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Fotostrecke: Bauforum24 bei Liebherr-France in Colmar


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(CK) Vor mehr als 50 Jahren, genauer gesagt 1954, brachte Liebherr den ersten Hydraulikbagger auf den Markt.
Der L 300 genannte 7,5 Tonner war zu seiner Zeit eine fachliche Sensation. Während der Seilbagger zur damaligen Zeit Stand der Technik war, erkannte Hans Liebherr das Potential der Hydraulik. Die ersten Maschinen entwickelten sich allerdings schnell zu Sorgenkindern. Undichtigkeiten und Probleme mit der Hydraulik waren eher die Regel als die Ausnahme. Während die Seilbaggerhersteller diese Unzulänglichkeiten der Hydraulik als Bestätigung für ihre konventionelle Bauweise werteten, machte die Technik riesige Fortschritte. Der überaus praktisch denkende Hans Liebherr hielt am Konzept fest und verbesserte, zusammen mit seinen Konstrukteuren, die Maschinen kontinuierlich. Die kompakten und wendigen Arbeitsmaschinen schickten sich an, nach und nach auch die letzten Zweifler zu überzeugen. Bereits 1961 hatte Liebherr mehr als 1.000 Hydraulikbagger gebaut.

Bis zu jenem Zeitpunkt wurden die Liebherr Hydraulikbagger ausschließlich im Werk Kirchdorf gebaut. Neue Kapazitäten waren aber zwingend notwendig. Man entschied sich, im französischen Colmar einen Standort für die Produktion, und später auch Entwicklung, von Hydraulikbaggern zu errichten. Der erste Großbagger aus Colmar war der 130 PS starke RT 1000 von 1966. Er war zugleich Liebherrs erster vollhydraulischer Bagger. Mit rund 21 Tonnen begründete der RT 1000 zugleich auch eine neue Klasse. Einen weiteren Meilenstein präsentierte man 1977: Mit dem R 991 HD gelang Liebherr der Einstieg in den Mining-Bereich. Der 165 Tonnen Bagger wurde von zwei Cummins Motoren mit je 360 PS angetrieben.
Der größte bisher in Colmar gebaute Miningbagger ist der R996 mit 670 Tonnen und 3.000 PS, ausgerüstet mit einer 34m³-Schaufel.

Nach wie vor ist die Firma Liebherr ein Unternehmen im Familienbesitz. Vielleicht liegt gerade auch hier die Ursache für die Kundennähe. Besondere Konfigurationen wie eine spezielle Arktis-Ausrüstung ist ebensowenig ein Problem wie eine Ausführung für Arbeiten unter extremer Hitze. Wenn es der Bedarf erfordert werden auch besondere Auslegerkonfigurationen realisiert. Last but not least: die Sonderlackierung. Etwa 20% der Produktion verlassen das Werk bereits in Farbgebung nach Kundenwunsch.

Charkateristisch für Liebherr ist die hohe Fertigungstiefe. So werden Hydraulikkomponenten ebenso selbst gefertigt, wie viele Stahlbaukomponenten. Auch Schaufeln bis zur Größe von 7m³ werden in Colmar selbst produziert. Die 4-, 6- und 8-Zylinder-Motoren für Bagger bis zur Größe des 974 kommen vom schweizer Werk in Bulles.

Gegenwärtig sind in Colmar über 1.400 Menschen beschäftigt, die pro Tag durchschnittlich neun bis zehn Bagger produzieren. Pro Jahr werden hier rund 38.000 Tonnen Stahl verbaut. Aufgrund der Größe werden ca. 35% der Maschinen vor der Auslieferung wieder demontiert um zum Kunden transportiert zu werden.

Die Investitionen in den Standort Colmar halten an. So wurde z.B. die Fertigung des R994 nach Braslilien ausgelagert, um Platz zu schaffen für den neuen R9250 (siehe Bauforum24 TV von der bauma 2007). Kontinuierlich wird das Werk erweitert, sei es durch die Anschaffung neuer Maschinen oder den Ausbau der Hallen. Auch die Rangierflächen müssen durch die starke Belastung jedes Jahr erneuert werden. Mittlerweile umspannt das Werk eine Fläche von rund 45 Fußballfeldern.

In Colmar freut man sich über volle Auftragsbücher und so beträgt die Lieferzeit für einen Miningbagger derzeit etwa zwischen sechs Monaten und einem Jahr. Der Umsatz lag 2006 bei 800 Mio. Euro, wovon der Hauptteil direkt in Frankreich erwirtschaftet wurde. An zweiter und dritter Stelle folgen die Märkte in Australien und Deutschland. Seit der Produktion der ersten Maschine wurde in Colmar rund 40.000 Raupenbagger mit Einsatzgewichten von 20 bis 670 Tonnen produziert. Die folgende Fotostrecke gibt einen kleinen Einblick in die Produktion.

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