unmittelbarer Nachbarschaft zum neu gebauten Fußballstadion des TSG Hoffenheim mit vier Cat Scrapern 627G 100.000 m³ Humus abtragen und wieder einbauen, weil dort ein neues Industriegebiet entsteht. In Summe geht es um Erdbewegungen im Umfang von 650.000 m³ auf einer 50 Hektar großen Fläche. Von der Baustelle und den Scrapern konnten sich die Teilnehmer der Scrapertage selbst ein Bild machen, wobei einige Anwesende überhaupt zum ersten Mal die Maschinen im praktischen Einsatz in Augenschein nehmen konnten. ?Auch das war ein Novum, das man sicher lang suchen kann. Denn dank Leonhard Weiss war die Baustelle frei zugänglich und wir konnten unsere Leistung den anwesenden Firmen vorstellen und kamen mit vielen Teilnehmern ins Gespräch, die sich bei uns über den Scrapereinsatz in der Praxis insbesondere hinsichtlich in Kürze anstehender Großprojekte informierten", meinte Geschäftsführer Otto Mailänder der Firma Stetter.

Auch wenn die Schürfzüge inzwischen nur noch selten auf deutschen Baustellen anzutreffen sind, weiß das Unternehmen längst, die Vorteile der Scraper zu nutzen. ?Mit den Schürfzügen können wir wesentlich effektiver und wirtschaftlicher arbeiten als mit anderen Baumaschinen. Die Einsatzbedingungen sind für einen Scraper wirklich ideal: große Flächen, leicht lösbare Böden und mehrere hundert Meter lange Transportwege. Außerdem passt der Scraper nicht nur gut in unser Konzept der Bodenstabilisierung in Kombination mit der Erdbewegung, unseren beiden Kernkompetenzen, sondern die Erfahrungen auf der Baustelle haben gezeigt, dass wir deutlich weniger Bindemittel verbrauchen. Denn in Sinsheim ist der Boden aus Löß-Lehm sehr wasserempfindlich und muss mit Hilfe von unseren eigenen Streuern sowie Bodenstabilisieren von Cat aufbereitet werden. Dabei nutzen wir ein Verfahren, welches mein Vater entwickelt hat. Hierbei werden dem Boden angepasste Bindemittel auf der vorgegebenen Fläche mithilfe eines Spezialstreugeräts verteilt, eingefräst, gemischt und - auf ihren Wassergehalt eingestellt - verdichtet. Dank der Scraper muss nun wesentlich weniger Bindemittel eingebracht werden, als wir ursprünglich kalkuliert haben. Davon kann der Bauherr profitieren", erklärt Geschäftsfürer Markus Stetter. Mit den ersten Scrapertagen haben auch andere Branchenvertreter erkannt, was in den Schürfzügen für Potential steckt. Vielleicht werden die Maschinen in absehbarer Zeit etwas öfter als bisher im Einsatz zu sehen sein.

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