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Überarbeiteter Bell B40D


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Seit vierzig Jahren bauen die Hartsteinwerke Burgk (HWB) im südthüringischen Schleiz hochwertigen Diabas ab. Die Qualität des Vorkommens und die frühzeitig nach der Wende einsetzenden Investitionen in moderne Aufbereitungstechnik machten die HWB vor allem Mitte und Ende der neunziger Jahre zu einem wichtigen überregionalen Lieferanten von Straßenbau- und Zuschlagstoffen. Zur langfristigen Sicherung ihrer Lieferbasis setzt HWB heute auf flexible Eigenleistungen und konsequent wirtschaftliche Maschinentechnik. Wie beim 3,8-ha-Neuaufschluss in Schleiz-Möschlitz, wo sich einer der ersten Bell B40D der überarbeiteten D-Serie im Einsatz bewährt.

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Über 70 Prozent Splittanteil in der Produktion kennzeichnen die hohe Lieferqualität des Standorts Schleiz-Möschlitz der Hartsteinwerke Burgk GmbH & Co. Damit deckt das Unternehmen nach den Worten des geschäftsführenden Gesellschafters Erich Scheffel (übrige 2/3 zu gleichen Teilen BAG und Schicker/Bad Berneck) als eines der wenigen Unternehmen in der Region das gesamte Gütesortiment mit allen Edelsplittqualitäten ab. Unmittelbar nach der Wende reprivatisiert und schon 1991/92 mit einer leistungsfähigen Aufbereitung ausgerüstet (Vorbrecher: 700 t/h; Edelsplittseite: 300 t/h), profitierte die HWB Mitte der Neunziger dabei besonders auch vom Infrastruktur-Ausbau im Thüringer Dreieck. Jahrestonnagen bis 1,6 Millionen Tonnen (1995) markieren die Boom-Zeiten, deren Ende allerdings gerade in den vergangenen Jahren mit der Aufgabe diverser regionaler Betriebe mit qualitativ weniger profiliertem Lieferprogramm einher ging.
?Wir haben unsere Jahresproduktion in Möschlitz heute bei rund 600.000 Tonnen konsolidiert," rechnet Geschäftsführer Erich Scheffel vor. Etwa 30 Prozent davon entfallen auf Mineralgemische, den überwiegenden Anteil der heute im Einschichtbetrieb aufbereiteten Endprodukte machen nach wie vor Splitte und Edelsplitte aus, die vor allem in Richtung Norden mit Lieferradien von bis zu 70 Kilometer platziert werden.

Drei Sohlen auf etwa 40 Hektar umfasst derzeit die offene Abbaufläche im insgesamt 70 Hektar großen Betrieb. Abgebaut wird von Mai bis Dezember im Sprengverfahren. Verladung und Transport übernehmen zwei Klappschaufel-/Tieflöffel-Bagger der 65-Tonnenklasse sowie zwei starre 60-Tonnen-Mulden mit einem weiteren 50-t-Kipper im Stand-by. In der Rückverladung setzt Erich Scheffel auf zwei 4-m³-Radlader sowie auf knickgelenkte Muldenkipper der 35- und 40-Tonnen-Klasse. Die Knicklenker werden zudem in Eigenregie für Abraumtransporte bei Neuaufschlüssen oder Wiederverfüllungen in beiden HWB-Betrieben eingesetzt.

Vor allem mit organisatorischen Vorteile in Abbauplanung und bei betrieblichen Abläufen begründet HWB-Geschäftsführer Erich Scheffel die eigene Abraumflotte, die durch einen 2,0-m³-Kettenbagger komplettiert wird. Vorteile, die jedoch gerade in den vergangenen Monaten durch die extreme Verteuerung der Treibstoffkosten immer mehr zur Diskussion stehen: ?Als Kostenstelle schlagen die Energiekosten in unserem Betrieb mit 30 Prozent zu Buche ? und gerade der Treibstoff hat sich im vergangenen Jahr um mehr als 30% verteuert." Im Gegensatz zu den echten ?Produktionsmaschinen" an der Wand trifft das die ?Abräumer" natürlich besonders schwer ? bis hin zur grundsätzlichen Überlegung, ob ein geplanter Neuaufschluss nicht doch verschoben wird.

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Mit dem konsequenten Einsatz moderner und vor allem verbrauchsarmer Maschinentechnik steuert Erich Scheffel dagegen: für die laufende 3,8-Hektar-Erweiterung im Betrieb Möschlitz verstärkte jetzt ein neuer Bell B40D den beiden vorhandenen 35- und 40-Tonnen-Knicklenker (Bj. 1997/2007). Anfang Mai wurde das Fahrzeug vom Bell-Partner B.I.V., Niederlassung Saalfeld, geliefert.

Der B40D in Möschlitz stammt als einer der ersten in Deutschland aus der komplett überarbeiteten 2008-Generation der D-Serie von Bell Equipment. Äußeres Kennzeichen ist die neue rippenlose Mulde, die für den HWB-Einsatz mit einer automatischen Heckklappe ausgerüstet wurde. Der niedrigbauende Muldenkörper (Ladehöhe: 3190 mm) bietet nach SAE 2:1 jetzt 23,7 m³ Inhalt (ohne Klappe: 22,4 m³). Wichtig gerade für Gewinnungseinsätze: Das neue Muldendesign unter Verwendung hochfester 400-Brinell-Stähle erübrigt auch bei harten Anforderungen den Einsatz von Muldenauskleidungen, was die volle Ausnutzung der Nutzlast-Reserven gewährleistet (nominell: 37,0 t).

Mit den 2008er-Modellen brachte Bell Equipment auch Neuerungen in der Maschinensteuerung und Bedienerführung. Neben einer Vielzahl von bequem abrufbaren und am neuen Display leicht erkennbaren Maschinendaten sind es insbesondere vorsteuerbare Routinen, die den Dumper-Betrieb sicherer und effizienter machen sollen. So lassen sich zum Beispiel mit der neuen I-Tip-Kippsteuerung alle Fahrzeugfunktionen (Bremsen, Muldensteuerung, Gangwechsel, etc.) beim Verlassen der Entladestelle automatisieren, was gerade bei schwierigem Untergrund zusätzliche Sicherheit und im Umlaufbetrieb wichtige Zeitvorteile bringen kann.

Wenig Änderungen bringt der neue Bell B40D im Antriebsstrang. Mit der Kombination aus Mercedes-Benz V6-Turbodiesel (315 kW bei 1800 U/min; 2000 Nm bei 1300 U/min), Sechsgang-Lastschaltautomaten Allison 4500 ORS und traktionsgeregelten Achsantrieben möchte Bell Equipment mit praxisgerechter Leistungsentfaltung bei niedrigem Treibstoffverbrauch überzeugen.

Zur Gesamtwirtschaftlichkeit trägt auch das Bell-typische Mehrfach-Bremssystem aus Ölbad-Lamellenbremsen sowie der ?echten" Retarderkombination aus Getrieberetarder und Auspuff-/Motorbremse bei. Sechsstufig vorwählbar sorgt das System für einen ?runden" Fahrbetrieb in allen Lastsituationen ? kontrollierte Talfahrten ohne ?Ab"-Bremsen und Wiederbeschleunigung sollen die Spritbilanz schonen und mehr Standzeit für Reifen und Betriebsbremsen bringen.

Auf max. 1200 bis 1500 Meter sind die Umläufe bei der derzeitigen Erweiterung angelegt, in deren Verlauf von April bis September rund 220.000 m³ schwerer bindiger Abraum entnommen und unmittelbar wieder verfüllt werden. Maximal knapp unter 40 Tonnen befördert der Bell B40D dabei bergauf (bis 12 %) und baut das Material vor dem Dozer ein. Je nach Witterung schafft Fahrer Volkmar Ritter bis zu 5 Umläufen pro Stunde ? erste Verbrauchsmessungen ergaben 19,2 l/h und damit durchschnittlich 12 ? 15 % weniger Treibstoff als der unter identischen Bedingungen fahrende Wettbewerber.

?Wenn sich diese Ergebnisse über die weitere Projektdauer bestätigen und auch die Wartungskosten weiter im wirtschaftlichen Rahmen bleiben, ist der Bell B40D eine echte Alternative für unsere Abraumflotte," zieht HWB-Geschäftsführer Erich Scheffel eine Zwischenbilanz und bezieht dabei die Service-Qualität des nur rund 60 Kilometer entfernten Bell-Partners B.I.V. mit ein. ?In den kommenden fünf Jahren planen wir zusätzliche Erweiterungen hier in Möschlitz und in unserem Zweigwerk Döbritz. Gemeinsam mit der Auslastung in der Rückverladung haben wir also einen echten Bedarf, dem Bell Equipment und B.I.V. mit unmittelbarer Kosteneffizienz gut entsprechen."

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(Fotos: Bell)
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